Dokument: Magnetenzephalographische Untersuchungen zum Stottern
Titel: | Magnetenzephalographische Untersuchungen zum Stottern | |||||||
URL für Lesezeichen: | https://docserv.uni-duesseldorf.de/servlets/DocumentServlet?id=2091 | |||||||
URN (NBN): | urn:nbn:de:hbz:061-20010510-000091-5 | |||||||
Kollektion: | Dissertationen | |||||||
Sprache: | Deutsch | |||||||
Dokumententyp: | Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation | |||||||
Medientyp: | Text | |||||||
Autor: | Biermann, Katja [Autor] | |||||||
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Beitragende: | Prof. Dr. Schnitzler, Alfons [Gutachter] Prof. Dr. Stoerig, Petra [Gutachter] | |||||||
Stichwörter: | Magnetenzephalographie, MEG, evozierte Hirnaktivität, oszillatorische Aktivität, Sprechen, Lateralisierung, zerebrale Dominanzmagnetoencephalography, meg, evoked neuronal activity, oscillatory activity, speech, stuttering, laterality, lateralisation, cerebral dominance | |||||||
Dewey Dezimal-Klassifikation: | 100 Philosophie und Psychologie » 150 Psychologie | |||||||
Beschreibung: | In dieser Arbeit wurde die Hirnaktivität von 10 stotternden und 10 nicht-stotternden männlichen Probanden während einfacher sensorischer Stimulationen und während der Bearbeitung sprachlicher Paradigmen mit der Magnetenzephalographie untersucht. Ziel der Untersuchungen war, Unterschiede zwischen den beiden Probandengruppen hinsichtlich der Lokalisation, der Stärke und des zeitlichen Verlaufs evozierter kortikaler Aktivierungen sowie der Modulation rhythmisch-oszillatorischer Aktivität, und damit neurophysiologische Korrelate des Stotterns, aufzuzeigen. Es gibt Hinweise dafür, daß sich die zentrale auditorische Verarbeitung stotternder Probanden von Kontrollprobanden unterscheidet. In Experiment 1 wurde daher monaural alternierend als einfacher akustischer Reiz ein Ton dargeboten. Weiterhin gibt es Hinweise, daß beim Stottern das motorische System bzw. die sensomotorische Integration unabhängig vom Sprechen verändert sein könnte. Dieser Frage wurde in Experiment 2 mit Hilfe einer alternierenden Stimulation beider Medianusnerven nachgegangen. Sprachbezogene Unterschiede zwischen den Probandengruppen wurden in Experiment 3 untersucht. Die Probanden sollten akustisch dargebotene Wörter bzw. Sätze mit kurzer zeitlicher Verzögerung wiederholen oder umformen. Während sich in der Untersuchung zur akustischen Stimulation keine signifikanten Unterschiede zwischen den Probandengruppen zeigten, stellten sich bei der somatosensorischen Stimulation linkshemisphärisch Unterschiede hinsichtlich der Lokalisation der rhythmisch-oszillatorischen 20-Hz Aktivität in Relation zur funktionellen Repräsentation des Handareals dar: stotternde Probanden zeigten größere euklidische Distanzen zwischen beiden Maßen, was als geringere funktionelle Separation des Hand- und des benachbarten Gesichtsareals interpretiert wurde. In den sprachlichen Paradigmen zeigten sich verschiedene Unterschiede, wenn die Probanden fließend sprachen. Am deutlichsten waren Unterschiede bei der Aktivierung des motorischen und des auditorischen Systems, was sich v. a. in einer bilateralen Aktivierung bei stotternden Probanden und einer linkslateralisierten Aktivierung bei nicht-stotternden Probanden ausdrückte. Die Ergebnisse werden im Hinblick auf eine Präzisierung der Lateralisierungshypothese diskutiert, die bei stotternden Probanden eine zu geringe Lateralisation von Sprachfunktionen als Ursache des Stotterns anführt. In Einzelfällen war es möglich, eine Gegenüberstellung der Hirnaktivität beim Stottern und beim fließenden Sprechen vorzunehmen. Die Ergebnisse deuten auf eine verstärkte motorische Aktivierung hin, die bereits vor dem tatsächlichen Sprechbeginn auftritt. Die vorliegende Arbeit leistet einen Beitrag zur Beschreibung der Unterschiede zwischen erwachsenen stotternden und nicht-stotternden Probanden hinsichtlich neurophysiologischer Verarbeitungsprozesse. Ein wichtiger Beitrag zur Klärung der Entstehung des Stotterns könnte durch die Untersuchung von Kindern geleistet werden. | |||||||
Lizenz: | Urheberrechtsschutz | |||||||
Fachbereich / Einrichtung: | Mathematisch- Naturwissenschaftliche Fakultät » WE Psychologie | |||||||
Dokument erstellt am: | 10.05.2001 | |||||||
Dateien geändert am: | 12.02.2007 | |||||||
Promotionsantrag am: | 10.05.2001 | |||||||
Datum der Promotion: | 10.05.2001 |