Dokument: Östradiol vermittelte Effekte auf die Proliferation östrogenrezeptorpositiver Mammakarzinomzellen

Titel:Östradiol vermittelte Effekte auf die Proliferation östrogenrezeptorpositiver Mammakarzinomzellen
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URN (NBN):urn:nbn:de:hbz:061-20110901-102045-7
Kollektion:Dissertationen
Sprache:Deutsch
Dokumententyp:Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation
Medientyp:Text
Autor: Keiser, Mareike [Autor]
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Dateien vom 31.08.2011 / geändert 31.08.2011
Beitragende:PD Dr. Dr. Bauerschmitz, Gerd [Betreuer/Doktorvater]
Prof. Dr. Stoecklein, Nikolas Hendrik [Gutachter]
Dewey Dezimal-Klassifikation:600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften » 610 Medizin und Gesundheit
Beschreibung:Östradiol (E2) entfaltet seine Wirkung zum einen über den klassischen genomischen Wirkmechanismus. Dies geschieht durch Interaktion mit dem intrazellulären Östrogenrezeptor (ER) und nachfolgender Regulation der Transkription E2/ER-abhängiger Gene im Zellkern. Inzwischen wird davon ausgegangen, dass neben dem genomischen Wirkmechanismus zusätzlich eine schnelle nichtgenomische Östradiol-Wirkung existiert, welche über intrazelluläre Signaltransduktionswege (z.B. die MAPK-Kaskade) vermittelt wird. Ziel der vorliegenden Arbeit war zunächst die Etablierung von reproduzierbaren Zellkulturbedingungen, welche zu einer möglichst hohen E2-abhängigen Zellproliferation führen. Anschließend wurde in Proliferationsversuchen die Auswirkung von Östradiol, Tamoxifen (einem selektiven Östrogenrezeptormodulator) und dem MEK-Inhibitor PD98059 (als Inhibitor des nichtgenomischen Östradiolwirkmechanismus), sowie deren Kombination auf die Proliferation von ER-positiven Mammakarzinomzellen der Zelllinie MCF-7 untersucht.

Die Etablierung der Zellkulturbedingungen führte zu folgendem Ergebnis: Die Zellen wurden in phenolrothaltigem Nährmedium kultiviert. Als optimale Aussaat-Menge in 550 ml Gewebekulturflaschen erwiesen sich 1-5 x 106 Zellen. Für die Proliferationsversuche wurden 500 Zellen / Loch in 96 Lochplatten pipettiert und über 4 Tage unter östrogenfreien Bedingungen in phenolrotfreiem Medium gehungert. Dies führte zu einem besonders starken Ansprechen der Zellen auf E2. Am 4. Tag wurden die jeweiligen Wachstumsbedingungen eingestellt und 48 bzw. 96 Stunden später die Zellzahl mittels MTS-Proliferationsassay bestimmt.
Östradiol wurde in den Stimulationsversuchen in den Konzentrationen 10-9 M und 10-8 M eingesetzt. E2 10-9 M induzierte eine höhere Zellproliferation als E2 10-8 M. In den Folgeversuchen wurde E2 daher stets in der Konzentration 10-9 M eingesetzt.
Nach der Behandlung der Zellen mit Tamoxifen (10-6, 10-7, 10-8, 10-9, 10-10 M) wurde der agonistische und somit proliferationsfördernde Effekt des Tamoxifen beobachtet. Dieser war bei einer Konzentration von 10-6 M am höchsten und nahm mit sinkender Konzentration ab. In Kombination mit E2 zeigte Tamoxifen einen antagonistischen Effekt und hemmt somit die E2 induzierte Zellproliferation der Mammakarzinomzellen. Die stärkste Wirkung diesbezüglich zeigte Tamoxifen in der Konzentration 10-10 M.
Der MEK-Inhibitor PD98059 wurde stets in der Konzentration 23 µM eingesetzt. Er ist ein spezifischer Inhibitor der MAPK und unterbindet somit den Signaltransduktionsweg zahlreicher Substanzen (z.B. EGF). Sein Einsatz führte, wie erwartet, zu einer signifikanten Abnahme der Zellproliferation. In Kombinationsversuchen mit E2, war es mittels MEK-Inhibitor jedoch nicht möglich die E2-induzierte Zellproliferation zu hemmen. Dies ist ein Hinweis dafür, dass die E2-induzierte Zellproliferation hauptsächlich über den klassischen genomischen Signalweg vermittelt wird.
Durch die Kombination von Tamoxifen (10-8, 10-6 M) mit dem MEK-Inhibitor war es nicht möglich den agonistischen Effekt von Tamoxifen zu hemmen. Die Zellzahl der mit MEK-Inhibitor und Tamoxifen behandelten Zellen, lag stets über den nur mit MEK-Inhibitor behandelten Mammakarzinomzellen.
In den Kombinationsversuchen von Tamoxifen (10-8, 10-6 M) und MEK-Inhibitor in Anwesenheit von E2 wurde die durch den MEK-Inhibitor nicht hemmbare, E2-induzierte Zellproliferation durch Tamoxifen reduziert, in 50% der Versuche war es sogar möglich sie ganz aufzuheben.
Lizenz:In Copyright
Urheberrechtsschutz
Fachbereich / Einrichtung:Medizinische Fakultät
Dokument erstellt am:01.09.2011
Dateien geändert am:01.09.2011
Promotionsantrag am:21.03.2011
Datum der Promotion:25.07.2011
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