Dokument: B-Zelldifferenzierung bei Kindern und Jugendlichen – HIV-Infizierte im Vergleich mit Immungesunden

Titel:B-Zelldifferenzierung bei Kindern und Jugendlichen – HIV-Infizierte im Vergleich mit Immungesunden
URL für Lesezeichen:https://docserv.uni-duesseldorf.de/servlets/DocumentServlet?id=10532
URN (NBN):urn:nbn:de:hbz:061-20090304-074427-2
Kollektion:Dissertationen
Sprache:Deutsch
Dokumententyp:Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation
Medientyp:Text
Autor: Ghosh, Sujal [Autor]
Dateien:
[Dateien anzeigen]Adobe PDF
[Details]1023,5 KB in einer Datei
[ZIP-Datei erzeugen]
Dateien vom 02.03.2009 / geändert 02.03.2009
Dewey Dezimal-Klassifikation:600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften » 610 Medizin und Gesundheit
Beschreibung:Hintergrund: Die HIV-Infektion führt beim Kind neben der T-Zelldepletion, auch zu weiteren immunologischen Schäden. CD27 ist ein Oberflächenmolekül, welches auf B-Zellen, die Ausreifung zur Memory-B-Zelle kennzeichnet und zusammen mit CD70 auf T-Zellen die Aktivität der B-Zellausreifung reguliert. IgD ist ein Oberflächenmolekül, welches B-Zellen mit zunehmender Differenzierung zu Memory-B-Zellen verlieren. Die vorliegende Arbeit vergleicht durch Bestimmung des Phänotyps die Differenzierung der B-Zellen zwischen HIV infizierten Kindern und immungesunden Kontrollen.
Hypothese: Eine erfolgreiche HAART führt bei HIV-infizierten Kindern zur vollständigen Rekonstitution der Gesamt B-Zell- und Memory-B-Zellzahlen (CD27+IgD-).
Methode: Naive, intermediäre und Memory-B-Zellen werden anhand von CD27 und IgD von 48 HIV infizierten Kindern aus dem peripheren Blut mittels FACS-Analyse gemessen. Die Ergebnisse werden mit Werten von 62 altersangepassten Kontrollpersonen verglichen. Immunglobulinspiegel werden erfasst, mit Normwerten verglichen und mit Memory B-Zellen in Korrelation gesetzt.
Resultate: Trotz erfolgreicher HAART mit normaler CD4-Zellzahl und weitgehend supprimierter Viruslast werden im peripheren Blut HIV infizierter Kinder sowohl eine niedrigere Gesamt B-Zellzahl, als auch prozentual und absolut niedrigere Memory-B-Zellen (ANTEIL Kontrolle 11±10% vs. HIV 5±7% p<0,001; ANZAHL Kontrolle 40±28 Zellen/µl vs. HIV 20±31 Zellen/µl p=0,008) gemessen. Es finden sich erhöhte Immunglobulinspiegel bei allen Altersgruppen in der mit HIV infizierten Population. Memory-B-Zellzahlen sind höher bei Kindern mit niedrigerer Viruslast (HIV <500 Eq/ml 23±40 Zellen/µl; HIV >500 Eq/ml 12±9 Zellen/µl; p=0,011). Die Anzahl an Memory-B-Zellen korreliert schwach mit der CD4-Zellzahl, jedoch nicht mit den Immunglobulinspiegel IgG, IgA und IgM. Einzelne longitudinale Untersuchungen lassen keine Rückschlüsse auf einen direkten zeitlichen Zusammenhang zwischen Veränderung der Viruslast und Anzahl an Memory-B-Zellzahlen zu.
Schlussfolgerung: Die vorliegenden Ergebnisse zeigen eine veränderte B-Zelldifferenzierung bei HIV infizierten Kindern im Vergleich zur Kontrollgruppe. Diese ist durch eine HAART teilweise reversibel. Die erhöhten Immunglobulinspiegel deuten auf eine pathologische Hyperaktivierung des humoralen Immunsystems hin. Damit liegt bei einem kleinen Teil der Kinder trotz HAART ein zum Teil ausgeprägter humoraler Immundefekt vor, so dass eine Substitution mit intravenösen Immunglobulinen für einzelne Kinder sinnvoll sein könnte.
Lizenz:In Copyright
Urheberrechtsschutz
Fachbereich / Einrichtung:Medizinische Fakultät
Dokument erstellt am:04.03.2009
Dateien geändert am:02.03.2009
Promotionsantrag am:28.02.2008
Datum der Promotion:18.02.2009
english
Benutzer
Status: Gast
Aktionen