Dokument: Zellproliferation im Prostatakarzinom nach neoadjuvanter Hormonblockade

Titel:Zellproliferation im Prostatakarzinom nach neoadjuvanter Hormonblockade
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URN (NBN):urn:nbn:de:hbz:061-20030417-000480-9
Kollektion:Dissertationen
Sprache:Deutsch
Dokumententyp:Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation
Medientyp:Text
Autor: Nomikos, Georgios [Autor]
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Dateien vom 09.02.2007 / geändert 09.02.2007
Beitragende:Prof. Dr. Boeminghaus, Frank [Gutachter]
Prof. Dr. Vögeli, Thomas [Gutachter]
Stichwörter:Prostatakarzinom, neoadjuvant,antiandrogen, Proliferationprostate, carcinoma, cancer, neoadjuvant,antiandrogen, proliferation
Dewey Dezimal-Klassifikation:600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften » 610 Medizin und Gesundheit
Beschreibung:Therapierefraktärer Tumorprogreß wird der Existenz
androgenunabhängiger Zellklone im Prostatakarzinom zugerechnet. Es
ist nicht bekannt, ob sich solche Zellklone erst unter Hormonablation in
Spätstadien entwickeln oder generell und primär vorhanden sind.
In dieser Studie wurden Prostatakarzinome in lokal begrenzten Tumorstadien
(T2, T3) auf die Existenz von hormonunabhängig proliferierenden
Karzinomzellen untersucht.
Dabei wurden die Prostatektomiepräparate von 52 Patienten mit
lokalisiertem Prostatakarzinom und neoadjuvanter Androgenblockade auf
Apoptose (terminale Transferase Assay) sowie Zellproliferation
(MIB-1-Antigen) innerhalb des Tumors hin untersucht. Es wurden in jedem
histologischen Präparat nach abgelaufener Apoptose 2000
Epithelzellen in karzinomatösen Drüsenabschnitten
(zufällige Bildausschnitte, 400-fache Vergrößerung)
ausgezählt, die proliferierenden Tumorzellen ermittelt und als
prozentuale Angabe im Sinne einer Proliferationsrate festgehalten.
Anschließend wurden die Proliferationsraten der Tumore mit
Tumorstadium, Grading, PSA vor RRP, Dauer der neoadjuvanten
Androgenblockade sowie auf die Zeit bis zum PSA-Progreß in
Zusammenhang gesetzt. Apoptose konnte unter diesen Bedingungen sowohl in
normalem Prostatagewebe sowie auch im Prostatakarzinom nur noch in
seltenen Einzelfällen nachgewiesen werden (<0,01%).
Zellproliferation konnte dagegen in allen Präparaten mit
Prostatakarzinom, nicht jedoch in normalem Prostatagewebe nachgewiesen
werden. Die Proliferationsrate in den untersuchten Prostatakarzinomen
variierte beträchtlich und lag zwischen 0,32 und 5 % (Mittelwert
1,47 %). Bei Entdifferenzierung verdoppelte sie sich (p=0,001) genauso
wie bei Metastasierung (p=0,001). Korrellationen waren in Verbindung mit
PSA-Progressionen, insbesondere innerhalb der Fraktion der T3-Tumoren, zu
erkennen (p=0,0098). Innerhalb der G1-, G2-, G3- oder T2-Tumoren war die
Aussagekraft eingeschränkt.
Bezüglich der Proliferationsrate in Beziehung zum PSA-Wert nach
erfolgter neoadjuvanter Hormonablation war kein Zusammenhang nachweisbar.
Die Ergebnisse lassen schlußfolgern, daß
androgenunabhängiges Tumorwachstum bereits in Frühstadien
vorhanden ist und unterstützt die Theorie einer primär
androgenunabhängigen Karzinogenese. Der Nutzen neoadjuvanter
Hormontherapie ist unter diesen Gesichtspunkten fragwürdig. Ferner
läßt sich über das Ausmaß androgenunabhängiger
Proliferation eine Prognoseabschätzung im Sinne einer Metastasierung
sowie eines biochemischen Progreß in bestimmten
Patientenkollektiven erzielen. Signifikanzniveau wurde hierbei in Bezug
auf die Gesamtheit der Patienten sowie für diejenigen mit einem
T3-Tumor erreicht.
Lizenz:In Copyright
Urheberrechtsschutz
Fachbereich / Einrichtung:Medizinische Fakultät
Dokument erstellt am:17.04.2003
Dateien geändert am:12.02.2007
Promotionsantrag am:17.04.2003
Datum der Promotion:17.04.2003
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