Dokument: Die Pädagogik des Zenmeisters, Darstellung und Analyse

Titel:Die Pädagogik des Zenmeisters, Darstellung und Analyse
Weiterer Titel:The pedagogics of zenmasters, representation and analysis
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URN (NBN):urn:nbn:de:hbz:061-20070913-131256-6
Kollektion:Dissertationen
Sprache:Deutsch
Dokumententyp:Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation
Medientyp:Text
Autor: Fuchs, Mariko [Autor]
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Dateien vom 13.09.2007 / geändert 13.09.2007
Beitragende:Prof. Dr. Michel, Gerhard [Gutachter]
Prof. Dr. Mae, Michiko [Gutachter]
Stichwörter:Zen, Japan, Pädagogik, Kommunikation, Sprache, Körperlichkeit, Üben, Konstruktivismus
Dewey Dezimal-Klassifikation:300 Sozialwissenschaften, Soziologie » 370 Erziehung, Schul- und Bildungswesen
Beschreibung:Trotz seiner Bekanntheit im Abendland wird der genaue Inhalt und Sinn des Zen meiner Meinung nach hierzulande zumeist nicht richtig erfasst und auch nicht authentisch akzeptiert. Vor allem ist die Übung des Zen, die eigentlich ein äußerst wichtiger Bestandteil dieser fernöstlichen Religion ist, oft unbekannt oder missverstanden. In dieser Arbeit wird die Pädagogik des Zenmeisters in den japanischen Klöstern anhand der abendländischen erziehungswissenschaftlichen Begriffe untersucht. Ziel dieser Forschung ist es, ihre charakteristischen, selbst für Japaner relativ fremden Inhalte sowohl in theoretischer als auch in praktischer Hinsicht darzulegen und zu analysieren.
Aus der Untersuchung ergibt sich Folgendes: Der Zenmeister verkörpert als idealer Erzieher den Boddhisattva, der sich ewig um Selbstbildung bemüht und gleichzeitig für die Mitmenschen arbeitet, um sie zu erlösen. Dieser doppelte Charakter beruht auf der Leere, dem mahâyâna-buddhistischen Leitbegriff, der beinhaltet, dass die absolute Differenzierung und die absolute Gleichheit nicht zweierlei sind. Das widersprüchliche Dogma wird dem Schüler durch den Alltag im Kloster vermittelt. Die Rinzai-Schule, eine der beiden Hauptströmungen des japanischen Zen-Buddhismus, setzt die Kôan-Übung ein, in der der Schüler die Erleuchtung mit der Sprache über die Sprache hinaus gewinnen kann. In der Sôtô-Schule, der anderen japanischen Zen-Schule, wird die Form-Übung verwendet, mit der der Übende das wahre Selbst durch die Körperlichkeit direkt einsehen kann. Die Übungen werden in der Einheit von Übung und Erleuchtung durchgeführt, wobei zwischen den Methodiken der beiden Schulen im Hinblick auf das Ziel und auf die Gliederung Unterschiede bestehen.
An diesen Übungen werden auch die erzieherischen Funktionen der Sprache in der Pädagogik des Zenmeisters verdeutlicht. Wegen des Misstrauens gegenüber der Sprache sind sie allerdings inhaltlich sehr verschieden von den herkömmlichen didaktischen Funktionen und dienen nur dazu, den Schüler die Hintergehbarkeit der Sprache anhand der Körperlichkeit erlangen zu lassen. Diese Position unterscheidet sich auch vom Konstruktivismus, der die Verneinung der verbalen Übermittelbarkeit als Ausgangspunkt setzt.
Aus dem Ergebnis lässt sich die Ursache für das Missverständnis der Zen-Rezeption im Westen erklären. Zum Schluss wird überlegt, inwieweit das Zen und die Pädagogik des Zenmeisters in unserer globalen Zeit aus dem neuen Blickwinkel von Körperlichkeit und Stellenwert der Begabung eine wirklich sinnvolle Alternative im pädagogischen Bereich sein können.
Lizenz:In Copyright
Urheberrechtsschutz
Fachbereich / Einrichtung:Philosophische Fakultät » Erziehungwissenschaftliches Institut
Dokument erstellt am:13.09.2007
Dateien geändert am:13.09.2007
Promotionsantrag am:15.02.2007
Datum der Promotion:31.07.2007
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