Dokument: Immunologische Zellen im peripher venösen Blut Schwangerer unter dem Einfluss von Diabetes mellitus

Titel:Immunologische Zellen im peripher venösen Blut Schwangerer unter dem Einfluss von Diabetes mellitus
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URN (NBN):urn:nbn:de:hbz:061-20090326-104329-8
Kollektion:Dissertationen
Sprache:Deutsch
Dokumententyp:Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation
Medientyp:Text
Autor: Antony, Linda [Autor]
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Dateien vom 11.03.2009 / geändert 11.03.2009
Beitragende:PD Dr. med. Friebe-Hoffmann, Ulrike [Gutachter]
Prof. Dr. Michael Roden [Gutachter]
Stichwörter:Gestationsdiabetes, Diabetes mellitus, Immunsystem
Dewey Dezimal-Klassifikation:600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften » 610 Medizin und Gesundheit
Beschreibung:Die komplikationslose Schwangerschaft nimmt eine immunologische Sonderstellung ein, da es nicht zur Abstoßung des semiallogenen Embryos kommt. Gleichzeitig stellt der Diabetes mellitus als immunkompromittierende Erkrankung eine im Rahmen der Schwangerschaft immunologisch bislang nur wenig untersuchte Konstellation dar.
In der vorliegenden prospektiven Studie wurden aus venösem Blut von 114 altersadaptierten weiblichen Individuen (1. Normalkontrolle (N), 2. Schwangere (SS), 3. Diabetikerinnen (T1D), 4. schwangere Diabetikerinnen (SD), 5. Gestationsdiabetikerinnen (GDMI)) verschiedene Immunzellen (B-Zellen, T-Helferzellen, zytotoxische T-Zellen (TZ), NK-Zellen, NKT-Zellen, αβ- und γδ- CD3+-Zellen, CD11+ und CD123+ dendritische Zellen (DC)), sowie Aktivierungs-, Apoptose- und Nekrosemaker mittels Vier-Farben-Durchflusszytometrie differenziert. Die 14 erhobenen Parameter ergaben ein komplexes immunologisches Bild:
Es zeigte sich eine signifikant verminderte Anzahl der γδ-TZ und DC im Blut der SS und T1D im Vergleich zur N. γδ-TZ können schwangerschaftsprotektive Th-2 Immunantworten supprimieren, und DC kommt eine Bedeutung in der TZ vermittelten Immuntoleranz zu. Diese potentiell schwangerschaftsgefährdenden Veränderungen konnten bei SD und GDMI nicht nachgewiesen werden. Bei den GDMI zeigten sich NKT-Zellen und γδ-TZ im Vergleich zu den SS vermehrt. Einerseits führen NKT-Zellen zu einer Th-2-Immunantwort mit schwangerschaftsprotektiven Eigenschaften, andererseits haben γδ-TZ Th2-supprimierende Eigenschaften, so dass im genannten zellulären Wechselspiel eine gewisse Th2-Balance entsteht.
In den Vergleichsgruppen SD mit T1D und SD mit SS zeigten sich die CD3+ und NKT-Zellen bei den T1D und SS signifikant vermindert, die NK-Zellen bei T1D und SS signifikant erhöht. Diese Konstellation könnte aus der Fähigkeit der NKT-Zellen zur TZ-Stimulation resultieren. Die signifikante Erhöhung der NKT-Zellen spiegelt sicherlich ein starkes inflammatorisches Potential der SD wieder.
Die Ergebnisse der vorliegenden Studie zeigen, dass bei Schwangeren unter dem Einfluss von Diabetes mellitus im peripheren Blut eine Vielzahl komplexer Immunkonstellation beobachtet werden können. Ob sich aus den einzelnen „immunologischen Mustern“ Risikoprofile ableiten lassen, die das Outcome einer Schwangerschaft vorhersagen könnten, muss in weiterführenden Untersuchungen geklärt werden.
Lizenz:In Copyright
Urheberrechtsschutz
Fachbereich / Einrichtung:Medizinische Fakultät
Dokument erstellt am:26.03.2009
Dateien geändert am:11.03.2009
Promotionsantrag am:04.11.2008
Datum der Promotion:29.01.2009
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