Dokument: Ambulante Notfallpraxis
als gebietsübergreifender, zentraler, einziger Notfalldienst
(Fahrbereich)
in einer Großstadt

Titel:Ambulante Notfallpraxis
als gebietsübergreifender, zentraler, einziger Notfalldienst
(Fahrbereich)
in einer Großstadt
URL für Lesezeichen:https://docserv.uni-duesseldorf.de/servlets/DocumentServlet?id=2511
URN (NBN):urn:nbn:de:hbz:061-20011025-000511-4
Kollektion:Dissertationen
Sprache:Deutsch
Dokumententyp:Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation
Medientyp:Text
Autor: Hilgers, Marc Peter [Autor]
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[Details]2,72 MB in einer Datei
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Dateien vom 09.02.2007 / geändert 09.02.2007
Beitragende:Prof. Dr. Helmich, Peter [Gutachter]
PD Dr. Wehling, Peter [Gutachter]
Prof. Dr. Alberti, Luciano [Gutachter]
Stichwörter:Notfallpraxis, Notfalldienst, Notfallversorgung, kassenärztlicher, Bereitschaftspraxis, Bereitschaftsdienst, Sonntagsdienst, Sicherstellungsauftrag, Notfallringe, Versorgungssysteme
Dewey Dezimal-Klassifikation:600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften » 610 Medizin und Gesundheit
Beschreibung:Eine ambulante Notfallpraxis als gebietsübergreifender, zentraler, einziger Notfalldienst (Fahrdienstbereich) in einer Großstadt vorgelegt von Marc Peter Hilgers In der vorliegenden Arbeit wurde die Versorgungsstruktur einer gesamtstädtischen, flächendeckenden Notfallversorgung untersucht. Besondere Beachtung fand die Zusammensetzung des Patientenkollektivs sowie eine Analyse der Diagnostik und therapeutischen Interventionen.
Die Arbeit basiert auf den teilnehmenden Beobachtungen des Autors am Fahrdienst der Notfallpraxis Düsseldorf an 21 Besuchseinheiten innerhalb von zwei Jahren. Dabei wurden insgesamt 240 Patienten besucht. Die Dienstzeiten des Fahrdienstes wurden in vier Gruppen eingeteilt. Innerhalb jeder dieser vier Gruppen wurde jeweils fünfmal begleitend beobachtet und dokumentiert. Der Beobachtungszeitraum wurde bewusst groß gewählt, um saisonal auftretende Einzelgeschehen (z.B. Grippe oder Heuschnupfen) zwar mit zu erfassen, eine Datenverzerrung hierdurch jedoch zu vermeiden. Erhoben wurden jeweils folgende Daten: Fachbereich des Arztes, die Region Düsseldorfs, aus welcher der Ruf erfolgte, die Anmeldung, das Alter und Geschlecht des Patienten, die Versicherung, die Beschwerden, die Untersuchung und Intervention und zuletzt die vorläufige Diagnose. Die geschilderten Beschwerden der Patienten wurden, ebenso wie die vorläufigen Diagnosen, Fachgebieten zugeordnet.
Von diesen 240 Patienten riefen 75 an Wochentagen abends, 73 an Wochenenden über Nacht, 51 an Wochenenden über Tag und 41 an Mittwochnachmittagen den Notfallarzt. Die neurologischen Beschwerden stellten vor den gastrointestinalen Symptomen die häufigsten Beschwerdebilder. In der Geschlechterverteilung zeigte sich ein deutliches Überwiegen der weiblichen Patienten, die 63,3% des Gesamtkollektivs ausmachten. Bei der Altersstruktur zeigten sich zwei Gipfel in den Gruppen der 41 - 50jährigen sowie bei den 61 - 70jährigen. Die Verordnung von Medikamenten steht mit 33,57% eindeutig an erster Stelle der ärztlichen Interventionen, vor den intramuskulären Injektionen. Die am häufigsten eingesetzte Untersuchungstechnik war die Blutdruckmessung nach Riva-Rocchi zusammen mit der Pulszählung an der A.radialis. Ein (wenigstens grober) Ganzkörperstatus wurde in den seltensten Fällen (< 1 %) erhoben. Bei den vorläufigen Diagnosen stehen die Atemwegserkrankungen (20,16%) vor den gastrointestinalen Erkrankungen (16,67%) und den kardiologischen Beschwerdebildern (11,63%).
Die aufsuchende Besuchstätigkeit akut erkrankter Patienten in deren Wohnung stellt eine wichtige Säule in der kassenärztlichen Notfallversorgung dar. Der Patient hat das Recht, jederzeit einen qualifizierten ärztlichen Ansprechpartner für sein aktuelles Gesundheitsproblem finden zu können. Wie diese Arbeit zeigt, wird auch in einer fachärztlich gebietsübergreifenden Großstadt- Bereitschaftspraxis die Mehrzahl der diensttuenden Ärzte im Fahrdienst von Allgemeinärzten/innen und Internisten/innen gestellt. In der überwiegenden Zahl der Besuche erwiesen sich die Beschwerden der Patienten als allgemeine Erkrankungen, die keines Spezialisten bedurften. Im Interesse einer steigenden Qualität der Notfallversorgung erscheint es daher für alle Seiten (Patient, "Hausarzt", Spezialist) sinnvoll, wenn sich derjenige mit dem Patienten im Notfall befasst, der für solch unausgelesenes Patientenkollektiv regelhafte berufliche Erfahrung einbringt, nämlich der Allgemeinarzt/ allgemeinärztlich tätige Internist. Eine mögliche Alternative wäre ein hauptberuflich angestellter Notfallarzt, der neben den entsprechenden Qualifizierungen auch die nötigen Zertifizierungen nachweisen könnte. Aus der Sicht des Autors ist das Konzept der in dieser Arbeit behandelten Notfallpraxis "Erkratherstrasse" eine wesentliche Qualitätsverbesserung der notfallmäßigen Versorgung der Bevölkerung in Düsseldorf im Vergleich zu den vorher etablierten organisierten Notfalldiensten.
Lizenz:In Copyright
Urheberrechtsschutz
Fachbereich / Einrichtung:Medizinische Fakultät
Dokument erstellt am:25.10.2001
Dateien geändert am:12.02.2007
Promotionsantrag am:25.10.2001
Datum der Promotion:25.10.2001
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