Dokument: Urbane und rurale Schwermetallbelastung in Haaren und Knochen vergangener Jahrhunderte
Titel: | Urbane und rurale Schwermetallbelastung in Haaren und Knochen vergangener Jahrhunderte | |||||||
URL für Lesezeichen: | https://docserv.uni-duesseldorf.de/servlets/DocumentServlet?id=2638 | |||||||
URN (NBN): | urn:nbn:de:hbz:061-20031020-000638-5 | |||||||
Kollektion: | Dissertationen | |||||||
Sprache: | Deutsch | |||||||
Dokumententyp: | Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation | |||||||
Medientyp: | Text | |||||||
Autor: | Geibel, Dominik [Autor] | |||||||
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Beitragende: | Prof. Dr. Daldrup, Thomas [Gutachter] Prof. Dr. Idel, Helga [Gutachter] | |||||||
Stichwörter: | Blei, Cadmium, Kupfer, Zink, Voltammetrie, urban, rural, Haare, Knochen, Heinrich Heine | |||||||
Dewey Dezimal-Klassifikation: | 600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften » 610 Medizin und Gesundheit | |||||||
Beschreibung: | Wurden Heinrich Heine, Georg Büchner und Ludwig van Beethoven mit Blei vergiftet oder spiegeln die Konzentrationen, die in ihren Haaren nachgewiesen wurden, nur das in dieser Zeit "natürliche" anthropogen-ökologische Belastungsmaß wider? Die zentrale Frage der vorliegenden Arbeit lautet: Welchen Schwermetallbelastungen (Blei, Cadmium) waren die Menschen der vergangenen Jahrhunderte in ihrem Lebensraum (urban vs. rural) ausgesetzt ? Folgende Untersuchungsmaterialien wurden verwendet: "historische" Haar- und Knochenproben (14. - 19. Jh.); Kontrollproben (Haare und Knochen) aus dem Sektionsgut (1998 - 1999) des Institutes für Rechtsmedizin der Heinrich-Heine-Universität in Düsseldorf. Als Methode wurden die Voltammetrie eingesetzt. Folgende Ergebnisse stellten sich dar: In den "historischen" Haarproben aus den urbanen Siedlungsgebieten (Berlin, Braunschweig, Bordesholm und Rendsburg) sowie in der "historischen" Knochenprobe aus Braunschweig fanden wir stark erhöhte Bleikonzentrationen (70 - 320 µg/g). Demgegenüber konnten wir wesentlich niedrigere Bleikonzentrationen in den "historischen" Haar- und Knochenproben aus dem ruralen Siedlungsgebiet (Fürstenberg) nachweisen (Haare: 3,5 - 9,5 µg/g, Knochen: 4,3 - 17,4 µg/g). Die Bleibelastung der Kontrollproben aus dem Sektionsgut beträgt durchschnittlich 5,7 µg/g (1,8-12,4 µg/g) in den Haaren und 8,4 µg/g (2,2-14,1 µg/g) in den Knochen. Die Cadmiumkonzentrationen der "historischen" Proben sind mit denen der Kontrollproben aus dem Sektionsgut vergleichbar (Haare: 0,1 - 0,25 µg/g, Knochen 0,25 - 0,64 µg/g). Bis auf eine "historische" Haar- und Knochenprobe, die offenkundig mit Zink und Kupfer kontaminiert war (Braunschweig), liegen die Konzentrationen der Metalle Kupfer und Zink der "historischen" Proben sowie der Kontrollproben innerhalb des heute gültigen Grenzbereiches. Zusammenfassend kann man anhand der vorliegenden Ergebnisse sowie nach kritischem Studium der Literatur folgende Schlußfolgerungen ziehen: Anhand von "historischen" Haar- und Knochenproben konnte eine ca. 10fach höhere Bleibelastung urbaner Siedlungsgebiete (Berlin, Braunschweig, Bordesholm und Rendsburg) gegenüber einer der ruralen Region (Fürstenberg) nachgewiesen werden. Wir konnten erstmals das Schwermetall Cadmium in "historischen" Haar- und Knochenproben in einer der heutigen Zeit vergleichbaren Konzentration nachweisen. Mögliche Ursachen anthropogener Belastung insbesondere von Blei wurden diskutiert sowie Fehlerquellen (Kontamination, postmortale Veränderungen) berücksichtigt. Welche Auswirkungen erhöhte Bleiaufnahme auf die Menschen der vergangenen Jahrhunderte hatte, läßt sich derzeit nicht einschätzen. Möglicherweise trug sie zur Morbidität und Mortalität der betroffenen Bevölkerung mit bei. | |||||||
Lizenz: | Urheberrechtsschutz | |||||||
Fachbereich / Einrichtung: | Medizinische Fakultät | |||||||
Dokument erstellt am: | 20.10.2003 | |||||||
Dateien geändert am: | 12.02.2007 | |||||||
Promotionsantrag am: | 10.10.2003 | |||||||
Datum der Promotion: | 10.10.2003 |