Dokument: Funktionelle Kandidatengentestung an Patientenzellen mit Fanconi-Anämie
Titel: | Funktionelle Kandidatengentestung an Patientenzellen mit Fanconi-Anämie | |||||||
URL für Lesezeichen: | https://docserv.uni-duesseldorf.de/servlets/DocumentServlet?id=33533 | |||||||
URN (NBN): | urn:nbn:de:hbz:061-20150310-100037-0 | |||||||
Kollektion: | Dissertationen | |||||||
Sprache: | Deutsch | |||||||
Dokumententyp: | Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation | |||||||
Medientyp: | Text | |||||||
Autor: | Glaas, Marcel [Autor] | |||||||
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Beitragende: | PD Dr. Hanenberg, Helmut [Gutachter] Prof. Dr. Germing, Ulrich [Gutachter] | |||||||
Stichwörter: | Fanconi Anämie Kandidatengene retroviral Komplementation | |||||||
Dewey Dezimal-Klassifikation: | 600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften » 610 Medizin und Gesundheit | |||||||
Beschreibung: | Die Fanconi-Anämie (FA) ist eine autosomal- und x-chromosomal-rezessive Erkrankung, die durch die klinische Trias aus angeborenen Fehlbildungen an verschiedenen Organen,
frühem progredientem Versagen der Hämatopoese und erhöhtem Malignomrisiko charakterisiert ist. Bei einer Inzidenz von 1:100.000 ist das Krankheitsbild genetisch und phänotypisch sehr heterogen, weshalb eine sichere klinische Diagnose oft erschwert ist. Die Fanconi-Anämie kann durch Mutationen in bislang 15 bekannten Genen verursacht werden (FANCA, -B, -C, -D1/BRCA2, -E, -F, -G, -I, -J/BRIP1, -L, -M, -N/PALB2, -O/RAD51C und -P/SLX4), die mittlerweile den 15 Komplementationsgruppen (FA-A bis FA-P) zugeordnet werden konnten. Durch Testung sogenannter „Kandidatengene“, also bereits bekannter DNA-Reparaturgene, versucht man, weitere Gene zu identifizieren, die bei einem Ausfall das Krankheitsbild auslösen. In dieser Arbeit wurden sechs Kandidatengene (FAAP24, FAAP100, EME1, MUS81, MERIT40 und UBE2T), bei denen aus funktionellen Studien in experimentellen Systemen bekannt war, dass der Ausfall einen FA-typischen Phänotyp induziert, an nichtklassifizierten FA-Patientenzellen getestet. Es wurden ausschließlich immortalisierte lymphoblastoide B-Zelllinien (LCLs) verwendet, bei denen die Diagnose Fanconi-Anämie durch DNA-quervernetzende Reagenzien bereits bestätigt werden konnte. Einerseits konnte mittels Westernblot eine strukturelle Aussage über die Expression der kodierten Reparaturproteine getroffen werden. Andererseits erfolgte eine funktionelle Testung der Kandidatengene mittels retroviraler Komplementationsgruppensanalyse. Nach Klonierung der Kandidatengene in retrovirale Expressionsvektoren wurden die LCLs der nichtklassfizierten FA-Patienten mit diesen Replikations-inkompetenten Viren transduziert, dann der DNA-quervernetzenden Substanz Mitomycin C ausgesetzt und nach drei Tagen mittels Durchflusszytometrie analysiert. Alle Patientenzellen konnten mittels FANCD2-Westernblot auf das Vorliegen eines Defektes „upstream“ oder „downstream“ der Ubiquitinierung von FANCD2, dem zentralen Regulationsschritt des FA-Pathways, eingeteilt werden. Des Weiteren konnten die durch die Kandidatengene kodierten Proteinprodukte in den Patientenzellen mittels Westernblot nachgewiesen werden. In den funktionellen Analysen konnte keine Patientenzelllinie durch transduzierte Gene komplementiert werden. Aufgrund dieser funktionellen Untersuchungen nach Überexpression in Zelllinien von FA Patienten konnte gezeigt werden, dass keines der Kandidatengene den DNAReparaturdefekt in den untersuchten Patientenzellen korrigiert und somit ein neues Fanconi-Anämie-Gen ist. | |||||||
Lizenz: | Urheberrechtsschutz | |||||||
Fachbereich / Einrichtung: | Medizinische Fakultät | |||||||
Dokument erstellt am: | 10.03.2015 | |||||||
Dateien geändert am: | 10.03.2015 | |||||||
Promotionsantrag am: | 06.12.2012 | |||||||
Datum der Promotion: | 15.12.2014 |