Dokument: Kognitive Fixierung in Abhängigkeit vom Sättigungszustand bei Personen mit Bulimia Nervosa und Gezügelten Esserinnen
Titel: | Kognitive Fixierung in Abhängigkeit vom Sättigungszustand bei Personen mit Bulimia Nervosa und Gezügelten Esserinnen | |||||||
Weiterer Titel: | How satiety status affects information processing in bulimics and restrained eaters | |||||||
URL für Lesezeichen: | https://docserv.uni-duesseldorf.de/servlets/DocumentServlet?id=11446 | |||||||
URN (NBN): | urn:nbn:de:hbz:061-20090629-144305-1 | |||||||
Kollektion: | Dissertationen | |||||||
Sprache: | Deutsch | |||||||
Dokumententyp: | Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation | |||||||
Medientyp: | Text | |||||||
Autor: | Gubitz, Antje [Autor] | |||||||
Dateien: |
| |||||||
Beitragende: | Prof. Dr. Pietrowsky, Reinhard [Gutachter] Prof. Dr. Rist, Fred [Gutachter] | |||||||
Stichwörter: | Kognitive Fixierung, Essstörung, Bulimia nervosa, Gezügelte Esser, implizite und explizite Informationsverarbeitung, Sättigungszustand, Körperbild, Prozess-Dissoziations-Prozedur | |||||||
Dewey Dezimal-Klassifikation: | 100 Philosophie und Psychologie » 150 Psychologie | |||||||
Beschreibungen: | Die Arbeitsgruppe um Pietrowsky konnte zeigen, dass Hunger bei unauffälligen Esserinnen zu einer verbesserten Verarbeitung von Essensreizen führt, während Personen mit Essstörungen Essensreize stets bevorzugt erinnerten. Sie beobachteten ebenfalls, dass Gezügelte Esserinnen unter Hunger unzufriedener mit ihrem Körperbild waren als Kontrollpersonen. In der vorliegenden Arbeit wurde zusätzlich die Beteiligung von expliziten oder impliziten Informationsverarbeitungsprozessen untersucht. Dazu wurden je 30 Bulimikerinnen, Gezügelte Esserinnen und Kontrollpersonen entweder im satten oder hungrigen Zustand mithilfe der Prozess-Dissoziations-Prozedur (PDP) und eines Free Recalls bezüglich verschiedener Reizklassen (essensbezogen, körperbezogen, emotional und neutral) untersucht. Unzufriedenheit mit dem Körperbild wurde durch das BIA erfasst. Die Ergebnisse im Free Recall bestätigten, dass Bulimikerinnen störungsspezifische Reize besser erinnerten als emotionale oder neutrale. Gezügelte Esserinnen erinnerten nur essensbezogenes Reizmaterial bevorzugt. Bei Berücksichtigung des Sättigungszustandes zeigte sich, dass hungrige Kontrollpersonen durch das Wirken impliziter Informationsverarbeitungsprozesse Essensreize tendenziell besser verarbeiteten, was sicher einen funktionalen Wert hat. Hungrige Bulimikerinnen wiesen eine reduzierte implizite und explizite Verarbeitung von Essensreizen auf, zeigten also keine orientierende Reaktion auf essensbezogene Reize mehr, sondern möglicherweise sogar eine kontrollierte Vermeidung solcher Reize. Satte Bulimikerinnen hingegen zeigten eine deutlich vermehrte implizite Verarbeitung essensbezogener Reize, was vielleicht auf durch die Nahrungsaufnahme ausgelöste Schuld- oder Schamgefühle zurückzuführen ist. Hungrige Bulimikerinnen waren unzufriedener mit ihrem Körperbild als Kontrollpersonen. Eventuell bestätigen körperinterne Hungersignale erfolgreiche kognitive Kontrolle und so wird Unzufriedenheit mit dem Körperbild ein funktionaler Aspekt für Hungern. Nur satte Gezügelte Esserinnen waren deutlich unzufriedener mit dem eigenen Körperbild als Kontrollpersonen. Möglicherweise lösen körperinterne Sättigungssignale aversive Empfindungen aus, die die Zufriedenheit mit dem Körperbild senken, was sich wiederum aufrechtherhaltend für das Diätieren auswirken könnte.Pietrowsky and colleagues demonstrated, that hunger increases the memory of foodrelated stimuli in normally eating females, while in females with an eating disorder these stimuli proved to be always better remembered, no matter which satiety status they were in. They further only observed a higher body dissatisfaction in hungry restrained eaters than in controls. This study additionally explores the role of explicit and implicit information processing. Therefore Bulimics, restrained eaters and controls, a number of 30 females in each group were tested with the Process-Dissociation-Procedure, a Free Recall task and the BIA to explore body dissatisfaction. Different types of stimuli were used for testing: foodrelated, bodyrelated, emotional and neutral. Half of the group was tested when hungry and the other half when satiated. The results show that bulimics remember food- and bodyrelated words better than neutral or emotional words. Restrained eaters showed increased memory only for foodrelated words as was expected. When satiety status was considered, hungry controls hinted to have a better implicit information processing for foodrelated stimuli, which might be of functional value. Hungry Bulimics revealed decreased implicit and explicit information processing, which indicates no functional orienting reaction to foodassociated stimuli when hungry. It even emphasizes a controlled avoidance of such stimuli. Under satiety conditions however Bulimics maintained an increased implicit information processing, that may origin from because of food intake intensified feelings of shame and guilt. Hungry bulimics proved to be more dissatisfied with their bodyshape than controls. Eventually physiological signals of hunger indicate successful cognitive control and therefore reinforce a high body dissatisfaction, which helps to diet further or again. In restrained eaters only the satiated ones showed higher body dissatisfaction than controls. Perhaps physiological signals of satiety are considered aversive and so increase body dissatisfaction, which again helps dieting. | |||||||
Lizenz: | Urheberrechtsschutz | |||||||
Fachbereich / Einrichtung: | Mathematisch- Naturwissenschaftliche Fakultät | |||||||
Dokument erstellt am: | 29.06.2009 | |||||||
Dateien geändert am: | 05.06.2009 | |||||||
Promotionsantrag am: | 07.04.2009 | |||||||
Datum der Promotion: | 10.06.2009 |