Dokument: Jungquartäre Talgeschichte des Rheins
zwischen Krefeld und Dinslaken

Titel:Jungquartäre Talgeschichte des Rheins
zwischen Krefeld und Dinslaken
URL für Lesezeichen:https://docserv.uni-duesseldorf.de/servlets/DocumentServlet?id=2085
URN (NBN):urn:nbn:de:hbz:061-20011116-000085-3
Kollektion:Dissertationen
Sprache:Deutsch
Dokumententyp:Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation
Medientyp:Text
Autor: Shala, Behxhet [Autor]
Dateien:
[Dateien anzeigen]Adobe PDF
[Details]8,82 MB in einer Datei
[ZIP-Datei erzeugen]
Dateien vom 09.02.2007 / geändert 09.02.2007
Beitragende:Prof. Dr. Schirmer, Wolfgang [Gutachter]
Prof. Dr. Jordan, Ekkehard [Gutachter]
Stichwörter:Shala, Jungquartär, Terrassen, Niederrhein,Eiszeit, Warmzeit, Würm, Holozän, Böden, RheinShala, Quarternary,terraces, Lower Rhine, iceage, glacial, interglacial, Würmian, Holocene,soils
Dewey Dezimal-Klassifikation:500 Naturwissenschaften und Mathematik » 550 Geowissenschaften
Beschreibung:Das Ziel meiner Arbeit war es, die Rheinablagerungen der letzten 20 000 Jahre im Raum zwischen Krefeld und Dinslaken zu gliedern und zu charakterisieren. An Hand einer geologisch-morphologisch- bodenkundlichen Kartierung einer Fläche von 550 qkm, 80 Profilen, 53 Handbohrungen und Korngrößenanalysen unter Hinzuziehung von pollenanalytischen Untersuchungen, archäologischen und historischen wurde folgendes Ergebnis erzielt:

Im Arbeitsgebiet können drei würmzeitliche Terrassen und sieben holozänzeitliche Terrassen morphologisch abgegrenzt und kartographisch dargestellt werden.
In den älteren Arbeiten wurden bisher lokal zwei würmzeitliche Terrasse und bis zu sieben Holozänterrassen ausgeschieden. Die Holozänterrassen sind aber nicht altersgleich mit den hier vorgestellten.

Die Terrassen - bis auf die vier jüngsten Holozänterrassen - lassen sich morphologisch, lithologisch, pedologisch und teilweise auch sedimentologisch unterscheiden.
Die würmzeitlichen Terrassen sind der Niederterrasse 1 (25 000-18 000 a BP, Hochwürm), der Niederterrasse 2 (18 000-14 000 a BP, Späthochwürm) und der Niederterrasse 3 (11 000-10 000 a BP, Jüngere Dryas) zuzuordnen.
Die holozänen Terrassenfelder wurden in 7 stratigraphische Einheiten gruppiert: eine Altholozänterrasse (Präboreal-Boreal), die Mittelholozänterrassen I und II (Atlantikum bzw. Subboreal) und die Jungholozänterrassen I, II, III, IV (Spätbronzezeit bis Eisenzeit, Römerzeit, Mittelalter bis Neuzeit, Neuzeit).

Die Höhenlage der Terrassen über dem heutigen Rheinspiegel zeigt, dass die jüngeren Terrassen jeweils das Niveau der älteren nicht erreicht haben. Ausnahmsweise hat die Niederterrasse 3 teilweise, etwa im Mitte des Arbeitsgebietes, das Niveau der Niederterrasse 2 erreicht. Die durchschnittliche Höhenlage der Terrassen über dem heutigen Rheinspiegel sind wie folgt: Niederterrasse 1: 11 m, Niederterrasse 2: 9-10 m, Niederterrasse 3: 8-9, Altholozänterrasse: 6-7 m, Mittelholozänterrasse I und II: 5-7 m, Jungholozänterrassen: 3-6 m.

Der Innenbau dieser jungquartären Terrassen zeigt folgendes Bild: Die Schotterkörper der drei würmzeitlichen Terrassen sind durch einen vertikalen Schichtenaufbau und Periglazialerscheinungen (Driftblöcke, Tropfböden) charakterisiert und sind damit eiszeitliche Terrassen. Die Niederterrasse 2 weist im Profil einen zyklischen Aufbau mit vier lithologischen Einheiten auf. Nach ihrer Bauform lassen sich zwei Typen der Niederterrasse 2 unterscheiden:
Typ 1 zeigt vom Liegenden zum Hangenden die Abfolge: a) Blöcke und Grobkies, b) Sande, c) diagonalgeschichteten Feinkies und d) Auensedimente.
Typ 2 besteht aus a) Blöcken und Grobkies, b) Sand, c) horizontalgeschichtetem Mittelkies, und d) Auensedimenten.
Für die Niederterrasse 3 ist das Vorkommen des Laacher See-Bimses typisch.
Die Schotterkörper der Holozänterrassen sind durch ihren lateralen Schichtenaufbau sowie durch einzelne Holzvorkommen charakterisiert. Sie zeigen häufig Sandvormacht.

Pedologisch betrachtet sind drei dominierende Bodentypen auf den Terrassen unterscheidbar:
Für die würmzeitlichen und altholozänen Terrassen sind Parabraunerden kennzeichnend, für die Terrassen des Mittelholozäns Braunerden, für diejenigen des Jungholozäns Pararendzinen.

Lizenz:In Copyright
Urheberrechtsschutz
Fachbereich / Einrichtung:Mathematisch- Naturwissenschaftliche Fakultät » WE Geographie
Dokument erstellt am:16.11.2001
Dateien geändert am:12.02.2007
Promotionsantrag am:16.11.2001
Datum der Promotion:16.11.2001
english
Benutzer
Status: Gast
Aktionen