Dokument: Frühkindliche Geschlechtsunterschiede in der Wahrnehmung sozialer Reize: eine Frage der pränatalen Hormonexposition?

Titel:Frühkindliche Geschlechtsunterschiede in der Wahrnehmung sozialer Reize: eine Frage der pränatalen Hormonexposition?
Weiterer Titel:Infantile gender difference in perception of social stimuli: a matter of prenatal hormonal exposition?
URL für Lesezeichen:https://docserv.uni-duesseldorf.de/servlets/DocumentServlet?id=33250
URN (NBN):urn:nbn:de:hbz:061-20150128-101433-8
Kollektion:Dissertationen
Sprache:Deutsch
Dokumententyp:Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation
Medientyp:Text
Autor: Heckhausen, Miriam [Autor]
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Dateien vom 28.01.2015 / geändert 28.01.2015
Beitragende:Prof. Dr. Heil, Martin [Gutachter]
Prof. Dr. Kalenscher, Tobias [Gutachter]
Dewey Dezimal-Klassifikation:100 Philosophie und Psychologie » 150 Psychologie
Beschreibungen:Bisherige Untersuchungen machten deutlich, dass die Befriedigung der primären Grundbedürfnisse und das Bedürfnis nach Gruppenzugehörigkeit geschlechtsunabhängig von hoher ökologischer Relevanz sind. Dabei konnte festgestellt werden, dass im Geschlechtsvergleich Gesichter für weibliche Säuglinge und Gruppen für männliche Säuglinge von höherer Bedeutung sind. In zwei Untersuchungen sollte dieser geschlechtsabhängige Präferenzeffekt repliziert werden. Weiter wurde überprüft, ob dieser Unterschied auf die pränatale Hormonexposition oder die Schwangerschaftsdauer zurückgeführt werden kann.
In Untersuchung 1 wurde die Blickpräferenz von 5-Monate-alten Säuglingen (N = 196) auf Gesichter untersucht. Die Art des Stimulus (normal versus gescrambelt), das Geschlecht des Stimulus (männlich versus weiblich) sowie das Geschlecht der Versuchsperson (männlich versus weiblich) wurden dabei variiert. Entgegen der Vermutung bevorzugten Säuglinge unabhängig vom Geschlecht die normal dargestellten (weiblichen) Gesichter. Diese Präferenz wurde auf Grundlage der Regulation primärer Bedürfnisse diskutiert. Weiter betrachteten Säuglinge mit einer längeren Schwangerschaftsdauer die normalen Gesichter länger. Ein negativer, demaskulinisierender Zusammenhang mit Estradiol konnte bei den männlichen Säuglingen beobachtet werden. Männliche Säuglinge mit einem niedrigen pränatalen Estradiolwert präferierten normale Gesichter.
In Untersuchung 2 wurde bei 9-Monate-alten Säuglingen (N = 164) die Blickpräferenz auf Gruppen untersucht. Die Art des Stimulus (Gruppenstimulus versus Einzelstimulus) sowie das Geschlecht der Versuchsperson (männlich versus weiblich) wurden variiert. Entgegen der Vermutung wurde die Gruppe geschlechtsunabhängig präferiert. Es konnte kein Einfluss der pränatalen Hormonexposition oder der Schwangerschaftsdauer beobachtet werden. Die Präferenz wurde in Zusammenhang mit dem Bedürfnis nach Gruppenzugehörigkeit diskutiert. Weiter konnte nicht ausgeschlossen werden, dass die Gruppenstimuli aufgrund ihrer Komplexität sowie der bewegten Darstellung geschlechtsunabhängig bevorzugt wurden.
Möglicherweise spielt die pränatale Hormonexposition bei der Regulation primärer Bedürfnisse in Zusammenhang mit sozialen Reizen von hoher ökologischer Relevanz eine vielmehr untergeordnete Rolle.

Previous research revealed the ecological relevance of satisfaction of primary basic needs as well as the need to belong to be irrespective of gender. It has been discovered that in comparison of the sexes it is faces for female infants and groups for male infants which are more relevant. This gender dependent effect of preference was to be replied in two studies. In addition it has been reviewed if this difference can be attributed to prenatal hormonal exposition or length of pregnancy.
In study 1 sight preference of 5-month-old infants for faces (N = 196) has been examined. The type of stimulus (normal versus scrambled), gender of stimulus (male versus female) as well as gender of subject (male versus female) have been varied. Contrary to the assumption normal displayed (female) faces have been preferred by the infants independent of gender. This preference has been discussed on the base of regulation of primary needs. Furthermore infants with a longer pregnancy viewed normal faces longer. A negative demasculinizing correlation with estradiol has been found. Male infants with a low prenatal estradiol level preferred normal faces.
In study 2 sight preference of 9-month-old infants for groups (N = 164) has been examined. The type of stimulus (group stimulus versus single stimulus) as well as gender of subject (male versus female) have been varied. Contrary to the assumption the group has been preferred by the infants independent of gender. No influence of prenatal hormonal exposition was found. This preference has been discussed in the context of the need to belong. Further the preference, regardless of gender, on the basis of complexity and moved display of group stimuli could not be excluded.
Possibly prenatal hormonal exposition plays a rather minor role in the regulation of primary needs in context with social stimuli of high ecological relevance.
Lizenz:In Copyright
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Fachbereich / Einrichtung:Mathematisch- Naturwissenschaftliche Fakultät » WE Psychologie » Allgemeine Psychologie
Dokument erstellt am:28.01.2015
Dateien geändert am:28.01.2015
Promotionsantrag am:23.10.2014
Datum der Promotion:27.01.2015
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