Dokument:
Der
Mythos vom Verstehen: ein Gang durch die Kunstgeschichte unter dem Aspekt
des Verstehens und Nichtverstehens in der Bildinterpretation
Titel: | Der Mythos vom Verstehen: ein Gang durch die Kunstgeschichte unter dem Aspekt des Verstehens und Nichtverstehens in der Bildinterpretation | |||||||
URL für Lesezeichen: | https://docserv.uni-duesseldorf.de/servlets/DocumentServlet?id=2303 | |||||||
URN (NBN): | urn:nbn:de:hbz:061-20011214-000303-9 | |||||||
Kollektion: | Dissertationen | |||||||
Sprache: | Deutsch | |||||||
Dokumententyp: | Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation | |||||||
Medientyp: | Text | |||||||
Autor: | Chamrad, Evelyn [Autor] | |||||||
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Beitragende: | Prof. Dr. Körner, Hans [Gutachter] Prof. Dr. Beeh, Volker [Gutachter] | |||||||
Stichwörter: | Hermeneutik,Bildunterschriften,Ikonologie,Allegorie,\'Je ne saisquoi\',Künstlerintention, Nichtverstehen,Antikenrezeption,Vasari,Gadamer | |||||||
Dewey Dezimal-Klassifikation: | 700 Künste und Unterhaltung | |||||||
Beschreibung: | Der Kunstkritiker und Philosoph Denis Diderot stößt in seiner Salonbesprechung der Werke Chardins an verbale Grenzen. In der seit der Antike bekannten Formulierung 'je ne sais quoi', die er positiv konnotiert verwendet, bringt Diderot sein bewunderndes Nichtverstehen zum Ausdruck. Seit Jahrhunderten unterliegen Kunstwerke aufgrund ihrer Bedeutungsvielfalt einem historischen Nicht- oder Mißverstehen, welches im Sinne Diderots durchaus auch positiv gewertet werden kann. In einem 'Gang durch die Kunstgeschichte' wird anhand von exemplarischen Beispielen demonstriert, daß das Verstehen von Kunst keineswegs eine Selbstverständlichkeit darstellt. Nicht immer ist es möglich, wie es die ikonologische Methode postuliert, das Kunstwerk in das jeweilige historische Wissen einzugliedern und damit die 'ursprüngliche' und 'eigentliche' Bedeutung (nach Erwin Panofskys Begriff der 'intrinsic meaning') zu erschließen. Ein Nichtverstehen kann vom Auftraggeber oder Künstler intendiert sein und schließlich sind die Kunstwerke selbst in ihrer Bedeutung ambivalent oder programmatisch bedeutungsoffen. Dies gilt vor allem für das 18. Jahrhundert, in dem die Kritik an der Allegorie, wie sie beispielsweise Johann Joachim Winckelmann vornimmt, als Zeichen einer wachsenden Unzufriedenheit mit der immer komplexer werdenden Ikonographie gewertet werden kann. Bereits das Mittelalter kennt umfangreiche Bildprogramme wie den Königslutterer Jagdfries, bei dem der Künstler Nicolaus offensichtlich ein Bilderrätsel intendierte, welches in seiner Komplexität ein Verständnis nicht voraussetzen konnte. Vor allem die Tendenz, in das Kunstwerk Texte in Form von Inschriften oder Bildunterschriften zu integrieren, zeigt, inwiefern dadurch ein Verständnis erschwert oder erleichtert wird. Bei nachträglichen Beschriftungen können, wie die Beispiele des Magdeburger Antependiums und der Ziboriumsstützen in San Marco in Venedig verdeutlichen, Unstimmigkeiten auftauchen. In diesen Fällen kann das Nichtverstehen methodisch eine Datierungshilfe darstellen. Ein inhaltliche Versteh Dieser 'Gang durch die Kunstgeschichte' zeigt, daß es für ein adäquates kunsthistorisches Verstehen unabdingbar ist, das historische Nichtverstehen mit einzubeziehen und fruchtbar zu machen. | |||||||
Lizenz: | Urheberrechtsschutz | |||||||
Fachbereich / Einrichtung: | Sonstige Einrichtungen/Externe | |||||||
Dokument erstellt am: | 14.12.2001 | |||||||
Dateien geändert am: | 12.02.2007 | |||||||
Promotionsantrag am: | 14.12.2001 | |||||||
Datum der Promotion: | 14.12.2001 |