Dokument: Genetische Polymorphismen des Renin-Angiotensin-Systems als kardiovaskuläre Risikofaktoren bei Patienten mit terminaler Niereninsuffizienz
Titel: | Genetische Polymorphismen des Renin-Angiotensin-Systems als kardiovaskuläre Risikofaktoren bei Patienten mit terminaler Niereninsuffizienz | |||||||
URL für Lesezeichen: | https://docserv.uni-duesseldorf.de/servlets/DocumentServlet?id=12040 | |||||||
URN (NBN): | urn:nbn:de:hbz:061-20090708-071446-9 | |||||||
Kollektion: | Dissertationen | |||||||
Sprache: | Deutsch | |||||||
Dokumententyp: | Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation | |||||||
Medientyp: | Text | |||||||
Autor: | Reis, Philip [Autor] | |||||||
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Beitragende: | PDDr. Ivens [Gutachter] Prof. Dr. Royer-Pokora, Brigitte [Gutachter] | |||||||
Dewey Dezimal-Klassifikation: | 600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften » 610 Medizin und Gesundheit | |||||||
Beschreibung: | Einleitung: Das Renin-Angiotensin-System spielt eine wichtige Rolle in der Entstehung und Progression der Arteriosklerose und bei Nierenerkrankungen. In dieser Arbeit wurden drei Genpolymorphismen des Renin-Angiotensin-Systems, der Angiotensinogen-Gen M235T Polymorphismus (AGT M235T), der Angiotensin-Konversionsenzym (ACE)-Gen Insertion/Deletion (I/D) Polymorphismus, der Angiotensin II-Typ 1 Rezeptor-Gen A1166C Polymorphismus (AT1R A1166C) und deren Einfluss auf das Auftreten einer KHK und die Mortalität bei Patienten mit terminaler Niereninsuffizienz untersucht.
Methoden: Bei 281 Patienten (194 Männer und 87 Frauen) mit terminaler Niereninsuffizienz wurde eine KHK koronarangiographisch nachgewiesen (n=140) oder ausgeschlossen (n=141) und der Verlauf über 35±29 Monate beobachtet. Bekannte kardiovaskuläre Risikofaktoren wie u.a. arterielle Hypertonie, Diabetes mellitus, Hyperlipoproteinämie, Nikotinabusus, BMI und CRP wurden untersucht. Die Bestimmung der Genpolymorphismen erfolgte mittels Polymerasekettenreaktion (PCR). Ergebnisse: Es zeigte sich kein signifikanter Unterschied bezüglich Alter, Prävalenz einer arteriellen Hypertonie, Nikotinabusus, Cholesterin, HDL-Cholesterin und LDL-Cholesterin, C-reaktiven Protein (CRP), body mass index (BMI) und der Behandlung mit ACE-Hemmern/AT1-Rezeptor Antagonisten bei Patienten mit und ohne nachgewiesene KHK. In der Patientengruppe mit nachgewiesener KHK fanden sich signifikant häufiger Männer (p<0,001) und Diabetiker (p<0,01). Außerdem wiesen die Patienten mit KHK signifikant längere Dialysezeiten zum Zeitpunkt der Koronarangiographie auf und zeigten zudem höhere Triglyzerid- und Fibrinogenspiegel. Die Mortalität bei den Patienten mit nachgewiesener KHK lag deutlich über der Mortalität der Patienten ohne Nachweis einer KHK (14,3% vs. 2,1%, p<0,0001). Hinsichtlich der Verteilung der Genotypen des AGT M235T, des ACE I/D und des AT1R A1166C Polymorphismus bei Patienten mit und ohne KHK konnte kein Unterschied zwischen den Gruppen dargestellt werden. Der ACE-DD-Genotyp war signifikant mit dem Auftreten von Myokardinfarkten (MI) bei Männern (MI=37.1%, kein MI=20.8%; p<0.05) und Rauchern (MI=42.9%, kein MI=17.3%; p<0.05) assoziiert. Im Beobachtungszeitraum zeigte sich im Trend eine höhere Mortalitätsrate für den ACE-II-Genotypen im Vergleich zum DD/DI Genotyp; dies trat sowohl bei Auswertung aller Patienten, als auch in der Untergruppe Männer, Diabetiker und der über 55jährigen auf. Eine ähnliche Assoziation zwischen Mortalität und den verschiedenen Genotypen des AGT M235T und des AT1R A1166C Polymorphismus fand sich nicht. Schlussfolgerung: Die Ergebnisse dieser Arbeit zeigen, dass der Angiotensinogen-Gen M235T Polymorphismus, der Angiotensin-Konversionsenzym (ACE)-Gen Insertion/Deletion Polymorphismus und der Angiotensin II-Typ 1 Rezeptor-Gen A1166C Polymorphismus keinen signifikanten Einfluss auf das Auftreten einer KHK bei terminal niereninsuffizienten Patienten haben. Der ACE-DD-Genotyp steht mit dem Auftreten von Myokardinfarkten bei Rauchern und Männer in Zusammenhang. Außerdem weisen die Ergebnisse im Trend auf eine Assoziation zwischen ACE-II-Genotyp und Mortalität, speziell bei Männern, Diabetikern und über 55 Jahre alten Patienten, hin. Letztlich scheint es, dass bei der multifaktoriellen Pathogenese der KHK, insbesondere bei Patienten mit terminaler Niereninsuffizienz, genetische Einflüsse des Renin-Angiotensin Systems durch weitere Faktoren, wie zum Beispiel die klassischen Risikofaktoren, wesentlich überlagert werden. | |||||||
Lizenz: | Urheberrechtsschutz | |||||||
Fachbereich / Einrichtung: | Medizinische Fakultät | |||||||
Dokument erstellt am: | 08.07.2009 | |||||||
Dateien geändert am: | 06.07.2009 | |||||||
Promotionsantrag am: | 10.01.2009 | |||||||
Datum der Promotion: | 25.06.2009 |