Dokument: Charakteristik der renalen Galaktosemetabolit-Exkretion bei Patienten mit klassischer Galaktosämie
Titel: | Charakteristik der renalen Galaktosemetabolit-Exkretion bei Patienten mit klassischer Galaktosämie | |||||||
URL für Lesezeichen: | https://docserv.uni-duesseldorf.de/servlets/DocumentServlet?id=11467 | |||||||
URN (NBN): | urn:nbn:de:hbz:061-20090610-140226-2 | |||||||
Kollektion: | Dissertationen | |||||||
Sprache: | Deutsch | |||||||
Dokumententyp: | Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation | |||||||
Medientyp: | Text | |||||||
Autor: | Dr. med. Stollwerck, Alejandra [Autor] | |||||||
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Beitragende: | Prof. Dr. Schadewaldt, Peter [Gutachter] Prof. Dr. Höhn [Gutachter] | |||||||
Dewey Dezimal-Klassifikation: | 600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften » 610 Medizin und Gesundheit | |||||||
Beschreibung: | Fragestellung: Ziel der Arbeit war, die renalen Ausscheidung von Galaktosemetaboliten (Galaktose, Galaktitol, Galaktonat) bei Patienten mit klassischer Galaktosämie (Galaktose-1-Phosphat Uridyltransferase-Mangel) und gesunden Kontrollen vergleichend zu untersuchen.
Methodik: An der Studie nahmen 44 diätetisch behandelte Patienten mit enzymologisch, metabolisch und genotypisch vergleichbarem Schweregrad der Erkrankung sowie 44 obligat heterozygote Eltern und 36 Normalpersonen teil. Nach Übernachtfasten wurden Plasma- und Urinproben gesammelt und darin die Konzentrationen von Galaktose-metaboliten mit dem Stabilisotopen-Verdünnungsverfahren gaschromatographisch-massenspektrometrisch bestimmt. Anhand der Daten wurden dann die fraktionelle renale Exkretion (FRE) sowie die tubuläre Reabsorption (TR) als Parameter zur Beurteilung der renalen Metabolit-Ausscheidung berechnet. Bei phänotypisch Gesunden lag die Konzentration des Galaktonats im Plasma unter der Quantifizierungsgrenze, so dass hier FRE und TR nicht abgeschätzt werden konnten. Ergebnisse: Obligat Heterozygote und Normalpersonen wiesen sehr ähnliche Ergebnisse auf. Sie wurden daher zu einer phänotypisch gesunden Kontrollgruppe zusammengefasst. Bei den Patienten war die Galaktose-Konzentration im Plasma und Urin etwa 10fach, die Galaktitol-Konzentration im Plasma etwa 50fach und die Galaktitol-Konzentration im Urin >100fach gegenüber den Kontrollen erhöht. FRE und TR der Metabolite waren weder bei Patienten noch bei Kontrollen altersabhängig. Trotz teilweise deutlich ausgeprägter quantitativer Unterschiede in der totalen täglichen Exkretionsrate ergaben sich bei FRE und TR keine signifikanten Unterschiede zwischen den beiden Untersuchungsgruppen. Bei den Patienten mit klassischer Galaktosämie lag die TR für Galaktose im Mittel bei etwa 90%, die TR des Galaktitols und des Galaktonats lag mit etwa 35% deutlich niedriger. Interpretation: Der größte Teil der renal filtrierten Galaktose wird sowohl bei Patienten mit klassischer Galaktosämie als auch bei Gesunden tubulär reabsorbiert. Der Transport der Galaktose im proximalen Tubulus wird luminal durch den SGLT2 und basolateral durch den GLUT1 bis 3 sowie den GLUT10 gewährleistet. Galaktitol und Galaktonat werden zum überwiegenden Teil mit dem Urin ausgeschieden. Die Mechanismen des transmembranären Transports dieser Metabolite im proximalen Tubulus sind bisher nicht spezifisch untersucht worden und bleiben unklar. Eine Beteiligung der Glukose-Transporter jedenfalls ist praktisch auszuschließen. Offen bleibt auch, warum bei Galaktitol und Galaktonat eine Reabsorption erfolgt, da es sich hier primär um Stoffwechselendprodukte handeln dürfte. Quantitativ ist der Beitrag der renalen Ausscheidung an der Elimination von Galaktosemetaboliten bei Patienten mit klassischer Galaktosämie unter Diättherapie mit etwa 10% der endogen insgesamt gebildeten Menge von eher untergeordneter Bedeutung. | |||||||
Lizenz: | Urheberrechtsschutz | |||||||
Fachbereich / Einrichtung: | Medizinische Fakultät | |||||||
Dokument erstellt am: | 10.06.2009 | |||||||
Dateien geändert am: | 08.06.2009 | |||||||
Promotionsantrag am: | 12.01.2009 | |||||||
Datum der Promotion: | 05.06.2009 |