Dokument: Modell zur Charakterisierung der Micromobilität von Thrombozyten an Kollagen I unter arteriellen Strömungsbewegungen in der Strömungskammer.

Titel:Modell zur Charakterisierung der Micromobilität von Thrombozyten an Kollagen I unter arteriellen Strömungsbewegungen in der Strömungskammer.
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URN (NBN):urn:nbn:de:hbz:061-20170104-110959-9
Kollektion:Dissertationen
Sprache:Deutsch
Dokumententyp:Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation
Medientyp:Text
Autor: Hansen, Aksel [Autor]
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Dateien vom 15.12.2016 / geändert 15.12.2016
Beitragende:Prof. Dr. med. Hohlfeld, Thomas [Gutachter]
Prof. Dr. Haas, Rainer [Gutachter]
Dewey Dezimal-Klassifikation:600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften » 610 Medizin und Gesundheit
Beschreibung:Aufgrund der zentralen pathophysiologischen Rolle der Thrombozyten bei kardiovaskulären Ereignissen (z.B. Myokardinfarkt, Apoplexie) stellen Polymorphismen thrombozytärer Rezeptoren, welche die Thrombozyten betreffen, potentielle Einflußfaktoren dar. Kunicki et al. fanden Polymorphismen im Gen des Kollagenrezeptors (ITGA). Die DNA-Sequenzvarianten beinhalten zwei stumme Mutationen in Position 807 und 873. Der Polymorphismus des α2β1-Rezeptorgens in der Basenposition 807 bewirkt eine unterschiedliche Expressionshöhe dieses Rezeptors auf der Thrombozytenoberfläche, so korreliert die α2807TT Variante mit einer gesteigerten Zelloberflächen-Expression. Dies hat funktionelle Konsequenzen, da eine erhöhte Dichte eine erhöhte Adhäsion bewirkt. Klinische Studien zeigten jedoch widersprüchliche Ergebnisse. Einige Studien beschrieben ein erhöhtes Risiko eines arteriothrombotisches Geschehens (wie z.B. MI). Dieses könnte auf eine erhöhte Adhäsivität des TT-Genotypen hinweisen, da in der Abfolge des Ereignisses nach einer Gefäßläsion die gesteigerte Adhäsivität des α2TT-Genotypen zu einer veränderten Laufstrecke der Thrombozyten an der thrombogenen Oberfläche führen könnte.
Ziel dieser Arbeit war, das Adhäsionsverhalten der Thrombozyten im Vollblut an Kollagen unter flußdynamischen Bedingungen in vitro phänomenologisch und quantitativ zu beschreiben. Beim zeitlichen Verlauf dieser Adhäsion sollten Bewegungsphänomene identifiziert werden, die beim Vergleich zwischen α2807CC und α2807TT als mögliche Laufstreckendifferenz der Genotypen in Erscheinung treten könnten und somit eine funktionelle Beziehung zwischen gesteigerter Expression und Thrombogenität abbilden würden.
Die Thrombozyten in PPACK (D-Phenylalanyl-L-Prolyl-L-Arginin Chloromethyl Keton) antikoaguliertem Vollblut wurden mit Mepacrin fluoreszenzmarkiert, um sie bei der Bildakqusition im konfokalen Laserscanningmikroskop über ihre Fluoreszenshöhe zu erfassen. Dazu wurden die Blutproben mittels einer Perfusorpumpe durch in eine kollagenbeschichtete (Kollagen Typ 1) Strömungskammer geleitet. Es wurden dabei Scherraten von 50 - 1500 s-1 appliziert, wobei eine Scherrate von 1500 s-1 arterielle Bedingungen repräsentiert. Die aufgenommenen Bilder wurden zu Bildstapeln zusammengefasst und erlaubten eine räumliche Analyse der Thrombogenese. Aufgrund des zeitlichen Abstands der Bilder stellte ein Bildstapel auch die Repräsentation eines zeitlichen Verlaufes dar.
Zur Beurteilung der Bewegung wurden die folgenden statistischen Methoden eingesetzt: Regressionsgeradenanalyse, Chi-Quadrat Testungen, empirische Verteilungsfunktion und die Berechnung des geometrischen Mittels. Des Weiteren wurde die Multitracker-Funktion in der Software ImageJ durch eine Anwenderroutine (Makro) weiterentwickelt, um in Anschluss der Bildauswertung die Genotypen durch den Wilcoxon-Mann-Whitney-Test zu vergleichen. Der Vergleich der geometrischen Mittel erlaubte letztendlich eine Quantifizierung der Bewegung und eine Bestimmung der Laufstreckendifferenz. Es zeigte sich ein statistisch signifikanter Unterschied in der Wegstrecke der Thrombozyten in Abhängigkeit von den Genotypen α2807 TT und α2807 CC von 0,16 µm (p < 0,05) bei einer Scherrate von 1500 s-1. Dieser Befund ist der erste Beleg für eine erhöhte Adhäsivität des TT-Genotyps.
Die in dieser Arbeit verwendeten und analysierten Strömungsbedingungen entsprechen denen, die in Arterien herrschen. Die erhöhte Adhäsivität des TT-Genotypus unter diesen Strömungsbedingungen passt in die klinische Studienlage, welche einen Einfluss des Genotypus auf Erkrankungen im Spektrum arteriell-thrombotischer Erkrankungen zeigen.
Lizenz:In Copyright
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Fachbereich / Einrichtung:Medizinische Fakultät » Institute » Institut für Hämostaseologie und Transfusionsmedizin
Dokument erstellt am:04.01.2017
Dateien geändert am:04.01.2017
Promotionsantrag am:08.07.2014
Datum der Promotion:13.12.2016
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