Dokument: Fluoridsupplementation bei Kleinkindern

Titel:Fluoridsupplementation bei Kleinkindern
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URN (NBN):urn:nbn:de:hbz:061-20041011-000952-8
Kollektion:Dissertationen
Sprache:Deutsch
Dokumententyp:Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation
Medientyp:Text
Autor: Trube, Julia Dorothea [Autor]
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Dateien vom 09.02.2007 / geändert 09.02.2007
Beitragende:Prof. Dr. Stüttgen, Ulrich [Gutachter]
Prof. Dr. Schübel, Franz [Gutachter]
Stichwörter:Fluoridtabletten, Kinderzahnpasta, Fluoridsupplementation, Kariesprophylaxe
Dewey Dezimal-Klassifikation:600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften » 610 Medizin und Gesundheit
Beschreibung:Ziel dieser Arbeit ist es, den aktuellen Stand der Fluoridsupplementation bei Kleinkindern anhand einer im Kreis Mettmann durchgeführten Untersuchung zu analysieren und unter Berücksichtigung aktueller Forschungsergebnisse kritisch zu betrachten, um eine effektive und vor allem einheitliche Fluoridprophylaxeempfehlung zu erarbeiten. Zu diesem Zweck wurden im Kreis Mettmann ca 800 Fragebögen an Eltern, Kinder- und Zahnärzte verschickt, die Fragen über Maßnahmen, deren Dosierung und Stand der Aufklärung enthielten
Die Analyse der Elternumfrage ergibt, dass der Mehrheit der Eltern die Pflege der Milchzähne durch regelmäßige Mundhygiene bereits ab dem frühen Kleinkindalter wichtig ist und in der Regel spätestens ab dem ersten Lebensjahr mit dem Zähneputzen begonnen wird. Zahnpasta mit Fluorid wird in diesem Zusammenhang gegenüber fluoridfreier Zahnpasta deutlich bevorzugt. Da eine besondere Unterweisung zur Mundhygiene seitens der Ärzte nicht den Antworten zu entnehmen ist, scheint hier das Eigeninteresse der Eltern ausschlaggebend zu sein.
Die Fluoridtablettengabe erfolgt hingegen auf Anweisung der Ärzte. Diese verliert jedoch während der ersten beiden Lebensjahre an Bedeutung und wird nur von einem Drittel der Eltern nach dem zweiten Lebensjahr auf Anraten des Arztes fortgesetzt.
Fluoridiertes Speisesalz ist inzwischen gut etabliert. Nur noch wenige Befragte verwenden zur Zubereitung der Mahlzeiten Speisesalz ohne Fluorid.
Generell muss festgestellt werden, dass ein großes Defizit im Wissen der Eltern in Hinblick auf eine quantitative und qualitative Fluoridsupplementation bei ihren Kindern besteht. Dies zeigt, dass die Aufklärungsarbeit seitens der Ärzte sowie der zuständigen Institutionen (z.B. Ministerien) für die Eltern einer erheblichen Verbesserung bedarf.
Die Analyse der Ärzteumfrage ergibt, dass die Mehrheit der Ärzte Fluoridtabletten in den ersten beiden Lebensjahren verschreibt. Die neue Empfehlung der DGZMK, nur bei besonderer Indikation Fluoridtabletten zu verordnen, findet nur bei einem Drittel der Zahnärzte ihre Anwendung. Der Forderung der DAKJ Fluoridtabletten über das zweite Lebensjahr hinaus in erhöhter Dosierung zu verschreiben wird nur in wenigen Ausnahmen konsequent Rechnung getragen. Die Verwendung von fluoridhaltigem Speisesalz wird von der Hälfte der Kinderärzte in ihrer Empfehlung berücksichtigt, die überwiegende Mehrheit aller befragten Ärzte hingegen misst ihr keine Bedeutung zu, obwohl die WHO bereits 1994 seine kariesprophylaktische Wirkung propagiert hat. Laut Einschätzung der Kinderärzte ziehen Eltern von Kleinkindern die Gabe von Fluoridtabletten der Verwendung fluoridhaltiger Kinderzahnpasta vor, während Zahnärzte eine genau gegensätzliche Erfahrung beschreiben. Die Analyse der Elternumfrage zeigte jedoch deutlich, dass die Beurteilung der Kinderärzte hinsichtlich dieser Frage falsch ist. Die Untersuchung zeigt deutlich, dass keiner Empfehlung (weder der der DGZMK noch der DAKJ) seitens der Ärzte stetig gefolgt wird. Wünschenswert wäre zudem eine einheitliche Empfehlung aller Fachgesellschaften, die die Bedürfnisse der Zielgruppen und die veränderten gesellschaftlichen und ökonomischen Bedingungen berücksichtigt.
Auch bei Kinderärzten und Zahnärzten muss ein größeres Problembewusstsein geweckt werden, dass auch mögliche Risiken der Fluoridierungsmaßnahmen (z.B. Dentalfluorose) einschließt. Es dürfte sehr schwer fallen, durchzusetzen, dass die Verwendung von Kinderzahnpasta in den ersten drei Lebensjahren, wie von der DAKJ gefordert, unterlassen wird. Zudem ist die Mundhygiene in diesem Alter, sehr wichtig. Es müssen jedoch strengere Auflagen für Kinderzahnpasten erarbeitet und durchgesetzt werden. Geschmackstoffe, Fluoridgehalt und alle weiteren Inhaltsstoffe müssen, wie bei Babynahrung auch, strengen Qualitätsmerkmalen entsprechen; auch eine bestimmungsgerechte Dosierung und Anwendung dieser Produkte muss gewährleistet sein.
Lizenz:In Copyright
Urheberrechtsschutz
Fachbereich / Einrichtung:Medizinische Fakultät
Dokument erstellt am:11.10.2004
Dateien geändert am:12.02.2007
Promotionsantrag am:15.07.2004
Datum der Promotion:15.07.2004
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