Dokument: Untersuchung des Einflusses von Interleukin-1a und Interleukin-2 auf die Expression des humanen Natrium-Jodid-Symporter (hNIS) in primären Thyreozytenkulturen mittels der quantitativen Real-Time-PCR

Titel:Untersuchung des Einflusses von Interleukin-1a und Interleukin-2 auf die Expression des humanen Natrium-Jodid-Symporter (hNIS) in primären Thyreozytenkulturen mittels der quantitativen Real-Time-PCR
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URN (NBN):urn:nbn:de:hbz:061-20041017-000955-4
Kollektion:Dissertationen
Sprache:Deutsch
Dokumententyp:Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation
Medientyp:Text
Autor: BUI, Van-Dung Dan [Autor]
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Dateien vom 09.02.2007 / geändert 09.02.2007
Beitragende:Prof. Dr. Goretzki, Peter E. [Gutachter]
PD Dr. Feldkamp, J. [Gutachter]
Stichwörter:Natrium-Jodid-Symporter, Interleukine, Thyreozyten, quantitative Real-Time-PCR
Dewey Dezimal-Klassifikation:600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften » 610 Medizin und Gesundheit
Beschreibung:Untersuchung des Einflusses von Interleukin-1α und Interleukin-2 auf die Expres-sion des humanen Natrium-Jodid-Symporter (hNIS) in primären humanen Thyreo-zytenkulturen mittels der quantitativen Real-Time-PCR

Zielsetzung:
Die selektive Aufnahme von Jod in die Schilddrüse erfolgt über den Natrium-Jodid-Symporter (NIS). Seit der Klonierung des humanen NIS-Gens im Jahre 1996 ist es möglich, Expressionsstudien hinsichtlich der Regulation des hNIS durchzuführen. Die meisten Daten über das Expressionsverhalten des NIS sind jedoch bisher überwiegend in Ratten- und Karzinomzellinien untersucht worden. Das Ziel dieser Dissertation ist es zu überprüfen, inwieweit die Ergebnisse der NIS-Expression unter Einfluß von IL-1a auf primäre humane Thyreozytenkulturen aus operativ entfernten euthyreoten Struma colloides nodosa Gewebe ohne weiteres übertragen werden kann. Darüber hinaus soll die Frage geklärt werden, ob und in welchen Ausmaß IL-2, dessen Auswirkungen auf den Symporter bis dato noch nicht untersucht worden sind, einen Einfluss auf die Expression des humanen NIS hat.
Methodik:
Das Expressionsverhalten des hNIS in Abhängigkeit von IL-1α und IL-2 soll auf cDNA-Ebene mittels der quantitativen Real-Time-PCR Methode untersucht werden. Zur Quantifizierung der Symporterexpression erfolgt eine Normalisierung der hNIS-PCR-Resultate auf das Haushaltsgen GAPDH. Als Quantifizierungs-Messprinzip wählten wir die Nachweismethode mittels Hybridisierungsproben, die Detektion basiert auf dem Fluoreszenzresonanzenergietransfer-Prinzip.
Ergebnisse:
Die Expression des hNIS wird nach Zugabe von IL-1a und IL-2 inhibiert. Die Suppression wurde nach 48 Stunden Stimulation untersucht, bei beiden Interleukinen folgt sie einer Konzentrationsabhängigkeit. Während die Zugabe von 10 U/ml IL-1a die Expression des hNIS um 60,3 % reduziert, so beträgt sie bei 100 U/ml IL-1a 81,4 % und bei 1000 U/ml 90,9 % vom Basalwert. Im Falle von IL-2 findet sich bei 10 U/ml eine 64,7 %, bei 100 U/ml eine 75,1 %, und bei 1000 U/ml eine 80,1 % Inhibition.
Schlussfolgerung:
In der vorliegenden Arbeit konnte gezeigt werden, dass IL-1a eine konzentrationsabhängige Inhibition auf die NIS-Expression an primären humanen Thyreozytenkulturen bewirkt. Somit kann der vom Rattensymporter bekannte Einfluß jetzt auch auf menschliche Thyreozyten übertragen werden. Erstmals kann ein konzentrationabhängiger Inhibitionseffekt von IL-2 auf NIS, in unserem Fall sogar auf den humanen Symporter nachgewiesen werden. Die Tatsache, daß bei Autoimmunerkrankungen eine gesteigerte Zytokinproduktion vorliegt, zeigt die wichtige Beziehung zur veränderter NIS-Expression beim M.Basedow bzw. Hashimoto-Thyroiditis. Entsprechend der klinischen Beobachtung und der Radionuklidanreicherung besitzt das Schilddrüsengewebe von Morbus Basedow-Patienten ein erhöhtes NIS-Expressionsniveau, während im Gegensatz dazu die NIS-Expression im Schilddrüsengewebe bei Hashimoto-Thyroiditis Patienten reduziert ist. Die erhöhte NIS-Expression beim Morbus Basedow wird durch TSH-Rezeptorstimulierende Antikörper hervorgerufen. Die NIS-Inhibition durch IL-1a und IL-2 könnte eine Bedeutung bei der Hypothyreosesntwicklung bei der Hashimoto-Thyreoditis haben. hNIS kommt auch extrathyroidal, wie z.B. in der Brustdrüse, Prostata und Lunge vor. Durch gezielten NIS-Gentransfer kann hNIS prinzipiell auch bei nicht-thyroidalen Malignomen einer Radiojodtherapie zugänglich gemacht werden. Besonders in Bezug auf künftige Studien für den Einsatz von hNIS in einer gentherapiebasierten Radiojodtherapie für die Behandlung von extrathyroidalen Tumorerkrankungen kann die vorgelegte Arbeit Grundlagen liefern.
Lizenz:In Copyright
Urheberrechtsschutz
Fachbereich / Einrichtung:Medizinische Fakultät
Dokument erstellt am:17.10.2004
Dateien geändert am:12.02.2007
Promotionsantrag am:30.08.2004
Datum der Promotion:30.08.2004
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