Dokument: Entwicklung eines psychophysikalischen Leistungstests zur geruchlichen Diskriminationsfähigkeit

Titel:Entwicklung eines psychophysikalischen Leistungstests zur geruchlichen Diskriminationsfähigkeit
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URN (NBN):urn:nbn:de:hbz:061-20090721-110041-1
Kollektion:Dissertationen
Sprache:Deutsch
Dokumententyp:Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation
Medientyp:Text
Autor: Weierstall, Roland [Autor]
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Dateien vom 16.07.2009 / geändert 16.07.2009
Beitragende:Prof. Dr. Pause [Gutachter]
Prof. Dr. Musch, Jochen [Gutachter]
Stichwörter:Geruchstest Geruchsdiskrimination
Dewey Dezimal-Klassifikation:100 Philosophie und Psychologie » 150 Psychologie
Beschreibungen:Geruchsstörungen treten bei einer Vielzahl von Erkrankungen auf und können bei neurologi-schen Erkrankungen wie der Alzheimer-Demenz oder der Parkinson-Erkrankung den Kardi-nalsymptomen vorangehen. Der Einsatz von Geruchstests in der klinischen Routine-Diagnostik liefert nicht nur viel versprechende Ergebnisse in der Differentialdiagnostik son-der ist ebenfalls für die Früherkennung besonders geeignet. Auch in der olfaktorischen Grundlagenforschung ist die Erfassung der Fähigkeit Gerüche zu unterscheiden essentiell.
Das Ziel dieser Arbeit bestand in der Entwicklung eines Testverfahrens, das die Fä-higkeit misst, wie gut Gerüche unterschieden werden können. In jeder Testaufgabe werden zwei gleiche und ein abweichender Mischgeruch präsentiert. Die Aufgabe besteht darin den Abweichler zu detektieren. Mischgerüche wurden verwendet, damit die Ähnlichkeit zwischen zwei Geruchsproben quantifiziert werden kann. Für den Testaufbau wurden die olfaktorischen Geruchsstoffe Kumarin, Geraniol, Dekansäure, Vanillin, Eugenol und Phenyl-Ethanol als Basis der Mischgerüche verwendet.
In den beiden ersten durchgeführten Studien wurden zunächst die Intensitäten der sechs Komponenten auf einander abgestimmt. relevante Eigenschaften der verwendeten Ge-ruchsstoffe untersucht. In der dritten Studie wurde untersucht, ob die sechs Geruchsstoffe in den ermittelten Konzentrationen auch einen trigeminalen Anteil besitzen. Diese Frage konnte nicht abschließend geklärt werden. Die vierte Studie diente als Grundlage für die Generierung der abweichenden Mischgerüche in den Testaufgaben, da in dieser Studie Grenzwerte ermit-telt wurden, wie stark die Anteile der Komponente in den Mischgerüche verändert werden können. Die letzten beiden Studien umfassten einerseits die eigentliche Testkonstruktion und andererseits die Evaluierung der Testgüte und die Eignung einer parallelen Testversion. Der hier entwickelte Diskriminationstest weist eine Homogenität von 0,61 (Cronbach-Alpha) und eine Re-Test-Reliabilität von 0,66 auf. Zum Lösen der Testaufgaben ist sowohl eine entspre-chende geruchliche Sensitivität (Korrelation mit dem Phenyl-Ethanol-Schwellentest) als auch eine entsprechende Fähigkeit Gerüche zu identifizieren (Korrelation mit dem UPSIT) not-wendig. Dennoch erfasst der Test ein eigenständiges Konstrukt.
Diese Arbeit hat einen neuen Diskriminationstest hervorgebracht. Er wurde systema-tisch entwickelt und orientiert sich an anerkannten Gütekriterien für Testverfahren. Seine Re-liabiltät ist höher als die des Diskriminationsuntertest aus den Sniffin’Sticks. Seinem Einsatz in der klinischen Diagnostik kann gespannt entgegengesehen werden.

Smell disturbances are common features in a variety of pathologies and might precede cardi-nal symptoms as seen in neurodegenerative diseases such as Alzheimer’s dementia and Park-inson’s disease. The use of smelling tests in clinical practice does not only produce promising results in differential diagnostics but are a valuable tool in early detection of an illness. As-sessment of odor discrimination ability is essential to the fundamental research of olfaction too.
The aim of this study was to develop a testing method to assess odor discrimination, producing quantifiable data of the degree of odor discrimination ability. The test comprises fifteen trials presenting two identical and one divergent odors per trial. The task is to detect the divergent odor. Odor compounds were used to quantify the similarity between two odor samples. Olfactory substances coumarin, geraniol, decanoic acid, vanillin, eugenol and phenylethanol were used as odor foundations.
Intensities of single constituents to be used in odor compounds were synchronized in the first two studies. The third study examined whether compounds possessed the trigeminal amount in determined concentrations. However, this question could not be answered conclu-sively. The fourth study was designed as a baseline for the generation of deviating odor com-pounds used in the trials, since boundary values concerning the degree of variation in concen-tration for the deviating odor compound were determined in this study. The last two studies involved test construction, evaluation of test quality and suitability of a parallel test version. The developed discrimination test has a homogeneity of 0.61 (Cronbach-Alpha) and a retest reliability of 0.66. Sensitivity to olfactory cues (correlation with phenylethanol threshold test) and the ability to identify odors (correlation with University of Pennsylvania Smell Identifca-tion Test) are necessary. Nonetheless, this test measures a discrete construct.
This study produced a new test for the assessment of odor discrimination ability. It was developed systematically and orients itself to accredited quality criteria for test proce-dures. Its reliability is higher than the discrimination subtests of the Sniffin’Sticks. Its applica-tion in clinical diagnostics and olfaction research can be awaited with anticipation.
Lizenz:In Copyright
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Fachbereich / Einrichtung:Mathematisch- Naturwissenschaftliche Fakultät » WE Psychologie » Klinische Psychologie
Dokument erstellt am:21.07.2009
Dateien geändert am:16.07.2009
Promotionsantrag am:14.01.2009
Datum der Promotion:30.04.2009
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