Dokument: Spiroergometrische Belastungsuntersuchungen bei Kindern nach sub- oder transanulär korrigierter Fallot´scher Tetralogie

Titel:Spiroergometrische Belastungsuntersuchungen bei Kindern nach sub- oder transanulär korrigierter Fallot´scher Tetralogie
Weiterer Titel:CPX Examination In Young Patients After Corrective Surgery (sub- or transanular) For Tetralogy Of Fallot
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URN (NBN):urn:nbn:de:hbz:061-20090619-135550-8
Kollektion:Dissertationen
Sprache:Deutsch
Dokumententyp:Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation
Medientyp:Text
Autor:Dr. Deußen, Marc [Autor]
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Dateien vom 19.06.2009 / geändert 19.06.2009
Beitragende:Priv.-Doz. Dr. Heusch, Andreas [Gutachter]
Prof. Dr. Korbmacher, Bernhard [Gutachter]
Stichwörter:Fallot'sche Tetralogie, Fallot, Spiroergometrie, CPX
Dewey Dezimal-Klassifikation:600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften » 610 Medizin und Gesundheit
Beschreibungen:Mit Hilfe der spiroergometrischen Laufbanduntersuchung wurden 38 Patienten (5-18 Jahre; 11.7 ± 3.5 Jahre) nach definitiver Korrektur-OP einer Fallot’schen Tetralogie hinsichtlich ihrer körperlichen Leistungsfähigkeit beurteilt. Alle Patienten wurden anhand eines modifizierten Bruce-Protokolls belastet und mit einer 47-köpfigen herzgesunden Kontrollgruppe (5-18 Jahre; 12.0 ± 3.6 Jahre) verglichen. Innerhalb der Fallot-Gruppe wurde nach OP-Intervention (subanuläre (n=25) oder transanuläre Patcherweiterungsplastik (n=13)) unterschieden. Sämtliche Messergebnisse, wie die maximale Belastungszeit und Belastungsstufe, die Ruheherzfrequenz (HFstart) und die maximal erreichte Herzfrequenz (HFmax), der systolische Ausgangs- (RRstart) und der maximal erreichte Blutdruck (RRmax), die maximal erreichte O2-Aufnahme (VO2max) und die anaerobe Schwelle (VAT; respiratorisch nach der V-Slope-Methode bestimmt) wurden analysiert und innerhalb der einzelnen Gruppen verglichen.

Die Untersuchungsergebnisse zeigten bei den Fallot-Patienten ein signifikant niedrigeres körperliches Leistungsvermögen verglichen mit der gesunden Kontroll-gruppe. Dieses spiegelte sich besonders in der deutlich reduzierten Belastungszeit (p < 0.0001), der verminderten HFmax (p < 0.0001), einer niedrigeren VO2max (p < 0.0001) und einer früheren anaeroben Stoffwechselsituation wider (p < 0.0001). Zwischen den Fallot-Gruppen (sub- oder transanulär) zeigten sich hingegen keine signifikanten Unterschiede in der körperlichen Leistungsfähigkeit (VO2max p = 0.8412; VAT p=0.8294). Vielmehr wurde ein progredienter Leistungsverlust mit steigendem Alter nach definitiver Korrektur bei beiden OP-Verfahren konstatiert. Dieses steht in deutlicher Diskrepanz zu den Vergleichsdaten der altersentsprechenden Kontroll-gruppe. Hier konnte mit zunehmendem Alter sukzessiv eine Leistungssteigerung beobachtet werden. Als Grund für die Reduktion der körperlichen Leistungsfähigkeit, die mit steigendem Fallot-Korrektur-Alter auftritt, wird eine sich kontinuierlich verschlechternde Hämodynamik angenommen; sie wird generiert durch kardiale Umbauprozesse und zunehmende Insuffizienzen.

Alle 85 Studienteilnehmer zeigten zu Studienbeginn einen vergleichbaren körperlichen Trainingszustand. Die die in Relation zur Maximalleistung erfasste anaerobe Schwelle befand sich bei allen auf gleichem Niveau. Ein signifikanter geschlechtsspezifischer Leistungsunterschied - wie in der Kontrollgruppe - imponierte bei den Fallot-Patienten nur hinsichtlich der maximalen O2-Aufnahme (p < 0.0108); hier lagen die männlichen TOF-Patienten weit vor ihren weiblichen Pendants.

Ursache für das eingeschränkte Leistungsvermögen der Fallot-Patienten ist ein im Vergleich zu Gesunden reduziertes Herzzeitvolumen. Es resultiert aus postoperativen Residuen, die mit zunehmendem Alter eine noch stärkere Ausprägung erfahren. Dies wiederum führt zu einer weiteren Verschlechterung sowie zu einer inadäquaten Herzfrequenzsteigerung.

Eine enddiastolische Volumenzunahme durch einen effizienteren Frank-Starling-Mechanismus und auch eine frühzeitigere Aktivierung des autonomen Nervensystems (Sympathikus-Aktivität ↑) sowie eine deutlich vermehrte periphere O2-Ausschöpfung kommen individuell unterschiedlich als Kompensationsmechanismus zum Tragen. Unter stärkerer Belastung sind diese Mechanismen inadäquat. Es kommt zur Dekompensation und zu den in dieser Studie ausgiebig dargestellten Leistungseinbußen bei Fallot-Patienten.

Cardiorespiratory capacity in young patients after corrective surgery for tetralogy of Fallot
Heusch, A., Reitz, M., Deußen, M., Schmidt, K. G.
Düsseldorf, Germany

Impaired RV-function following repair of tetralogy of Fallot (TOF) may lead to reduced cardiorespiratory capacity. Exercise testing with continuous O2-uptake measurement allows an objective assessment of the cardiorespiratory capacity. We used exercise testing to study cardiorespiratory capacity in patients after TOF repair.
We measured maximal oxygen uptake (VO2max), carbon dioxide output (VCO2), anaerobic threshold (AT), heart rate (HR), and blood pressure (BP) during treadmill testing using a modified Bruce-protocol. Consecutive TOF patients after a mean follow-up of 7.95 ± 4.1 years (N=38, 22 male and 16 female, mean age 11.7 years, range 5-18) were subdivided by type of surgical intervention (sub- or transanular patch). The results were compared with those of an aged-matched control group (N=47).
Mean exercise time was shorter in the TOF group (12.06 ± 2.4 vs 14.34 ± 2.3 min.; p < 0.001) and both VO2max as well as VCO2 were lower (29.7 ± 7.0 vs 41.9 ± 8.5 ml/kg/min, p < 0.01; 1.23 ± 0.6 vs 1.74 ± 0.8 l/min, p < 0.01, respectively). AT was reduced in the TOF group (17.4 ± 5.1 vs 23.6 ± 2.3 ml/kg/min, p < 0.01). There was no difference in increase of heart rate or blood pressure. Between the TOF subgroups there were no differences in the parameters except for exercise time (10.4 ± 1.5 vs 12.5 ± 2.3 min, p = 0.01).
Conclusion: Exercise capacity is reduced after repair of TOF. The type of corrective surgery in our study group did not influence cardiorespiratory capacity during mid-term follow-up.
Lizenz:In Copyright
Urheberrechtsschutz
Fachbereich / Einrichtung:Medizinische Fakultät
Dokument erstellt am:19.06.2009
Dateien geändert am:19.06.2009
Promotionsantrag am:19.01.2009
Datum der Promotion:10.06.2009
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