Dokument: Die heutige Bedeutung nichtärztlicher Assistenzberufe in der Chirurgie - Analyse einer Umfrage unter Chirurgen
Titel: | Die heutige Bedeutung nichtärztlicher Assistenzberufe in der Chirurgie - Analyse einer Umfrage unter Chirurgen | |||||||
URL für Lesezeichen: | https://docserv.uni-duesseldorf.de/servlets/DocumentServlet?id=27945 | |||||||
URN (NBN): | urn:nbn:de:hbz:061-20131220-105240-9 | |||||||
Kollektion: | Dissertationen | |||||||
Sprache: | Deutsch | |||||||
Dokumententyp: | Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation | |||||||
Medientyp: | Text | |||||||
Autor: | Fischer, Susanne [Autor] | |||||||
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Beitragende: | Prof. Dr. Ulrich, Bernward [Gutachter] Prof. Dr. Flohé, Sascha [Gutachter] | |||||||
Dewey Dezimal-Klassifikation: | 600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften » 610 Medizin und Gesundheit | |||||||
Beschreibung: | Die heutige Bedeutung nichtärztlicher Assistenzberufe in der Chirurgie
Ergebnisse einer Umfrage unter Mitgliedern des Berufsverbandes Deutscher Chirurgen ( BDC ) Zusammenfassung: Chirurgen, die an deutschen Krankenhäusern tätig sind, sind einer hohen Arbeitsbelastung ausgesetzt. Neue Operationstechniken, hochmoderne Behandlungsmethoden, lange Arbeitszeiten, ausufernde Bürokratie und häufige Bereitschaftsdienste prägen den Arbeitsalltag. Erschwert wird die Arbeitssituation zudem durch den Ärztemangel. Gerade aber in der Chirurgie fehlt der Nachwuchs. Nach aktuellen Schätzungen schlagen heute nur noch 5% der Medizinstudenten nach dem Staatsexamen die chirurgische Laufbahn ein. Die chirurgischen Berufsverbände fordern seit langem zur Verbesserung der Arbeitssituation im Krankenhaus eine Entlastung von nichtärztlichen Tätigkeiten, Bürokratie und Dokumentationszwängen sowie die Bezahlung besserer Gehälter. Eine weitere Möglichkeit zur Entlastung im Arbeitsalltag besteht in der Übergabe ärztlicher Tätigkeiten an nichtärztliches Personal. Seit einigen Jahren werden in Deutschland Physician Assistants, Chirurgisch Technische Assistenten oder Chirurgie Assistenten aus- und weitergebildet, die ärztliche Routinearbeiten im OP und auf der Station im Sinne einer Delegation übernehmen sollen. Vehement abgelehnt wurde von den Berufsverbänden dagegen bisher die Übertragung/Substitution ärztlicher Tätigkeiten auf nichtärztliches Personal. Vor diesem Hintergrund stellt sich die Frage, von welchen Maßnahmen sie sich die Betroffenen, die im Krankenhaus tätigen Chirurgen eine Entlastung im Klinikalltag erhoffen. Methodik: In der im Jahr 2010 durchgeführten Umfrage wurden in Deutschland tätige Chirurgen zu ihrer Meinung bezüglich der Arbeitsentlastung besonders im Hinblick auf die Übergabe ärztlicher Tätigkeiten auf nichtärztliches Personal und die neu entstehende Berufsgruppe der nichtärztlichen Assistenten befragt. Erarbeitet wurde ein Fragenkatalog mit 28 Fragen. Die Umfrage erfolgte online im Internet vom 03.08.2010 bis zum 31.12.2010. Angeschrieben wurden 10470 Mitglieder des Verbandes Deutscher Chirurgen. Es antworteten 1423 Mitglieder, das entspricht etwa 13,6% der Befragten. Ergebnisse: Die Auswertung ergab eine Übereinstimmung der antwortenden Teilnehmer mit den Forderungen der Berufsverbände zur Arbeitsentlastung und besseren Bezahlung. Ein deutlicher Gegensatz zwischen Berufsvertretern und den vor Ort tätigen Chirurgen ergab sich jedoch zur Frage der Übertragbarkeit ärztlicher Tätigkeiten auf nichtärztliches Personal. Die Mehrheit der Befragten sprach sich für eine Übergabe ärztlicher Tätigkeiten sowohl im Sinne einer Delegation (67%; Verantwortung bleibt beim Arzt) als auch im Sinne eine Substitution (64%; Verantwortung geht auf den Arztassistenten über) aus. Entscheidend für das Votum war hier nicht die juristische Art der Übertragbarkeit sondern die Art der medizinischen Tätigkeit. Gerade für die Übergabe der als belastend und zeitraubend empfundenen Tätigkeiten wie Dokumentation, Aufnahme- und Entlassungsmanagement und Blutentnahme auf die Berufsgruppe der nichtärztlichen Assistenten sprach man sich aus. Schlussfolgerung: Die neue Berufsgruppe der chirurgischen Arztassistenten etabliert sich in der Praxis bereits. Es gibt zwar noch deutliche Vorbehalte gegen die Akademisierung dieses Berufs (Physician Assistants) und - besonders bei den jüngeren Ärzten - Sorge um die chirurgische Weiterbildung, aber dort, wo die nichtärztlichen Assistenten bereits tätig sind, geschieht das zur allgemeinen Zufriedenheit. Sowohl die Delegation als auch die Substitution bestimmter ärztlicher Tätigkeiten sind nach Meinung der Chirurgen sinnvoll. Angesichts des bereits herrschenden Facharztmangels in der Chirurgie sollten die Berufsverbände ihre Haltung zur Substitution daher überdenken und an der Schaffung eines bundesweit einheitlich geregelten Ausbildungsganges mit einem Lernzielkatalog, der sich an den Bedürfnissen und Erfordernissen der in Kliniken tätigen Chirurgen orientiert, mitarbeiten. | |||||||
Lizenz: | Urheberrechtsschutz | |||||||
Fachbereich / Einrichtung: | Medizinische Fakultät | |||||||
Dokument erstellt am: | 20.12.2013 | |||||||
Dateien geändert am: | 20.12.2013 | |||||||
Promotionsantrag am: | 13.07.2012 | |||||||
Datum der Promotion: | 03.12.2013 |