Dokument: Auswirkungen verschiedener Interventionsstrategien und -modalitäten auf psychologische Mediatoren und klinische Indikatoren des Mundgesundheitsverhaltens. Ergebnisse dreier randomisierter Interventionsstudien

Titel:Auswirkungen verschiedener Interventionsstrategien und -modalitäten auf psychologische Mediatoren und klinische Indikatoren des Mundgesundheitsverhaltens. Ergebnisse dreier randomisierter Interventionsstudien
URL für Lesezeichen:https://docserv.uni-duesseldorf.de/servlets/DocumentServlet?id=3546
URN (NBN):urn:nbn:de:hbz:061-20101130-103235-8
Kollektion:Dissertationen
Sprache:Deutsch
Dokumententyp:Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation
Medientyp:Text
Autor: Granrath, Nicole [Autor]
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Dateien vom 09.02.2007 / geändert 09.02.2007
Beitragende:Prof. Dr. Schwarzer, Christine [Gutachter]
Prof. Dr. Deinzer, Renate [Gutachter]
Stichwörter:Förderung des Mundgesundheitsverhaltens, Gesundheitsverhaltensforschung, Interventionsstrategien, Interventionsmodalitäten
Dewey Dezimal-Klassifikation:300 Sozialwissenschaften, Soziologie » 370 Erziehung, Schul- und Bildungswesen
Beschreibung:Etwa 80% unserer bundesdeutschen Bevölkerung leiden an Erkrankungen des Zahnhalteapparats (Parodontalerkrankungen). Die absolute Mehrzahl dieser Erkrankungen ist insbesondere auf mangelnde Mundhygiene zurückzuführen. Anliegen der vorliegenden Arbeit ist es daher, aus theoretischen Modellen des Gesundheitsverhaltens, aber auch aus der bisherigen Förde-rungspraxis, Strategien zur Verbesserung des Mundgesundheitsverhaltens abzuleiten und die-se empirisch zu überprüfen. Neben diesem Anliegen steht die primär pädagogische Fragestellung im Vordergrund, wie solche Strategien gestaltet und vermittelt werden müssen, um wirksam zu sein. Es wird überprüft, ob sich die in der Literatur behauptete Überlegenheit mündlicher und individualisierter Interventionsmodalitäten gegenüber schriftlichen Interventionen in Form von Patientenbroschüren bestätigt.

Im theoretischen Teil der Arbeit erfolgt zunächst eine Einführung in den zahnmedizinischen Hintergrund, um die Bedeutung des Mundgesundheitsverhaltens für die Vermeidung parodontaler Erkrankungen zu erläutern. Hieran schließt sich der theoretische Teil zum Gesundheits-verhalten an. Er gibt einen Überblick über gängige Modelle des Gesundheitsverhaltens und zeigt auf, wie sich die Strategie der Wissensvermittlung aus diesen Modellen begründet und sich die psychologische Strategie zur Bildung von Ausführungsintentionen (i.S. des Fassens eines festen Vorsatzes) ableiten lässt. Der Überblick zeigt außerdem, dass die in der Förderdungs- und Forschungspraxis übliche Methode der Vermittlung von Fertigkeiten in die Ge-sundheitsverhaltensmodelle noch keinen Eingang gefunden haben, obwohl ihr aus Praxissicht ein besonderer Stellenwert zukommen müsste.

Im empirischen Teil der Arbeit erfolgt die Überprüfung der Wirksamkeit der abgeleiteten Interventionsstrategien (Wissensvermittlung, Bildung von Ausführungsintentionen, Fertigkei-tenvermittlung) und -modalitäten (schriftlich, mündlich-standardisiert, mündlich-individualisiert) auf ausgewählte psychologische Mediatoren und klinische Indikatoren des Gesundheitsverhaltens.

Zur Überprüfung der Fragestellungen werden drei voneinander unabhängige kontrollierte, randomisierte Studien durchgeführt, die jeweils eine Interventionsstrategie experimentell un-tersuchen. Die Probanden werden randomisiert einer der Untersuchungsgruppen (schriftlich, mündlich-standardisiert und mündlich-individualisiert) oder der Kontrollgruppe zugeordnet, die Effekte auf die Abhängigen Variablen werden vier Wochen nach der Intervention erfasst.

Zwei Ergebnisse sind als zentral hervorzuheben: 1.) Die schriftliche Intervention erweist sich durchgängig als nahezu gleich effektiv wie die aufwändigeren mündlichen Interventionen, insbesondere bei der Vermittlung von Wissen und Fertigkeiten. Dies lässt den Schluss zu, dass Patientenbroschüren u. U. eine preiswerte und effektive Alternative zu mündlichen Strategien sein können. 2.) Messbare klinische Effekte stellen sich nur nach der Fertigkeitenver-mittlung ein. Dieser Befund spricht für die besondere Bedeutsamkeit von Fertigkeiten für die Aufnahme von Gesundheitsverhalten. Der Befund zeigt, wie dringend eine Einbettung des Faktors Fertigkeiten in Modelle des Gesundheitsverhaltens erfolgen sollte, da dieser offen-sichtlich einen wesentlichen eigenständigen und bislang in der Gesundheitsverhaltensforschung weitgehend vernachlässigten Faktor beim Erwerb eines Gesundheitsverhaltens darstellt.
Lizenz:In Copyright
Urheberrechtsschutz
Fachbereich / Einrichtung:Philosophische Fakultät » Erziehungwissenschaftliches Institut
Dokument erstellt am:05.12.2006
Dateien geändert am:12.02.2007
Promotionsantrag am:28.11.2006
Datum der Promotion:28.11.2006
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