Dokument: Untersuchung der Expression des FAS-Rezeptors im Harnblasenkarzinom

Titel:Untersuchung der Expression des FAS-Rezeptors im Harnblasenkarzinom
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URN (NBN):urn:nbn:de:hbz:061-20041212-000979-7
Kollektion:Dissertationen
Sprache:Deutsch
Dokumententyp:Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation
Medientyp:Text
Autor: Maas, Simone [Autor]
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Dateien vom 09.02.2007 / geändert 09.02.2007
Beitragende:Prof. Dr. Schulz, Wolfgang A. [Gutachter]
PD Dr. Müller, Wolfram [Gutachter]
Stichwörter:Harnblasenkarzinom, FAS-Rezeptor, CD95, Apo-1, TNFRSF6, Exon 9A, Immunhistochemie, Korrelation, p53, mRNA-Expression
Dewey Dezimal-Klassifikation:600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften » 610 Medizin und Gesundheit
Beschreibung:Das Harnblasenkarzinom ist ein weltweit verbreiterter und häufig auftretender Tumor mit unterschiedlichen klinischen Verläufen. Eine wesentliche Ursache der Tumorentwicklung sind Störungen der Apoptose, die häufig mit veränderter Expression des FAS-Rezeptors (Synonym: CD95, APO1) einhergehen. Karzinomzellen exprimieren oft auch eine lösliche Form des FAS-Protein, die FAS-Liganden bindet und ablenkt. Diese Veränderungen könnten durch Umgehung des Immunsystems einen Selektionsvorteil für Tumorzellen erbringen.
Daher wurde die Expression des FAS-Proteins in 83 Harnblasenkarzinomen immunhistochemisch untersucht. Die Expression der FAS mRNA-Formen wurde zwischen Harnblasenkazinom-Zelllinien und normalen Urothelzellen verglichen. In den Tumorgeweben wurde beobachtet, dass in höheren Tumorstadien eine signifikante Verminderung der FAS-Rezeptor-Expression stattfindet. Bei Lymphknotenbefall bzw. Metastasierung ließ sich eine Tendenz zu einer niedrigeren FAS-Expression erkennen. Ein Zusammenhang mit dem Differenzierungsgrad, dem weiteren klinischen Verlauf oder Überleben wurde nicht beobachtet.
Ein Regulator der FAS-Expression ist das Tumorsuppressorgen p53, das in vielen Harnblasenkarzinomen mutiert und dann akkumuliert nachzuweisen ist. Ein Vergleich zwischen der FAS-Expression und der Akkumulation von p53 zeigte jedoch keine Korrelation.
Die Untersuchungen der mRNA des löslichen (sol-FAS) und membranständigen FAS-Rezeptors (tm-FAS) an 11 Harnblasenkarzinomzelllinien zeigten, dass die tm-FAS mRNA in fast allen Tumor-Zelllinien im Vergleich zu normalen Urothelzellen deutlich vermindert war. Umgekehrt fand sich eine starke Erhöhung der sol-FAS mRNA.
Zusätzlich wurde in den Zelllinien mittels SSCP und Sequenzierung nach Mutationen in der „Death Domain“ des FAS-Rezeptors gesucht. Es wurde jedoch keine entdeckt.
Die Ergebnisse dieser Arbeit sind mit einer Hypothese kompatibel, nach der es im Verlauf der Tumorprogression zu einer Verminderung der FAS-Antwort kommt und in manchen Fällen sogar zu einer vermehrten Ausschüttung des FAS-Liganden durch Tumorzellen („Counterattack“-Hypothese). Dies schien v.a. während der Ausbreitung des Tumors über die Organmuskulatur hinaus (pT3) aufzutreten. Die Ergebnisse aus den Zelllinien legen nahe, dass ein verminderte Expression des FAS-Rezeptors auf der Ebene der Transkription entsteht. Mutationen in der „Death Domain“ sind offenbar nicht weit verbreitet.
Es ist anzunehmen, dass die veränderte Expression von FAS zur Progression von Harnblasenkarzinomen beiträgt; jedoch stellt sie offenbar nicht den entscheidenden Faktor beim klinischen Verlauf nach Zystektomie dar. Eine Induktion des FAS-Rezeptors bei Verminderung der löslichen Form könnte einen sinnvollen Ansatz in der Tumortherapie darstellen.
Lizenz:In Copyright
Urheberrechtsschutz
Fachbereich / Einrichtung:Medizinische Fakultät
Dokument erstellt am:12.12.2004
Dateien geändert am:12.02.2007
Promotionsantrag am:07.12.2004
Datum der Promotion:07.12.2004
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