Dokument: Der Tauchreflex: Lässt sich die Abnahme der Herzfrequenz mit einer einfachen mathematischen Funktion beschreiben?

Titel:Der Tauchreflex: Lässt sich die Abnahme der Herzfrequenz mit einer einfachen mathematischen Funktion beschreiben?
URL für Lesezeichen:https://docserv.uni-duesseldorf.de/servlets/DocumentServlet?id=9990
URN (NBN):urn:nbn:de:hbz:061-20090112-120343-7
Kollektion:Dissertationen
Sprache:Deutsch
Dokumententyp:Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation
Medientyp:Text
Autor: Caspers, Christian [Autor]
Dateien:
[Dateien anzeigen]Adobe PDF
[Details]1,18 MB in einer Datei
[ZIP-Datei erzeugen]
Dateien vom 22.12.2008 / geändert 22.12.2008
Beitragende:Prof. Dr. Schipke, Jochen D. [Gutachter]
Prof. Dr. Gottmann, Kurt [Gutachter]
Dewey Dezimal-Klassifikation:600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften » 610 Medizin und Gesundheit
Beschreibung:Durch eine Gesichtsimmersion mit gleichzeitiger Apnoe wird eine Reduktion der Herzfrequenz ausgelöst; die Tauchbradykardie.
Diese Herzfrequenzabnahme lässt sich gut mit einer mono-exponentiellen Funktion beschreiben. Dies gilt auch für eine durch alleinige Apnoe ohne Gesichtsimersion ausgelöstem Sinken der Herzfrequenz.
Die hierbei zu ermittelnden Zeitkonstanten für Apnoe ohne Gesichtsimmersion sind im Durchschnitt größer als diejenigen für Apnoe mit Gesichtsimmersion. Die Herzfrequenz nimmt also langsamer ab. Beide Interventionen zusammen scheinen die Reflexantwort zu verstärken. Arbeiten aus der Literatur legen nahe, dass der über den N. trigeminus ausgelöste Reflexanteil nur zustande kommt, wenn gleichzeitig die pulmonalen Rezeptoren einen Atemstillstand signalisieren. Weitere untersuchte Kurvenanpassungen lieferten keine höheren Korrelationen und auch in der visuellen Analyse war die mono-exponentielle Funktion überlegen.
Unter Belastung verliert die exponentielle Funktion sowohl bei alleiniger Apnoe als auch bei Gesichtsimmersion ihren engen Zusammenhang mit den experimentellen Werten. Der Herzfrequenzabfall wird auch qualitativ nicht mehr sinnvoll mit einer Exponentialfunktion beschrieben. Hier folgt die Abnahme einer Hill-Gleichung, die eine Modulation zwischen den Bestandteilen des autonomen Nervensystems des Herzens beschreibt. Es muss also von einer Variation der parasympathischen Reaktion durch den Sympathikus ausgegangen werden. Erklärungen für diese Modulation liegen zum einen postsynaptisch durch direkte antagonistische Wirkung der Neurotransmitter über die jeweiligen m- und α1- Rezeptoren. Außerdem findet eine präsynaptische Interaktion durch eine konzentrationsabhängige Hemmung der Sekretion des Neurotransmitters des Gegenspielers durch m– und α2-Rezeptoren statt. Weitere Erklärungen für diese Modulation liegen in einer stärkeren Unterdrückung eines gesteigerten Sympathikotonus durch Azetylcholin und damit einer relativ gesteigerten Parasympathikusaktivität, zum anderen in einer Modulation des Parasympathikotonus durch kardiale und vaskuläre Afferenzen.
Lizenz:In Copyright
Urheberrechtsschutz
Fachbereich / Einrichtung:Medizinische Fakultät
Dokument erstellt am:12.01.2009
Dateien geändert am:22.12.2008
Promotionsantrag am:15.05.2007
Datum der Promotion:28.11.2008
english
Benutzer
Status: Gast
Aktionen