Dokument: Quantifizierung frühbesiedelnder oraler Actinomyces spp. mittels neu etablierter TaqMan-PCRs
Titel: | Quantifizierung frühbesiedelnder oraler Actinomyces spp. mittels neu etablierter TaqMan-PCRs | |||||||
URL für Lesezeichen: | https://docserv.uni-duesseldorf.de/servlets/DocumentServlet?id=39166 | |||||||
URN (NBN): | urn:nbn:de:hbz:061-20160810-134611-1 | |||||||
Kollektion: | Dissertationen | |||||||
Sprache: | Deutsch | |||||||
Dokumententyp: | Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation | |||||||
Medientyp: | Text | |||||||
Autor: | Herrmann, Ilka [Autor] | |||||||
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Dewey Dezimal-Klassifikation: | 600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften » 610 Medizin und Gesundheit | |||||||
Beschreibung: | Eine reduzierte Anheftung von Bakterien an dentale Füllmaterialien wird als eine Möglichkeit diskutiert, die Entstehung von Sekundärkaries an Füllungsrändern zu verhindern. Aus diesem Grund entwickelte die Arbeitsgruppe von Prof. Rüttermann an der Poliklinik für Zahnerhaltung, Parodontologie und Endodontologie der Heinrich-Heine-Universität vier modifizierte dentale Kunststofffüllmaterialien, die eine reduzierte Adhäsion von Bakterien (Kunststoffe P2 und P7) bzw. bakterizide Eigenschaften (Kunststoffe P8/9 und P9) aufweisen sollten.
Das Ziel der vorliegenden Arbeit war die Entwicklung und Etablierung von zwei TaqMan-PCRs für die den dentalen Biofilm frühbesiedelnden Actinomycetenspezies A. naeslundii und A. viscosus, um im Folgenden die vier modifizierten dentalen Kunststoffe auf ihre adhäsiven Eigenschaften im Vergleich zu einem Standardkunststoff in vitro und in situ zu charakterisieren. Die Entwicklung von TaqMan-PCRs, bei denen eine Quantifizierung der Keime durch simultane Amplifizierung von Standards bekannter Konzentration möglich ist, erforderte die Auffindung speziesspezifischer Regionen im Genom der Bakterienspezies A. naeslundii und A. viscosus. Hierfür zeigten sich eine Region des nanH-Gens von A. viscosus und ein Bereich des 16S rDNAGens von A. naeslundii geeignet. Die Spezifität der qPCRs wurde mittels Homologievergleichen zu Sequenzen anderer Bakterien aus Datenbanken in silico verifiziert, darunter A. odontolyticus, A. oris und A. johnsonii, als auch durch Testung der DNA homologer Spezies in den PCRs bestätigt. Zur Charakterisierung der adhäsiven Eigenschaften wurden die Kunststofffüllmaterialien in vitro mit einem Bakteriengemisch aus den fünf frühbesiedelnden Keimen A. naeslundii, A. viscosus, S. mitis, S. oralis und S. sanguinis, für 8 und 24 Stunden inkubiert. Für die in situ Versuche wurden die Füllmaterialien jeweils 8 Stunden im Mund von zwei Probanden getragen. Schließlich wurden die an die Füllmaterialien adhärenten Bakterien lysiert und die gewonnene DNA zur Quantifizierung beider Actinomycetenspezies in den entwickelten TaqMan-PCRs amplifiziert. Es zeigte sich bei den in vitro Versuchen, dass der Kunststoff P9, der durch Zugabe von Methacryl-Irgasan modifiziert worden war, eine ca. 25%ige Reduktion der Bakterienadhärenz von A. naeslundii und A. viscosus von 8 Stunden auf 24 Stunden aufwies. Der Standardkunststoff zeigte hingegen immer eine erhöhte Adhäsion. Die übrigen modifizierten Kunststoffe zeigten keine eindeutigen Ergebnisse. Bei den in situ Versuchen zeigten sich Probanden-spezifische Ergebnisse, die sich von den in vitro Versuchen unterschieden. Bei Proband 1 zeigte sich an Kunststoff P2 immer eine reduzierte Eubakterien- und Actinomycetenadhäsion im Vergleich zu den anderen getesteten Kunststoffen, bei Proband 2 hingegen war an die Kunststoffe P2 und P9 eine erhöhte Anheftung zu verzeichnen. Die Keimzahl in Speichel und Abstrich von Proband 2 war insgesamt höher als bei Proband 1. So scheint das individuelle Mikrobiom einen entscheidenden Einfluss auf die Adhäsion frühbesiedelnder Actinomyceten an die getesteten Kunststoffe zu haben. So lässt sich aus der hier vorliegenden Arbeit schlussfolgern, dass der modifizierte Kunststoff P9 in vitro einen anti-adhäsiven Effekt aufweist, dies jedoch nicht die in situ Situation widerspiegelt, sodass weitere Versuchsreihen mit einer größeren Probandenzahl und längeren Tragezeiten der Kunststoffe im Mund durchgeführt werden sollten, um anti-adhäsive Kunststoffe umfassend charakterisieren und identifizieren zu können. | |||||||
Lizenz: | Urheberrechtsschutz | |||||||
Fachbereich / Einrichtung: | Medizinische Fakultät | |||||||
Dokument erstellt am: | 10.08.2016 | |||||||
Dateien geändert am: | 10.08.2016 | |||||||
Promotionsantrag am: | 12.02.2015 | |||||||
Datum der Promotion: | 03.08.2016 |