Dokument: Therapie der nicht-juvenilen, aseptischen Osteonekrose und des symptomatischen Knochenmarködems mit dem Prostazyklin-Analogon Iloprost - Eine MRT- kontrollierte klinische Verlaufstudie -
Titel: | Therapie der nicht-juvenilen, aseptischen Osteonekrose und des symptomatischen Knochenmarködems mit dem Prostazyklin-Analogon Iloprost - Eine MRT- kontrollierte klinische Verlaufstudie - | |||||||
URL für Lesezeichen: | https://docserv.uni-duesseldorf.de/servlets/DocumentServlet?id=11005 | |||||||
URN (NBN): | urn:nbn:de:hbz:061-20090417-084721-3 | |||||||
Kollektion: | Dissertationen | |||||||
Sprache: | Deutsch | |||||||
Dokumententyp: | Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation | |||||||
Medientyp: | Text | |||||||
Autor: | Mahmoudi, Marcus [Autor] | |||||||
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Beitragende: | PD Dr. Jäger, Marcus [Betreuer/Doktorvater] PD Dr. Jäger, Marcus [Gutachter] Prof. Dr. Windolf, Joachim [Gutachter] | |||||||
Dewey Dezimal-Klassifikation: | 600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften » 610 Medizin und Gesundheit | |||||||
Beschreibung: | Einleitung:
Die aseptische Osteonekrose (ON) und das Knochenmarködem (KMÖ) des Erwachsenen stellen häufige Krankheitsbilder mit meist ungeklärter Ätiologie dar. Während fortgeschrittene ON charakteristische Veränderungen im Röntgenbild wie Sklerosen und Osteolysen zeigen und progredient verlaufen, bleiben Frühformen der ON röntgenologisch unerkannt. Da eine kurative Behandlung jedoch nur in den meist symptomarmen Frühstadien (sog. ARCO I - II) (Association International de Recherche sur la Circulation Osseuse) gelingt, kommt der Kernspintomographie als sensitives Verfahren eine zentrale Rolle in der zu Frühdiagnose der ON zu. Trotz Anwendung verschiedner operativer und nichtoperativer Behandlungskonzepte, bleibt die kurative Therapie der ON und des KMÖ eine Herausforderung. Prostaglandine spielen eine nicht nur wichtige Rolle bei der Mediation von Entzündungsprozessen, Veränderungen des Gefäßtonus, Förderung und Hemmung der Thrombozytenaggregation, sondern auch bei der Zelldifferenzierung und Informationsvermittlung. Seit einigen Jahren weisen vermehrt Daten aus der wissenschaftlichen Literatur darauf hin, dass Prostaglandin PGI2 (Syn. Prostazyklin) und sein synthetisches stabiles Analogon Iloprost die Knochenregeneration auf zellulären und systemischen Niveau fördern und insbesondere bei systemischer Anwendung zu einem Rückgang von Knochenmarködeme hat. Die Zielsetzung der vorliegenden Studie war, die kurativen und symptomatischen Effekte des Prostazyklinanalogons Iloprost bei Patienten mit Osteonekrosen und Knochenmarködemen zu messen. Material und Methoden: Zwischen Juli 2002 und Mai 2006 erhielten 61 Patienten (117 Knochen) bei denen eine Osteonekrose und / oder ein Knochenmarködem diagnostiziert wurde, unter Studienbedingungen Iloprost. Das Schmerzniveau wurde vor, während sowie nach drei und sechs Monaten nach Iloprostapplikation auf der visuellen Schmerzanalogskala (VAS) ermittelt. Der Fragebogen zum Gesundheitszustand (SF-36) (Short Form 36) diente zur Ermittlung der gesundheitsbezogenen Lebensqualität vor und nach Therapie. Der Harris-Hip-Score (HHS) und der Knee-Society-Score (KSS) wurden als gelenkbezogene Funktionsscores angewendet. Die Kernspintomographie und ein Nativröntgenbild vor, drei und sechs Monate nach Therapie dienten als objektive Parameter für morphologische Veränderungen der betroffenen Knochen. Ein positives Ethikvotum der klinischen Beobachtungsstudie durch die Ethikkommission der Heinrich-Heine-Universität lag vor. Ergebnisse: Bei Patienten mit Knochenmarködemen sowie mit frühen ON-Stadien (ARCO I - II) wurde unter sowie nach Iloprost-Applikation eine deutliche Schmerzreduktion sowie eine Verbesserung im funktionellen und radiologischen outcome beobachtet. Demgegenüber profitierten Patienten mit fortgeschrittenen Osteonekrosestadien (ARCO III – IV) nicht von der Iloprost-Therapie nach radiomorphologischen Kriterien, zeigten jedoch ebenfalls eine Schmerzreduktion auf der visuellen Schmerzanalogskala. Das mittlere Schmerzniveau für alle nachuntersuchten Patienten sank von 5,26 (vor Therapie) auf 1,74 (nach sechs Monaten), beide Funktionsscores (HHS, KSS) zeigten bessere Resultate im follow-up. Überdies verbesserten sich die mittleren Punktwerte des SF-36 konsekutiv in allen acht Subskalen über den sechsmonatigen Nachuntersuchungszeitraum mit Schwerpunktbildung in den körperlichen und funktionellen Teilbereichen. Bei der Auswertung der Knochenmarködemgröße im MRT zeigte sich in den Verlaufskontrollen eine deutliche Größenregredienz. Schlussfolgerung: Die erhobenen Daten belegen, dass durch eine körpergewichtsadaptierte Applikation von Iloprost ein kuratives Potential bei Frühstadien der ON sowie beim Knochenmarködem besteht. Es bleibt jedoch unklar, ob Iloprost möglicherweise in der Lage ist, den Übergang in eine manifeste Osteonekrose (fortgeschrittene Stadien) zu verhindern bzw. den Übergang des Marködems in eine Osteonekrose abzuwenden. Supportiv und additiv zu bereits etablierten Therapieverfahren kann Iloprost als wirksame Alternative in der Behandlung der Osteonekrose- und Knochenmarködem-assozierten Schmerzen in Betracht gezogen werden. Die Ergebnisse der Studie werden durch die Daten anderer Arbeitsgruppen unterstützt. | |||||||
Lizenz: | Urheberrechtsschutz | |||||||
Fachbereich / Einrichtung: | Medizinische Fakultät | |||||||
Dokument erstellt am: | 17.04.2009 | |||||||
Dateien geändert am: | 15.04.2009 | |||||||
Promotionsantrag am: | 16.09.2008 | |||||||
Datum der Promotion: | 24.03.2009 |