Dokument: Lebensqualität von Patienten mit Ulcus cruris venosum - Eine Untersuchung in der Allgemeinarztpraxis

Titel:Lebensqualität von Patienten mit Ulcus cruris venosum - Eine Untersuchung in der Allgemeinarztpraxis
Weiterer Titel:Quality of Life in patients with chronic venous ulcers - a trial in general practioners practice
URL für Lesezeichen:https://docserv.uni-duesseldorf.de/servlets/DocumentServlet?id=4465
URN (NBN):urn:nbn:de:hbz:061-20070508-110718-5
Kollektion:Dissertationen
Sprache:Deutsch
Dokumententyp:Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation
Medientyp:Text
Autor: Henke, Oliver [Autor]
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Dateien vom 03.05.2007 / geändert 03.05.2007
Beitragende:Univ.-Prof. Dr. Abholz, Heinz-Harald [Gutachter]
Prof. Dr. Siegrist, Johannes [Gutachter]
Stichwörter:Lebensqualität, Ulcus cruris venosum, UCV, CVI, Allgemeinmedizin, Qualitative Inhaltsanalyse, Interviews
Dewey Dezimal-Klassifikation:600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften » 610 Medizin und Gesundheit
Beschreibung:Fragestellung
In der vorliegenden Arbeit werden im Rahmen des Gesamtprojekts „Patienten mit Ulcus cruris venosum (UCV) in der Allgemeinarztpraxis 1999 - 2004” die Lebensqualität der betroffenen Patienten, die Auswirkungen des Heilungsverlaufes und der Therapie auf die Lebensqualität sowie das Wissen der behandelnden Hausärzte um die Lebensqualität ihrer Patienten untersucht. Zur Datenerhebung werden sowohl quantitative (Fragebogen) als auch qualitative Methoden (Interview) herangezogen.
Methodik
Nach Abschluss der Vorstudie 1999 zur Abschätzung der Prävalenz des UCV wird die Hauptstudie als prospektive Beobachtungsstudie mit Kohorten ohne Intervention durchgeführt. Die Studienpatienten rekrutieren sich aus den Praxen von ca. 1% (n=40) der Grundgesamtheit aller vertragsärztlich tätigen Allgemeinmediziner aus dem Bereich der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein, die aus den von ihnen versorgten ca. 54.000 Patienten pro Jahr jeden Patienten mit einem frischen UCV oder einem frischen Rezidiv melden. Zu Beginn der Behandlung (T0) wird der Patient zu Hause aufgesucht und mit einem offenen, themenzentrierten Interview sowie mittels des validierten Fragebogens FLQA-s (Kurzversion des Freiburger Life Quality Assessment) zur Lebensqualität befragt. Hier wird in 6 Bereichen mit insgesamt 45 Items, aus denen auf einer fünfstufigen Skala Mittelwerte gebildet werden, die Auswirkung der Erkrankung auf die Lebensqualität gemessen. Die Vorlage des Fragebogens wird nach Abheilung respektive nach 12 Monaten (T1) wiederholt. Die Ärzte werden zum Abschluss der Studie offen themenzentriert interviewt. Die Auswertung der Interviews erfolgt nach der Qualitativen Inhaltsanalyse. Das Rohmaterial wird nach Aufnahme transkribiert, es folgt die Datenreduktion, Kategorisierung und Analyse.
Ergebnisse
Von den 64 insgesamt gemeldeten Patienten mit UCV (Praxis-Quartals-Inzidenz 0,03%; Praxis-Punkt-Prävalenz 0,05%) werden 25 in die Studie aufgenommen. Die Auswertung der Fragebögen ergibt für die Lebensqualität keine konsistenten Tendenzen über die Zeit der Abheilung des floriden Ulcus im Vergleich der beiden Zeitpunkte der Datenerhebung. Bei der selbst wahrgenommenen Lebensqualität der Patienten handelt es sich um ein komplexes, inter- und auch intrasubjektiv sehr unterschiedlich bewertetes Phänomen. Anders hingegen sieht die Auswertung der Patienteninterviews aus. Von den 22 ausgewerteten Interviews werden in 20 negative Auswirkungen auf die Lebensqualität beschrieben. Leidensdruck aufgrund von Schmerzen, Wundausfluss und Juckreiz wird am häufigsten genannt, gefolgt von Einschränkungen des Alltags oder der Freizeitaktivitäten sowie Niedergeschlagenheit. Die Therapie wird nur selten als Einschränkung erlebt. Von 35 interviewten Ärzten beziehen lediglich 18 die Lebensqualität ihrer Patienten in ihre Überlegungen mit ein. Als größte Einschränkungen werden die Kompressionstherapie und der Zeitaufwand für die Arztbesuche vermutet. Über Schmerzen durch das UCV berichten nur drei Ärzte.
Schlussfolgerung
Die Lebensqualität der UCV-Patienten ist eingeschränkt. Insbesondere Schmerzen, Alltagseinschränkungen und Niedergeschlagenheit belasten die Betroffenen. Dabei gibt es große Unterschiede zwischen dem Krankheitserleben mit seinen Lebensqualitäts-Einschränkungen für die Patienten und dem Wissen der behandelnden Hausärzte darum. Der Vergleich der Ergebnisse aus den Interview- und Fragebogenauswertungen kommt zu dem Schluss, dass die Erfassung eines so komplexen Themas wie der Lebensqualität wesentlich besser durch eine qualitative als durch quantitative Erhebung zu leisten ist.
Lizenz:In Copyright
Urheberrechtsschutz
Fachbereich / Einrichtung:Medizinische Fakultät » Institute » Abteilung für Allgemeinmedizin
Dokument erstellt am:03.05.2007
Dateien geändert am:03.05.2007
Promotionsantrag am:30.11.2006
Datum der Promotion:24.04.2007
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