Dokument: Die Bedeutung der Indolamin 2,3-Dioxygenase als antimikrobieller Faktor und immunregulatorische Stellgröße: wie passen Bakteriostase und T-Zellinhibition zusammen?

Titel:Die Bedeutung der Indolamin 2,3-Dioxygenase als antimikrobieller Faktor und immunregulatorische Stellgröße: wie passen Bakteriostase und T-Zellinhibition zusammen?
URL für Lesezeichen:https://docserv.uni-duesseldorf.de/servlets/DocumentServlet?id=33122
URN (NBN):urn:nbn:de:hbz:061-20150113-104304-9
Kollektion:Dissertationen
Sprache:Deutsch
Dokumententyp:Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation
Medientyp:Text
Autor: Müller, Anika [Autor]
Dateien:
[Dateien anzeigen]Adobe PDF
[Details]849,5 KB in einer Datei
[ZIP-Datei erzeugen]
Dateien vom 12.01.2015 / geändert 12.01.2015
Beitragende:Prof. Dr. Däubener, Walter [Betreuer/Doktorvater]
Prof. Dr. Däubener, Walter [Gutachter]
Prof. Dr. Meisel, Roland [Gutachter]
Dewey Dezimal-Klassifikation:600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften » 610 Medizin und Gesundheit
Beschreibung:Zielsetzung der Arbeit ist es zwei völlig gegensätzliche Aufgaben des Enzyms IDO im Immunsystem in einen Zusammenhang zu bringen. Dazu wurden verschiedene humane Zellen gewählt, die durch IDO-Expression und Aktivität, sowohl das Wachstum verschiedener extrazellulärer Bakterien, wie zum Beispiel Staphylokokken, hemmen, als auch die Proliferation von T-Zellen inhibieren. Diese Effekte lassen sich, sowohl durch Zugabe des IDO-spezifischen Inhibitors 1-Methyltryptophan, als auch durch Zugabe Tryptophan aufheben. Auch enzymspezifische Effekte können widerlegt werden, da der katalytische Abbau von Tryptophan zu Kynurenin diese Effekte hervorruft, selbst wenn ein strukturell völlig unterschiedliches Enzym, die TDO, diese Reaktion katalysiert.
Erstmals wurden diese zwei scheinbar gegensätzlichen Effekte des Enzyms IDO im Immunsystem in einen Zusammenhang gebracht. Auf der einen Seite stehen die zuerst genannten Aufgaben der IDO im Bereich der Pathogenabwehr mit ihren antimikrobiellen Effekten. Auf der anderen Seite steht die Hemmung der inflammatorischen Reaktion durch die Inhibition der T-Zell-Proliferation. Ein unterschiedlicher Tryptophanbedarf zwischen bakteriellen Erregern und den T-Zellen des humanen Immunsystems scheint eine Erklärung zu sein. Der Bedarf an Tryptophan ist bei Bakterien um das bis zu 40fache höher als bei humanen T-Zellen.
In der ersten Phase der Inflammation kommt es zu einer IDO-Induktion durch IFN-γ Stimulation. Durch die IDO-Aktivität wird Tryptophan im Gewebe depletiert, die Tryptophan-Konzentration sinkt. Durch den sinkenden Tryptophanspiegel werden zuerst die Bakterien in ihrem Wachstum beeinträchtigt, während die T-Zellen funktionell noch unbeeinflusst bleiben. Mit anhaltender IDO Aktivität wird später im Verlauf der Infektion der Tryptophanspiegel weiter abgesenkt. Da Tryptophan eine essentielle Aminosäure darstellt, ist eine komplette Depletion dieser Aminosäure auch für das Wirtsgewebe schädlich. Es wird durch den Tryptophanmangel eine Hemmung der T-Zellaktivität hervorgerufen und damit die Bildung an weiterem IFN-γ reduziert wird. Ein erniedrigter IFN-γ Spiegel führt dann zu einer geringeren IDO-Aktivität im Gewebe, wodurch ein weiteres Absinken der Tryptophan-Konzentration verhindert wird. Dadurch kann sich die Tryptophan-Konzentration wieder erholen. Das inflammatorische Geschehen ist beendet. So ist dieser negative Regulationsmechanismus ein Schutz vor weiteren Schäden an Zellen des Gewebes durch die Tryptophanverarmung.
Lizenz:In Copyright
Urheberrechtsschutz
Fachbereich / Einrichtung:Medizinische Fakultät » Institute » Institut für Medizinische Mikrobiologie
Dokument erstellt am:13.01.2015
Dateien geändert am:13.01.2015
Promotionsantrag am:26.11.2014
Datum der Promotion:16.12.2014
english
Benutzer
Status: Gast
Aktionen