Dokument: Sicherheit und Akzeptanz der Zykluscomputer und der symptothermalen Methode

Titel:Sicherheit und Akzeptanz der Zykluscomputer und der symptothermalen Methode
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URN (NBN):urn:nbn:de:hbz:061-20031222-000686-0
Kollektion:Dissertationen
Sprache:Deutsch
Dokumententyp:Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation
Medientyp:Text
Autor: Kern, Peter Andreas [Autor]
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Dateien vom 09.02.2007 / geändert 09.02.2007
Beitragende:Prof. Dr. Freundl, Günther [Gutachter]
Prof. Dr. Godehardt, Eduard [Gutachter]
Univ.-Prof. Dr. Abholz, Heinz-Harald [Gutachter]
Stichwörter:Zykluscomputer, Temperaturcomputer, fertile Phase, symptothermale Methode, Natürliche Familienplanung, Kontrazeption, Konzeptionfertility computers, temperature hormonal computers, contraception, conception, natural family planning, infertility
Dewey Dezimal-Klassifikation:600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften » 610 Medizin und Gesundheit
Beschreibungen:Zielsetzung der Dissertation: Die Sicherheit und Akzeptanz von Zykluscomputern, Schleimmikroskopen und der symptothermalen Methode sollten zur Verwendung zur Kontrazeption und Konzeptionsplanung in einer prospektiven Studie (Effektivitätsfindungsstudie) untersucht werden. Material und Methodik: 8 Geräte bzw. Methoden zur Bestimmung der fertilen Phase im Zyklus der Frau wurden untersucht: die Temperaturcomputer Babycomp/Ladycomp (BC/LC), Bioself2000, Cyclotest2plus, der Hormoncomputer Persona, die Speichelmikroskope MaybeBaby, PC2000 und PG53 sowie die symptothermale Methode (STM). Nach mindestens 6 Übungszyklen bzw. 3 Übungszyklen bei nicht-speichernden Geräten erfolgte der Überwachungszyklus mit objektiver Ovulationsbestimmung mit transvaginalem Ultraschall des heranreifenden Follikels (Follikulometrie) und täglicher LH-Bestimmung im Urin. Das fertile "Fenster" im Zyklus wurde von Tag -5 bis -2 bezüglich des objektiv bestimmten Ovulationstages definiert und die Geräteangabe der fertilen Phase hiermit verglichen. Eine standardisierte Anwenderbefragung wurde zu verschiedenen Untersuchungszeitpunkten durchgeführt: bei Inbetriebnahme sowie nach 3 und 6 Monaten der Anwendung. 62 Frauen mit einem mittleren Alter von 31 Jahren und einer mittleren Zyklusdauer von 27 Tagen nahmen an dieser Studie teil. Jede Frau testete 2 Geräte, die auf unterschiedlichen Körperzeichen basierten, um wechselseitige Beeinflussungen zu vermeiden. Es konnten insgesamt 122 Geräte- bzw. Methodentestungen ausgewertet werden. Ergebnisse: Zum Einsatz der Geräte in der Kontrazeption waren insbesondere die falsch-negativen Geräteangaben relevant, da hier das Gerät "unfruchtbar" an objektiv "fruchtbaren" Tagen anzeigt und eine Schwangerschaft eintreten kann, wenn die Anwenderin an diesen Tagen Verkehr hat. Die besten Ergebnisse, d.h. die geringsten falsch-negativen Angaben, erzielte die STM mit 0,0 %, gefolgt von Cyclotest2plus mit 1,7 %, BC/LC mit 4,7 %, Bioself2000 mit 7,5 %, Persona mit 20,8 % und sowie den Schleimgeräten 51,6-73,4 %. Da sich in einer Effektivitätsfindungsstudie kein eigentlicher Pearl-Index ermitteln ließ, wurden Konzeptionswahrscheinlichkeiten unter Annahme an jedem der falsch-negativ angegebenen Tage stattgehabten Verkehrs errechnet (sog. "worst-case estimation"). Für die STM wurde eine Schwangerschaftswahrscheinlichkeit pro Zyklus von 0,0000, für die Temperaturcomputer 0,0123-0,0336, für Persona 0,1155 und für die Schleimmikroskope 0,2313-0,2369 ermittelt. Der statistische Vergleich der Konzeptionswahrscheinlichkeiten durch Fehlbestimmung des Gerätes erfolgte mittels Varianzanalyse und a-posteriori Gruppierung nach Duncan. Die STM und die Temperaturcomputer bildeten eine Gruppe mit signifikant geringeren mittleren Konzeptionswahrscheinlichkeiten (Gruppe C), die sich von Persona (Gruppe B), und letztere wiederum von den Schleimgeräten (Gruppe A) absetzte. Die Unterschiede in der Länge der rechnerisch fertilen Zeit (nach Geräteangaben) und damit der notwendigen Abstinenz bei Anwendung in kontrazeptiver Absicht waren statistisch signifikant (p<0,0007) und reichten von 8,9 Tagen bei PC2000 bis 19,4 Tagen bei Bioself2000. Hinsichtlich der Eignung der Geräte zur Realisierung des Kinderwunsches wurde die Zielgenauigkeit der Geräteangabe "unfruchtbar" untersucht. Hierbei erwies sich Persona als das überlegene Gerät, gefolgt von Cyclotest2Plus, Bioself2000 und Babycomp/Ladycomp. In der Anwenderbefragung hatte die STM die größte Akzeptanz beim Einsatz in der Kontrazeption gleichwie zur Konzeptionsplanung. Die Akzeptanz der Temperaturcomputer war - sowohl nach 3 als auch nach 6 Monaten der Anwendung - höher zur Realisierung des Kinderwunsches als zur Kontrazeption. Die Schleimmikroskope fanden keinerlei Akzeptanz und Vertrauen bei den Anwenderinnen. Schlußfolgerung: Die Sicherheit und Akzeptanz von Zykluscomputern und der sympthothermalen Methode zur Bestimmung der fertilen Phase konnten in dieser Arbeit erstmals vergleichend im Rahmen einer prospektiven Effektivitätsfindungsstudie ermittelt werden. Hierbei wurden sowohl die Eignung zur Realisierung des Kinderwunsches als auch zur Kontrazeption bestimmt. Zur Kontrazeption stellte sich die STM als sicherste der untersuchten Methoden heraus. Cyclotest2plus war der zur Kontrazeption sicherste Zykluscomputer, während Persona zur Konzeptionsplanung bei Kinderwunsch am besten geeignet war. Die Akzeptanz der STM war höher zur Konzeptionsplanung als zur Kontrazeption, während die Schleimmikroskope insgesamt als ungeeignet angesehen wurden.

Introduction: This prospective study was carried out to determine the effectiveness and acceptability of fertility computers and the symptothermal method (STM) for contraception and planned conception. Material and methods: 8 systems to predict ovulation were compared with objective detection of ovulation by folliculometry and measurement of LH-surge in urine. Acceptance, practicability and length of necessary abstinence to avoid pregnancy was surveyed. The acceptability of the various devices was examined with a detailed questionaire after 3 and 6 months of use.
62 women participated in this efficacy finding study, each of them testing 2 methods based on different fertility signs. Results were analyzed by variance analysis and Duncan´s test of a-posteriori groups. Maximum failure rates were estimated for each method using the daily conception probabilities taken from the European Fecundability Study. Intercourse was assumed to occur on each of all falsely predicted days of infertility (worst-case estimation). Results: From all computers Cyclotest2plus proved best at detecting the fertile phase with only 1,7 % false-negative results, followed by Babycomp/Ladycomp (4,7%) Bioself2000 (7,5%), Persona (20,8%) and salivary microscopes (51,6-73,4%). The symptothermal method still exceeded all methods in contraceptive accuracy with 0,0 % false-negative results. Calculating the probability of conception with the use of these devices we calculated for the STM as unintended pregnancy rates per cycle 0,0000, for the temperature computers 0,0134-0,0336, for the hormonal computer 0,1155 and for mini-microscopes 0,2313-0,2369.
Amongst the computers indicating a peak fertility time for planned pregnancy the personal hormone monitor Persona performed best. For contraceptive purposes and for planned conception the STM achieved highest acceptance whereas the the acceptance of the temperature computers and hormonal computer was higher for planning a conception than for contraceptive purposes. Conclusion: Significant differences have been ascertained in reliability and acceptance of the various fertility computers, salivary microscopes and the symptothermal method in a prospective study which analysed- to our knowledge - for the first time these new devices in a comparative and prospective efficacy finding study. The symptothermal method (STM) and Cyclotest2plus appear suitable for contraception and planned conception, Persona for planned conception and salivary microscopes for none of both intentions. To whom correspondence should be addressed at: Peterandreas.Kern@t-online.de
Lizenz:In Copyright
Urheberrechtsschutz
Fachbereich / Einrichtung:Medizinische Fakultät
Dokument erstellt am:22.12.2003
Dateien geändert am:12.02.2007
Promotionsantrag am:29.07.2003
Datum der Promotion:29.07.2003
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