Direktor: Prof. Dr. U. Hadding
Dissertation
zur Erlangung des Grades
eines Doktors der Medizin
Der Medizinischen Fakultät
der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf
vorgelegt von
Alexandra Steller
2001
Gez.:Univ.Prof.Dr.med.
Dieter Häussinger
Dekan
Referent:
Priv.Doz.Dr. Schmitz
Korreferentin:
Univ.-Prof.Dr. Idel
Seite
Kapitel I Einleitung 1
1. Bedeutung von Staphylokokken 1
2. Kulturen von S. aureus 1
2.1. Feinaufbau
von S. aureus 2
2.2 Die
Pathogenitätsfaktoren von S. aureus 3
3. Das Koagulase(coa)-Gen 4
4. Pathogenese und durch S. aureus verursachte Krankheitsbilder 5
5. Methicillin-resistente S. aureus (MRSA) 6
5.1. Definition 6
5.2. Epidemiologie 6
5.3. Therapie
von MRSA-Infektionen und dabei auftretende Schwierigkeiten 7
5.4. Ursache
der Penicillinresistenz 8
5.5. Regulation
der β-Lactamaseproduktion 9
5.6. Rolle
der PBP 9
5.7. Intrinsische
Resistenz 10
6. Das mec-Gen 10
6.1. Die
Rolle des mecA-Gens 10
6.2. Regulation des mecA-Gens 12
7. Faktoren, die das Resistenzverhalten
von S. aureus verändern können 13
8. Borderline-Resistenz 14
9. Die Rolle der fem-Faktoren bei der Regulation der Resistenzausprägung 15
10. Nosokomiale Infekte 15
11. Unterscheidung von Infektion und
Kolonisation 18
12. Vorkommen und unterschiedliche Keimträger 18
13. Die Polymerase-Kettenreaktion 18
14. Staphylokokken als Toxinbildner 21
14.1. Enterotoxin
und TSST-1 21
2.6.
Durch Enterotoxine ausgelöste Lebensmittelintoxinationen 21
14.3. Genetische
Hintergrund der Enterotoxine und TSST-1 22
14.4. Das Toxic-shock-Syndrom 24
15. Zielsetzung der Arbeit 26
Kapitel II Material und Methoden 28
1. Material 28
1.1. Chemikalien 28
1.2. Mikrobiologische
und molekularbiologische Kits 28
1.3. Laborgeräte 28
1.4. Kunststoffe
und Einwegartikel 28
1.5. Nährmedien 29
1.6. Bakterianstämme 29
1.7. Primerauswahl 30
2. Methoden 32
2.1. Anzucht
von Bakterien 32
2.2. Stammbank 32
2.3. Biochemische
Identifikation 33
2.4. Resistenztestung 34
2.5. Multiplex-PCR 34
2.6.
Gelelektrophorese 35
2.7. PCR
zum Nachweis von Toxinen 36 2.8. Nachweis
der Enterotoxine 36
2.8.1. RPLA-Test 36
2.8.2. Herstellung
des Kulturüberstands 37
2.9. Intergration der beiden PCR-Ansätze 37
Seite
Kapitel III Ergebnisse 39
1. Identifikation von klinischem Untersuchungsmaterial 39
2. Etablierung
einer Multiplex-PCR zur Identifikation von Bakterien mit Aussage zur
Taxonomie Pathogenese und Multiresistenzen bei Staphylokokken 39
3. Multiplex-PCR zum Nachweis der Gene seb, sec und tst 42
4. Vergleich
von konventionellen und molekularbiologischen Methoden zum Nachweis von
Enterotoxinen und TSST-1 bei S. aureus 43
5. Integration der beiden PCR-Ansätze in
eine kombinierte Multiplex-PCR 44
Kapitel IV Diskussion 45
1. Verschiedene Verfahren zur Typisierung
von S. aureus 45
2. Entwicklung von molekulargenetischen
Verfahren zur schnellen und validen
Detektion bei MRSA-Isolaten 46
3. Vergleich von Methoden von
Enterotoxinen und TSST-1 48
Kapitel V Zusammenfassung 51
Kapitel VI Literaturverzeichnis 53
Kapitel VII Abkürzungsverzeichnis 62
Kapitel VIII Lebenslauf und Danksagung 63
Kapitel VIIII Anhang 65
1. Die Bedeutung von
Staphylokokken:
Erste Berichte über
Staphylokokken lassen sich in das 17.Jahrhundert zurückverfolgen. In der
damaligen Zeit konnte man noch nicht sicher zwischen pathogenen und harmlosen
Staphylokokken-Isolaten differenzieren, dies gelingt erst im 20.Jahrhundert.
Erst da erkennt man
den Zusammenhang zwischen der Plasmakoagulase-Aktvität bei Staphylokokken und
ihrer pathogenen Bedeutung, so daß S.
aureus als die pathogenere der beiden Staphylokokkenarten erkannt wird.
Zwar wird heutzutage
die Plasmakoagulase-Aktivität auch zur Differenzierung zwischen Staphylococcus aureus (S. aureus) und
anderen Staphylokokken-Isolaten eingesetzt, jedoch hat es nicht mehr den hohen
Stellenwert, da noch andere Kriterien von Bedeutung sind.
Staphylokokken werden
zur Familie der Micrococcacae
gezählt, die man wiederum in vier Untergruppen einteilen kann: Planococcus, Stomatococcus, Micrococcus und
Staphylococcus.
Die drei
letztgenannten kann man bei Mensch und Tier nachweisen.
Staphylokokken-Spezies
werden weiterhin in Koagulase-positive und Koagulase-negative Vertreter
eingeteilt, wobei diese Einteilung keine Aussage über Verwandschaftsgrad oder
ihre Pathogenität zuläßt.
Von den
Koagulase-positiven Staphylokokken ist der S.
aureus der wichtigste humanpathogene Vertreter, bei den Koagulase-negativen
ist es Staphylococcus epidermidis [46].
Staphylokokken
gehören als harmlose Bewohner zur Normalflora der menschlichen Haut und
Schleimhaut, wobei einige von ihnen sich auch zu einer gesundheitlichen
Bedrohung entwickeln können.
Infekte können sich
dabei auf endogenem oder exogenem Weg entwickeln.
S. aureus
kann grundsätzlich alle Körperstellen besiedeln, es wird dabei aber der
Nasen-Rachenraum und das Perineum als Hauptstandort favorisiert [59].
Die klinisch zunehmende
ernsthafte Bedeutung ist in den Bereichen Resistenzentwicklung, sowie in der Entwicklung von nosokomialen Infekten
zu sehen.
2. Die Kulturen von Staphylococcus aureus:
Bei S. aureus handelt es sich um runde bis ovale,
grampositive, sich in Haufen oder Trauben anordnende Kokken, mit einem
Durchmesser von ca. 0,8-1µm.
Aufgrund ihrer
Pigmentierung sind die Kolonien von gold-gelben Colorit.
Der Keim ist ein
fakultativer Anaerobier, der sich leicht auf gewöhnlichen Nährmedien, am
optimalsten bei 37° C, kultivieren läßt.
S. aureus
ist vergleichsweise resistent gegen eine Reihe von physikalischen und
chemischen Einflüssen [34].
2.1. Der Feinaufbau
von S. aureus:
Die Zellwand von S. aureus besteht aus einer typischen, grampositiven
Mureinschicht, mit der lineare Teichonsäuren und Polysaccharide kovalent verknüpft sind. Zusätzlich sind in der
Zellwand Lipoteichonsäuren befestigt,
die sich in der Mureinschicht fortsetzen und darüberhinaus nach außen ragen.
Nahezu alle S. aureus Stämme weisen ein auf ihrer
Oberfläche gebundenes Enzym, den sogenannten „clumping-factor“ auf.
Dieser ist das zellgebundene Pendant zu der extrazellulären Koagulase und in
der Lage Fibrinogen zu binden und es in Fibrin umzuwandeln [34,54].
Bei den meisten
Stämmen wird die Mureinschicht vom sogenannten Protein A überlagert, mit
dem es kovalent gebunden ist [78].
Weiterhin sind die
meisten S. aureus-Stämme in der Lage Kapselpolysaccharide
zu produzieren [17,69].
Das zellwandgebundene
Protein A interagiert mit dem Fc-Anteil von Immunglobulin G der meisten
Spezies.
Dieses Protein wirkt
anti-opsonierend und es können sich nun Phagozyten mit ihrem Fc-Rezeptor nur
erschwert an die unspezifisch mit Antikörpern dicht besetzten Bakterien
anheften, die wiederum dadurch erschwert bekämpft werden können [57,67].
Die für das Protein A
kodierende Gen-Sequenz (spa) findet
man benachbart zu der mec-Determinanten
und diese besteht aus 2,150 bp und beinhaltet eine Anzahl von funktionell
unterschiedlichen Regionen: eine Fc-bindende Region, die sogenannte X-Region
und die C-terminalen Region, die eine Rolle bei der Anheftung an die Zellwand
spielt [18,19,58,89].
Sequenzierungen des spa-Gens zeigen, daß die Fc-bindende
Region aus bis zu fünf 160-bp langen Wiederholungen bestehen kann, diese werden
als die Domänen E, D, A, B und C, abhängig von ihrem N-Terminus bezeichnet
[67,78].
Die anschließende
X-Region umfasst ein Oktapeptid(Glu-Asp-Gly-Asn-Lys-Pro-Gly-Lys), das bis
zwölfmal wiederholt wird(Xr) und eine sogenannte nicht repetitive Sequenz(Xc),
die ein C-terminales, hydrophobes Ende enthält.
Die X-Region stellt
sich hochgradig polymorph dar und das führt zu der Erkenntnis, daß es
Unterschiede in der Anzahl der Sequenzen und der Sequenz selbst innerhalb der
einzelnen Stämme geben muß. Diese Tatsache kann man sich für molekulare
Untersuchungen von Bakterienstämmen zu Nutze machen [18,19,67].
In einigen Fällen
konnte ein Zusammenhang zwischen der Anzahl der gefundenen repetitiven
Sequenzen und dem epidemischen Charakter des eingesetzten Stammes hergestellt
werden: Stämme, die mehr als sieben repetitive Sequenzen aufwiesen waren als epidemisch
wirksam einzustufen, während Stämme, die lediglich sieben oder weniger
repetitive Sequenzen zeigten als nicht-epidemisch zu bezeichnen waren
[18].
Es müssen also noch
andere Genabschnitte bei der epidemischen „Wirkung“ eine Rolle spielen [18,90].
Molekulare und
genetische Untersuchungen zeigten außerdem, daß die Ausprägung des Protein A
zusätzlich noch von verschiedenen Wachstumsbedingungen und von der einzelnen
Stammzugehörigkeit abhängig ist [67].
Abbildung 1:
Schematische Darstellung des Protein A mit seinen einzelnen Abschnitten [57]
Kapselpolysaccharide sind bei mehr als 90% der S. aureus-Isolate nachweisbar, wobei elf verschiedene
Kapsel-Typen(CP1-CP11) unterschieden werden können, von denen wiederum in 80%
die Typen CP5 und CP8 vorherrschen. Ihre Auswirkung auf die Virulenzausbildung
bleibt dabei jedoch noch unklar.
Einige Autoren konnten
einen Zusammenhang zwischen den vorliegenden Kapselstrukturen CP5 und CP8 und
einer verminderten Ansprechrate auf Phagozytose aufzeigen .
Spätere Studien
konnten diese Vermutungen nicht bestätigen, denn die CP5 und CP8-Stämme waren
nicht virulenter einzustufen als die Stämme, die keine Kapselstrukturen besaßen
[17,69].
2.2. Die
Pathogenitätsfaktoren von S. aureus:
S. aureus
ist in der Lage, zahlreiche extrazelluläre Substanzen sowie
Zellwandproteine zu synthetisieren, die
zum Teil zu klinisch manifesten Infekten führen können [12,13].
Die Virulenz eines
Stammes wird dabei durch die Summe dieser biologischen Aktivitäten und nicht
nur durch eine einzelne extrazelluläre Substanz bestimmt.
-Koagulase: wandelt Fibrinogen in Fibrin um
-Alphatoxin( Alphahämolysin): dieses Toxin hat eine
membranschädigende Wirkung, im ZNS letale sowie lokal dermo-nekrotische Wirkung
-Leukocidin: bewirkt eine Degranulierung von Phagozyten und
Makrophagen
-Exfoliativtoxine: zwei Exfoliatine können eine Dermatitis
exfoliativa auslösen, wobei ca. 5% der Stämme dieses Enzym produzieren können
-Staphylokinase: spaltet
Fibrin durch Konversion von Plasminogen
in Plasmin
-Nuklease: spaltet DNA und RNA
-beta-, gamma-und delta-Hämolysine
-Enterotoxine: es existieren fünf verschiedene Serotypen (A-E,
Gruppe C nochmals in C1-3 unterteilt), die für Lebensmittelintoxikationen
verantwortlich gemacht werden, die Toxine B und C können zusätzlich zu einem
Toxic-Shock-Syndrom führen
-Toxischer-Schock-Syndrom-Toxin 1(TSST-1): dieses Toxin wird von ca.
90% der Stämme produziert (wobei es aber nur in 5-25%der Fälle am Toxic Shock
Syndrom beteiligt ist).
Es stimuliert
Makrophagen zur Ausschüttung von bestimmten Mediatorsubstanzen [34].
3. Das Koagulase (coa)-Gen:
Die Koagulase von S. aureus ist ein extrazelluläres
Protein, das sich spezifisch mit humanem Prothrombin binden kann. Dadurch wird
eine Umwandlung von Fibrinogen in Fibrin ausgelöst.
Fibrinogen steht als
Faktor I vor dem Endprodukt Fibrin am Schluß der Gerinnungskaskade des
intrinsischen und extrinsischen Blutgerinnungssystems [27].
Die
Koagulaseproduktion wird in Laboratorien gerne zur Differenzierung pathogener S. aureus gegenüber anderen
Staphylokokken-Isolaten eingesetzt [77].
Die Koagulase kann in
acht verschiedenen Serovarietäten vorkommen, wobei die Produktion von bis zu
vier immunologisch unterschiedlichen Formen dieses Enzyms durch ein und
dasselbe S. aureus-Isolat möglich
ist.
Diese wiederum werden
von acht verschiedenen Allelen des Koagulasegens(coa) kodiert [22].
Das Gen hat eine
Gesamtgröße von ca. zwei Kilobasen.
DNA-Sequenzanalysen
des klonierten Koagulase-Gens von mehreren S.
aureus-Isolaten wiesen drei wesentliche Abschnitte innerhalb des Gens nach:
1.) ein N-terminalen
Ende, das die Prothrombin-Bindungs-Stelle enthält,
2.) eine zentrale Region, die hoch-konserviert ist,
sowie 3.) ein
C-terminales Ende. Dort findet man vier bis acht repetitive Sequenzen, die
jeweils 81 Basenpaaren umfassen.
Eine repetitive
Sequenz kodiert dabei für 27 Aminosäuren, jedoch kennt man ihre genaue Funktion
und den Grund für bestehende Divergenzen innerhalb der Sequenz noch nicht [22].
Es ist bekannt, daß
die repetitiven Sequenzen weder für die Prothrombin-Bindung noch für die
Plasmagerinnung von Nöten sind [77].
4. Pathogenese und
durch S. aureus verursachte
Krankheitsbilder:
Es können drei verschiedene Infektformen vorkommen, die als invasive Form, Toxikose und als Mischform eingeteilt werden.
1)Invasive Infekte:
Klinisch manifeste
Infekte können durch S. aureus
entstehen, wenn z.B. ein Hautdefekt als Eintrittspforte dient. S. aureus ist mittels der produzierten
Enzyme Koagulase und Hyaloronidase in der Lage in tiefere Hautschichten
einzudringen, also in vertikaler Richtung,entlang von Follikeln, Schweißdrüsen,
unter Ausbildung von tiefen Abszeßhöhlen. (Im Gegensatz dazu breiten sich
Streptokokken eher horizontal in oberflächlicheren Hautschichten aus). Das
Bakterium kann die Submukosa und Subserosa durchdringen und führt dabei häufig
zu einem lokal begrenzten Infekt, z.B. Erysipel [33].
Ein Infekt kann aber auch generalisiert
verlaufen, z.B. als Impetigo contagiosa, v.a. auf pädiatrischen Stationen.
Dabei überwiegt meist S. aureus als
alleiniger Erreger, es kann aber auch zu Mischinfekten, wie z.B. mit A-Streptokokken
kommen.
Als weitere Infekte
gelten die hämatogene oder posttraumatische Ostitis/Osteomyelitis, die ulzeröse
Endokarditis nach Herzklappenersatz, die Pneumonie bei länger
beatmungspflichtigen Patienten; Septikämie bei Immungeschwächten oder Immunsupprimierten
Patienten.
Auch länger liegende
Fremdkörper, wie Venenverweilkanülen oder Dauerkatheter prädisponieren für
Infekte [87].
2)Toxisch bedingte
Infekte:
Die Bildung von Enterotoxinen
kann zu Lebensmittelintoxikationen führen. 3-5 Stunden nach Verzehr von mit
Toxin-kontaminierten Speisen beginnt die Erkrankung mit Übelkeit, Erbrechen und
Diarrhoe [27].
3)Mischformen,
wie z.B.Dermatitis exfoliativa neonatorum Ritter von Rittershain; es handelt
sich hierbei um eine schwer verlaufende, lebensbedrohliche , durch
Staphylokokken-Exfoliativtoxine ausgelöste blasige Ablösung der Haut. Diese
Erkrankung tritt gehäuft bei Säuglingen und Kleinkindern auf, seltener auch bei
Immunsupprimierten. Ätiologisch findet man eine akantholytische Spalt-und
Blasenbildung, ausgelöst durch das Exfoliativtoxin, ein Exotoxin der
Phagengruppe II.
Man beobachtet dabei
das Phänomen der verbrannten Haut, wobei die Schleimhäute ausgespart bleiben.
Die angegriffene Haut bietet nun zusätzlich auch den idealen Nährboden für
weitere Besiedlung der Hautherde durch die Bakterien selbst. Diese sogenannten
sekundären Infekte sollten deshalb neben der Staphylokokkenwirksamen
Antibiotikaabdeckung auch lokal saniert werden [33].
5.
Methicillin-resistente S. aureus (MRSA):
5.1. Definition:
Methicillin-resistente
S. aureus-Stämme werden MRSA (Methicillin-resistenter
Staphylococcus aureus) genannt.
(Für
Resistenztestungen wird im Labor das Antibiotikum Oxacillin eingesetzt,
weil es sich durch seine bessere Stabilität eher für die Diagnostikeinsatz
eignet als Methicillin. Trotzdem wird international weiterhin am Terminus
MRSA festgehalten).
Die Resistenz bezieht
sich dabei auf alle ß-Lactam-Antibiotika, einschließlich der
Penicillinase-festen-Penicilline wie Oxacillin, Methicillin und alle
Cephalosporine, auch ß-Lactamase-Inhibitoren sind hier oft schon wirkungslos.
Vielfach können auch
keine Antibiotika anderer Wirkgruppen, wie z.B. Aminoglykoside mehr eingesetzt
werden, da auch dort bereits Resistenzentwicklungen vorliegen(Multiresistenz)
[50,70,74].
Die MRSA-Stämme
können noch weiter unterteilt werden in Stämme mit hohem epidemischen
Potential, die sogenannten „epidemischen“ MRSA(EMRSA) und die lediglich „sporadisch“
auftretenden MRSA(SMRSA) [95].
5.2. Epidemiologie:
Die Einführung des
Antibiotikums Penicillin G in den 40er Jahren zur Bekämpfung von bakteriellen
Infekten stellte eine Revolution dar, denn so konnte man die vorher
lebensbedrohlichen Erkrankungen erfolgreich therapieren und so die Mortalität
und Morbidität innerhalb der Bevölkerung senken.
Anfang der 50er Jahre
fiel nun auf, daß vermehrt Staphylokokken-Stämme auftauchten, die gegen
Penicillin resistent waren.
Man therapierte daher
alternativ mit anderen Antibiotika, wie Tetracyclinen und Makroliden. Nach
anfänglichen Erfolgen bildeten sich auch hier sehr bald Resistenzen.
1959 wurde das
halbsynthetische Penicillinase-feste ß-Laktam-Antibiotikum Methicillin
eingeführt, worauf es binnen kurzer Zeit wiederum zu Resistenzentwicklungen bei
S. aureus-Stämmen kam, wobei die
ersten Fälle in Großbritannien bekannt wurden [83].
Innerhalb der letzten
Jahre breiteten sich diese Resistenzen weltweit zunehmend aus und werden zu
einer immer größeren Bedrohung [96].
5.3. Therapie von
MRSA-Infekten und dabei auftretende Schwierigkeiten:
Infekte mit MRSA
sollten systemisch mit Antibiotika therapiert werden, hierbei treten häufig
Schwierigkeiten auf, da die Isolate oft einerseits gegen alle ß-Laktam-Antibiotika,
wie Penicilline,Cephalosporine,
Carbapeneme, Monobactame, andererseits aber auch schon gegen viele Nicht-ß-Laktam-Antibiotika,
wie z.B. Aminoglykoside, Gyrasehemmer, resistent
sind [2].
Das 1956 eingeführte
Glykopeptid-Antibiotikum Vancomycin
und das 1984 eingeführte Glykopeptid-Antibiotikum Teicoplanin sind häufig Mittel der Wahl bei MRSA-Infekten. Sie
werden vorwiegend i.v. und i.m. verabreicht, wobei sie eigentlich als
Reserveantibiotika aufgrund ihrer neuro-und-nephrotoxischen Nebenwirkungen, sowie
ihrer hohen Behandlungskosten fungieren [35].
Wenn möglich sollte
vor Therapiebeginn ein Antibiogramm des Keims aufgestellt werden.
In den neunziger
Jahren häuften sich Berichte, daß vermehrt MRSA-Stämme mit erniedrigter
Ansprechbarkeit für die Glykopeptid-Reserveantibiotika (MHK-Wert 8µg/ml) in
Japan und den Vereinigten Staaten isoliert werden konnten [1,28,79,80]. Die
Ausprägung dieser Resistenz ist heterogen, ist assoziiert mit einer dickeren
Bakterienzellwand und einer erhöhten Anzahl an Zellwand-Vorläufermolekülen.
Auffällig ist dabei, daß diese Stämme eine größere Zahl an
Penizillinbindungsproteinen(PBPs), sowie eine verbesserte Ansprechbarkeit für
Methicillin aufzeigen [1].
Aufgrund dieser
Resistenzentwicklungen wird die Forderung deutlich, daß einerseits wieder neue
wirksame Antibiotika kreiert, andererseits aber auch verbesserte
Therapieabläufe mit bestmöglicher Dosis-Wirkbeziehung aufgestellt werden
müssen. Ebenso sollte sich gegenseitig optimal ergänzende Antibiotikagruppen
eingesetzt werden [1,35].
Bereits 1988 wurde
von ersten Infekten mit hoch-resistenten Enterokokken (Vancomycin-resistant
enterococci [VCE] )berichtet.
1992 konnte eine
Arbeitsgruppe unter Noble et al
nachweisen, daß es zu einem Gentransfer zwischen Enterokokken und Staphylokokken
unter Laborbedingungen kommen kann [56].
Dabei wird das vanA-Operon übertragen, jedoch konnten
bisher keine klinischen Staphylokokken-Isolate, die eines der verantwortlichen
Gene vanA, vanB, vanC oder vanD
tragen, detektiert werden [85].
Es handelt sich also
bei der Form der Glykopeptid-Resistenz wie er bei Staphylpkokken vorkommt nicht
um den Mechanismus der bei den Enterokokken zum Zuge kommt.
Ein andere
Arbeitsgruppe [79] stellte Vergleiche auf, indem sie die aktuell vorliegenden
Keime mit Ur-Keimen aus der Zeit vor Antibiotika-Einsatz
gegenüberstellte.
Daraus resultierte,
daß für Teicoplanin heterogene Stämme und Stämme mit verminderter
Ansprechbarkeit für diese Antibiotika intrinsisch vorliegen bei den Spezies,
wogegen die Urstämme jedoch noch homogen sensibel waren [79].
Auf der anderen Seite
können Bakterienstämme unter Laborbedingungen selektiv Vancomycin-Resistenzen
mit erniedrigten MHK-Werten erlangen, dieser Vorgang ist reversibel [79].
Unter Zugabe von Vancomycin
zum Kulturmedium während der Wachstumsphase, bildeten die Bakterien große
Zellaggregate und produzierten eine große Menge an extrazellulärem,
zellwandähnlichem Material [79].
Weiterhin wurde
Zellwand-Peptidoglykan mit einer veränderten Muropeptid-Zusammensetzung
produziert und das Vancomycin wurde in biologisch aktiver Form aus dem
Kulturmedium entfernt.
Die Leichtigkeit mit
der die Keime unter Laborbedingungen zunehmende MHK entwickeln läßt nur die
Frage zu, warum nicht KNS mit höheren Glykopeptid-Resistenzen in der Menge der
bislang isolierten worden sind [79].
5.4. Ursachen der
Penicillin-Resistenz:
Penicillin und andere
ß-Lactamantibiotika sind als Chemotherapeutika in der Lage, Bakterien
abzutöten, indem sie eine Transpeptidase inaktivieren, die die endgültige Vernetzungsreaktion bei der Peptidoglykan-Synthese katalysiert.
Die
Vernetzungsreaktion ist wichtig, da sie die Bakterienzellwand festigt und ihr
dadurch Stabilität verleiht.
ß-Lactam-Antibiotika ahmen den D-Ala-D-Ala -Rest des Mureinvorläufermoleküls
nach und können auf diese Weise eine kovalente Bindung mit einem Serin-Rest im
aktiven Zentrum des Penicillinbindungsproteins (PBP) eingehen.
Durch die Bildung des
nun irreversiblen Penicillin-Enzym-Komplexes wird seine Enzym-Eigenschaft
gehemmt und auf diese Weise wird die für die Bakterien so wichtige
Vernetzungsreaktion sabottiert [24,81].
Für die
Methicillin-Resistenz können drei verschiedene Mechanismen
verantwortlich gemacht:
1.) Produktion an ß-Lactamasen
und
2.) ein zusätzliches Penicillin-bindendes-Protein(PBP)
3.) ß-Lactamasen und
PBP-unabhängige Resistenz
ß-Lactamasen,
auch Penicillinasen genannt, sind in
der Lage enzymatisch den Laktam-Ring von ß-Lactam-Antibiotika
zu zerstören und sie somit unwirksam
werden zu lassen.
Dieser Form der
Resistenzentwicklung konnte mit der Einführung von Penicillinase-festen-Penicillinen (z.B. Methicillin) begegnet
werden.
Der zweite
Resistenzmechanismus beruht auf der Fähigkeit, ein zusätzliches, neues
Penicillin-bindendes-Protein bilden zu können, das sogenannte PBP2a. Diese Resistenz betrifft
nun auch Penicillinase-feste Penicilline.
Der dritte
Resistenzmechanismus kann durch verschiedene Mechanismen bedingt sein. Diese
Resistenzform ist PBP2a-unabhängig, kann durch eine Überproduktion an
ß-Lactamasen bedingt sein, kann aber auch durch eine modifizierte Form von
PBPs( MOD-SA= „modified“ S. aureus,
[86]) oder aber auch durch eine neu beschriebene Methicillinase bedingt sein
[20].
5.5. Die Regulation
der ß-Lactamasenproduktion:
Das ß-Lactamase-Gen (blaZ) ist Teil eines Plasmids und wird
hauptsächlich durch zwei benachbarte Abschnitte, blaI und blaR1, die chromosomaler
Herkunft sind, reguliert.
Die Rolle der
Genprodukte von blaI und blaR1 sind zwar noch nicht ergründet,
aber durch Studien mit Bacillus
licheniformis konnte man Rückschlüße auf die regulatorische Funktion von blaI und blaR1 ziehen:
Wenn blaR1 nun von einem ß-Lactamantibiotika
gebunden worden ist, wird ein Signal für die blaZ-Transkription durch die Zellmembran direkt in die Zelle
ausgesandt. Durch welchen Mechanismus nun das Repressorprotein dazu bewegt wird
von der Operator-Seite abzudriften, um nun die blaZ-Transkription zuzulassen ist nicht bekannt, aber es scheint,
daß ein zusätzliches chromosomales Element, das blaR2, dabei unterstützend wirkt [25].
5.6. Die Rolle der
PBP:
Das PBP selbst stellt ein membrangebundenes
Enzym dar, das an der Zellwandsynthese als Transpeptidase, Endopeptidase oder
Carboxypeptidase teilnimmt. Diese Eigenschaften konnten bislang jedoch noch
nicht eindeutig erklärt werden.
Die PBP sind in der
Lage, das Vorläufermolekül Disaccharid-Pentapeptid zum Zellwandpeptidoglykan zu
polymerisieren.
Dies führt zu einer
Störung und somit Hemmung des Wachstums und einem durch Autolyse bedingten
Zelltod der Bakterien.
Methicillin-sensible S. aureus-Stämme können über 5 verschiedene PBPs (1, 2, 3, 3´ und 4) verfügen, die als essentiell bezeichnet
werden.
Die spezifischen
Funktionen der einzelnen PBPs sind
nur teilweise bekannt, wobei die PBP 1-3 als wichtig angesehen werden für das
Wachstum und das Überleben der Bakterien.
MRSA verfügen über
ein zusätzliches 78-kilodalton PBP( PBP2a
oder PBP2`), das bei sensiblen Stämmen nicht nachzuweisen ist.
Ebenso besitzen Methicillin-resistente,
Koagulase-negative-Stämme ein zusätzliches PBP, es handelt sich bei dem
zusätzlichen PBP2a/PBP2`jedoch keineswegs um ein mutiertes PBP
[3,24,41,42,47,64].
Der Vorteil des
zusätzlichen PBP2a liegt darin, daß es über eine deutlich niedrigere Affinität
gegenüber ß-Laktam-Antibiotika verfügt, als die anderen, essentiellen PBPs
[81,82,91].
Normale PBPs binden Antibiotika bereits bei
niedrigen Konzentrationen, während bei PBP2a sehr hohe ß-Laktam-Antibiotika-Wirkspiegel nötig sind. Wenn nun mit
Antibiotika therapiert wird, ist der normale essentielle Satz zwar
„ausgeschaltet“, aber das verbliebene PBP2a ist nicht beeinträchtigt und kann
nun alleine die Zellwandsynthesefunktion der übrigen PBPs übernehmen [24,65].
Dadurch können
Bakterien ungestört von den ß-Laktamantibiotika ihre Zellwand aufbauen und die
Folge ist die Resistenz gegenüber allen ß-Laktam-Antibiotika.
Diese Form der
Resistenz benutzen wir den Begriff der „intrinsischen Resistenz“, um sie von
der ß-Laktamasen-abhängigen Resistenz abzugrenzen [82].
5.7. Intrinsische
Resistenz:
Die intrinsische
Resistenz kann in drei unterschiedlichen Phänotypen erscheinen: als sogennnte „heterogene“
, als „homogene“ Resistenz-Form und eine neu beschriebene, die
sogenannte „eagle-type“-Resistenz.
Stämme mit homogener
Resistenz exprimieren eine einheitliche Resistenz, die im gesamten Stamm
gleichermaßen ausgeprägt ist.
Bei den heterogenen
Stämme dagegen ist der größte Teil, ca. 99.9% der Bakterien empfindlich für
ß-Lactam-Antibiotika, während der Rest hochresistente Gruppen bildet [41,42].
Heterogene Stämme
können durch unterschiedliche Minimale-Hemmkonzentrationen (MHK) auffallen, was
auch ein Charakteristikum von MRSA ist.
Eine neue Form der Resistenz
wurde als „eagle-type“ Form beschrieben [37].
Bei dieser Form wird
eine Resistenz gegenüber hohen Methicillin-Konzentrationen ( um
64-512µg/ml)beobachtet, während die Isolate bei niedrigen
Methicillin-Konzentrationen sensibel reagieren(um 2-16µg/ml).
6. Das mecA-Gen:
6.1. Die Rolle des mecA-Gens
Das Protein PBP2a wird durch das mecA-Gen kodiert, das dadurch eine
zentrale Stellung bei der Ausbildung der Methicillin-Resistenz einnimmt.
Bei dem mecA-Gen handelt es sich um ein 2,130-bp langes Segment, das einen
Teil eines Transposons darstellt [39,80,91].
MecA und seine
Promoterregion sind innerhalb der
Koagulase-positiven und
Koagulase-negativen Methicillin-resistenten Staphylokokken hochkonserviert,
dagegen findet man in sensiblen
Staphylokokken kein Allel-Äquivalent [3,4,5,24,62,63,65,81].
Man ist sich noch
nicht völlig sicher, woher das mecA-Gen
stammt.
Einige Autoren
glauben, daß sich das mecA-Gen
vielleicht über Millionen von Jahren in Erd-Bakterien entwickelt hat, die
damals selbst in der Lage waren ß-Lactam-Antibiotika zu produzieren. Diese
Resistenzen dienten entweder als Schutz vor Antibiotika aus anderen Bakterien
oder aber als Schutz vor den eigenen Antibiotika [81].
Einige andere Autoren
unterstützen die These, daß das Gen bei allen Methicillin-resistenten
Staphylokokken-Spezies von einem einzelnen Vorläufer-Klon abstammen muß und das
es von einem vertikalen Gen-Transfer herrührt [38].
Andere Autoren, wie Masur und Kappur, sowie Archer,
propagieren, daß es nicht von einem einzelnen Klon abstammt, sondern daß
es von einem horizontalen Gentransfer herrühren muß [3].
Wahrscheinlich wird
die gesamte mec-Regulator-Region
zusammen, mit den mec-Genen
aktiv von einer Staphylokokken-Spezies auf eine andere übertragen [62,81,82]
und es ist auf jeden Fall sicher, daß
das mec-Gen die Voraussetzung für die
Ausprägung der Resistenz ist.
Spätere
Untersuchungen ergaben, daß die Orginal-mec-Determinante von
Koagulase-negativen Staphylokokken abstammen könnte und dann auf S. aureus übertragen wurde [83].
Einen möglichen
Beweis für diese These ergaben Untersuchungen von Archer (1996), der bei einigen S.
aureus-Isolaten eine für Staphylococcus-haemolyticus-spezifische
Insertionssequenz (IS1271) an der mec-Region
isolierte. Weitere Untersucher isolierten eine mecA-homologe Sequenz bei Staphylococcus sciuri, die zu 80%
Genhomologien mit PBP2a aufwies [16].
Abbildung 2:
Schematische Darstellung der mecA-Determinante
und seiner benachbarten Region bei MRSA
5` zu mecA findet man
das Transposon Tn554 im Genom
integriert. Dieser enthält die Erbinformation für Resistenzen gegen
Erythromycin, Spectinomycin und Cadmium. Zwischen Tn554 und der mecA-Region befinden
sich die Gene für die Regulatorproteine mecR1
und mecI oder Deletionen dieser
Sequenzen [28,38,83].
3` zu der mecA-Region findet man den sogenannten dru-Abschnitt (direct repeat unit), der
aus mehreren repetitiven Sequenzen besteht.
Diesem Abschnitt
folgt der Teil eines offenen Leserasters orf145,
daran schließt sich die Insertionssequenz
IS431(auch IS257 genannt)an.
Es wird angenommen, daß diese Insertionsstelle eine Rolle spielt beim
Gen-Transfer. Diese Region stammt wahrscheinlich von einem verschiebbaren
Element ab und ist unter Staphylokokken weitverbreitet [4,55].
Der Bereich zwischen mecA und IS431 wird auch hypervariable Region bezeichnet, da sich
dieser Teil innerhalb der verschiedenen MRSA-Stämme je nach Verwandschaftsgrad
stark voneinander unterscheiden kann [55,62].
Nach dem IS431-Teil können ganze Abschnitte ins
Genom integriert sein, ev. sogar zwischen weiteren Kopien des IS431, das wahrscheinlich als
Insertionsstelle für weitere Resistenzdeterminanten dient [16,65].
6.2. Die Regulation
des mecA-Gens:
Die mecI und mecR1-Gene kodieren für Regulatorproteine, wobei das mecI-Gen für ein Repressorprotein
kodiert, während das mecR1-Gen für
ein Membranprotein kodiert.
Das Membranprotein
agiert dann als Signalüberträger, um die mecI-Gen
dirigierte Hemmung des mecA-Gens zu veranlassen [29].
Wenn
ß-Lactamantibiotika vorhanden sind, wird die Repression aufgehoben und das mecA-Gen ist aktiviert [3,82].
MRSA mit intakt
vorliegender mecI /mecR1-Region, zusammen mit mecA heißen pre-MRSA, der Prototyp ist
der S. aureus-Stamm N315.
Während das intakte mecI-Produkt zu einer starken
Unterdrückung der PBP2a-Expression führt, ist das pre-MRSA Methicillin-sensibel
und die Methicillin-Resistenz auch durch Antibiotikazugabe ins Kulturmedium
nicht induzierbar [29].
Bei 40% der MRSA
findet man im mecI-Gen Deletionen
oder Punktmutationen [38,82].
Folglich müßte eine
Entfernung dieses Kontrollgens zu einer Methicillin-Resistenz führen, sofern
das mec-Gen vorhanden ist.
Verwunderlich ist,
daß der erste isolierte MRSA-Stamm aus England aus dem Jahr 1961 kein mec1-Gen in seinem Genom aufweisen
konnte, obwohl er den mecR1-Anteil besaß.
Eine Arbeitsgruppe
unter Hurliman-Dalei folgerte daraus, daß die alten MRSA-Stämme
zwar das mecA-Gen innehatten, die
mec-Regulatorgene jedoch später erwarben.
Eine andere
Arbeitsgruppe untersuchte ebenfalls den N315-Stamm und kam zu dem Schluß, daß
dieser zunächst das mecI-Gen besaß,
es dann jedoch durch eine Deletion verloren haben muß.
Das führt zu der
Annahme, daß die genetische Veränderung bei der Mehrheit der MRSA in zwei
Schritten ablaufen muß: Zunächst muß ein mecA-Gen erworben werden, zusammen mit
seinen Regulator-Genen.
Der zweite Schritt
führt nun entweder zu einem Verlust durch Deletion oder aber Inaktivierung des mecI-Gens durch Mutation [82].
Ein andere Autor geht
noch einen Schritt weiter und sagt, daß es einen weiteren Schritt in der
Resistenzausbildung geben muß.
Die
hetero-resistenten Stämme bilden Subklone, aus denen sich homogen-resistente
Subklone entwickeln können, wobei zwei Gene, hmrA (high-methicillin-resistent) und hmrB, dafür verantwortlich sein sollen.
Obwohl die genaue
Funktion, sowie der Mechanismus noch unklar ist, steht fest, daß eine
Überprodukion dieser zu einer „Umschaltung“ der Stämme von heterogen in homogen
führen muß [29].
Auffällig ist auch,
daß die Regulatorregion und die ersten 300 Basepaare des Gens homolog zu dem
ß-Laktamase-Gen sind.
Es könnte eine
Erklärung dafür sein, auf welche Weise sich das PBP2a entwickelt haben könnte,
nämlich durch eine Fusion zwischen den ß-Lactamase-Genen und einem PBP, das
jedoch nicht von Staphylokokken abstammt [49].
Die identische
Basenanordnung läßt weiterhin die Schlußfolgerung zu, daß die Regulation der
PBP2a-Produktion und der ß-Laktamasen identisch sein muß. Dabei spielen die
Gene, die für die Regulation der ß-Laktamasen-Produktion zuständig sind eine
Rolle [23-26].
Studien zeigten, daß
in erster Linie die Gene blaI und blaR1 sowohl das blaZ-Gen als auch das mecA-Gen
kontrollieren, auch wenn die Regulatorgene mecR1 und mecI anwesend sind.
Der Grund ist
wahrscheinlich darin zu suchen, daß ein Repressor des ß-Laktmase-Produktion
gleichzeitig auch an den Operator des mecA-Gens
bindet und dadurch dessen Transkription unterbindet [25].
Es gibt jedoch
Faktoren, die die heterogene Resistenz beeinflußen, diese sind in der nachfolgenden
Tabelle ersichtlich (Der genaue Mechanismus ist hierbei jedoch noch nicht
bekannt).
Wenn diese Faktoren
nicht berücksichtigt werden beim Nachweis der MRSA könnte es passieren, daß
heterogene Stämme irrtümlich als Methicillin-sensibel deklariert werden, da nur
ein geringer Anteil der Zellen resistent ist.
Daraus können sich
falsche Therapieansätze ergeben [52].
7. Faktoren, die das
Resistenzverhalten von S. aureus
ändern können:
-Osmolarität
-Inkubationstemperatur
-Inkubationszeit
-Inokulummenge
-pH-Wert
-Passagen mit
ß-Laktam-Antibiotika-Zusatz
Die meisten S. aureus-Stämme produzieren
induzierbare ß-Laktamasen, wobei der ins Medium freigesetzte Anteil vom Stamm
und zusätzlich von den Kulturbedingungen abhängt.
Endemische Isolate in
Kliniken produzieren eine große Mengen an ß-Lactamasen, von denen ca. 40-60%
ins Medium entlassen werden.
Eine Arbeitsgruppe
unter Kim und Chipley konnte
nachweisen, daß der Zusatz von NaCl zum Kulturmedium die Bedingungen für
die Produktion der ß-Lactamasen
verbessert.
In Anwesenheit von
5-10% NaCl in der Wachstumsphase war die Konzentration an produzierten
ß-Lactamasen im Medium höher als bei Kulturen ohne diesen Zusatz.
Daraus schlossen sie,
daß die S. aureus-Isoltate auch bei hohen Salzkonzentrationen überleben können,
weiterhin nicht zerstört werden trotz hoher Ausschleusung von ß-Lactamasen und
daß hohe Salzkonzentrationen zudem noch die Lactamasen-Produktion und Abgabe
fördern [48].
Eine andere Arbeitsgruppe
unter McDougal fügte dem Medium
lediglich 2% NaCl hinzu, denn aufgrund ihrer Erfahrungen konnte man so am
besten zwischen Methicillin-resistenten und heteroresistenten Stämmen
unterscheiden, ohne Verfälschungen mit nicht-heteroresistenten Stämmen zu erzielen
[48,50].
Ein weiterer
Parameter um das Resistenzverhalten zu variieren wäre die Inkubationstemperatur,
die zwischen 30°C bis 35°C liegen sollte [41].
Es wird vorgeschlagen
auch die Inkubationszeit von 24 Stunden auf 48 Stunden zu verlängern,
denn man hat festgestellt, daß resistentere Stämme längere Anwachs-Zeiten
benötigen als sensible.
Weiterhin sollte man
eine höhere Inokulummenge wählen, denn hierdurch werde die
Wahrscheinlichkeit erhöht, einen resistenten Stamm zu entdecken.
Ebenso hat man festgestellt,
daß der pH-Wert nicht unter 5,1 liegen sollte, da dadurch eventuelle
Resistenzausbildungen gehemmt werden können [23,43].
Die Kulturen sollten
auch längeren Antibiotika-Passagen unterworfen werden, denn so kann man
die Selektion von resistenten Stämmen fördern [10,43].
Das National
Committee for Clinical Laboratory Standards(NCCLS) hat einen Grenzwert für
Resistenz festgelegt: Diese Minimale-Hemm-Konzentration (MHK) liegt dabei für
Oxacillin bei >2 µg/ ml [20]. Dieser
Wert gibt die Antibiotikakonzentration an, bei dem kein sichtbares
Bakterienwachstum im Nährmedium mehr vorhanden ist, die MHK-Werte werden
mittels des Mikrodilutionsverfahrens ermittelt.
8.
Borderline-Resistenz:
Weiterhin wird in der
Literatur der Begriff der „borderline“-resistenten (BORSA)
oder der „low-level“-resistenten
MRSA benutzt [10,47,49,81].
Die MHK-Testungen für
Oxacillin liegen bei diesen Isolaten zwischen 1,0 bis 8,0 µg/ ml angesiedelt,
das laut Definition zwischen der Einstufung „empfindlich„und „resistent“ liegen
kann, und deshalb als grenzwertig bezeichnet wird [20].
Diese Stämme
unterliegen einem anderen, PBP2a-unabhängigen Resistenzmechanismus:
Sie zeigen stattdessen eine erniedrigte Empfindlichkeit
gegen alle ß-Lactam-Antibiotika, da sie in der Lage sind große Mengen an
ß-Lactamasen zu produzieren.
Die ß-Lactamasen
hydrolysieren sehr schnell Penizillin und viele
Penicillinase-feste-Penizilline.
Eine Arbeitsgruppe
unter McDougal testete die Stabilität der einzelnen
Antibiotika in Anwesenheit von ß-Lactamasen, wobei eine abnehmende Stabilität
in folgender Reihenfolge festgestellt werden konnte:
Methicillin> Cephalotin> Oxacillin> Penicillin.
MRSA-Stämme können
erfolgreich mit irreversiblen ß-Lactamase-Hemmern, wie Clavulansäure und
Sulbactam therapiert werden, wobei diese nicht das Bakterienwachstum selbst
hemmen können.
Aus diesem Grund
sollten sie in Kombination mit anderen ß-Lactam-Antibiotika eingesetzt werden,
um ergänzend wirken zu können [48].
Die Unterscheidung,
ob der vorliegende Stamm nun eine intrinsische Resistenz oder eine grenzwertige
Resistenz besitzt ist sehr wichtig, da die Keime unterschiedliche
therapeutische Maßnahmen verlangen und der Zeitfaktor oftmals für den Verlauf
einer Infektion entscheidend ist.
Stämme mit
intrinsischer, high-level-Resistenz sollten mit Vancomycin therapiert werden,
während die low-level-resistenten Stämme, die kein mecA-Gen oder PBP2a innehaben, mit ß-Lactam-Antibiotika behandelt
werden.
Infekte mit
low-level-resistenten Stämmen erfordern auch nicht die teuren und umständlichen
Maßnahmen, die sich aus den bei Infektion mit high-level-resistenten Stämmen
nötigen Isolationsmaßnahmen ergeben [20].
9. Die Rolle der
fem-Faktoren bei der Regelung der Resistenzausprägung:
fem bedeutet
übersetzt: Faktoren für die Expression der Methicillin-Resistenz.
Durch welche
Mechanismen oder Gene nun die unterschiedlichen Resistenz-Ebenen eingeschaltet
werden, z.B. low-level in eine höhere Resistenzstufe, ist bisher nicht bekannt.
Der Grad der
Resistenz bei Methicillin-resistenten S.
aureus wird zwar durch die PBP2a-Expression beeinflußt, korreliert aber
nicht mit der Menge an produzierten PBP2a und den vorliegenden
Antibiotikakonzentrationen [8].
Daraus kann
gefolgert werden, daß zusätzliche Gene
vorhanden sein müssen, die essentiell sind für die Regelung der high-level
Resistenzausprägung verantwortlich sind [41,44,52].
Diese chromosomalen
Faktoren werden fem-Gene oder aux-Gene genannt.
Es existieren vier
verschiedene Typen, femA-D und sie
liegen außerhalb der mec-Determinante auf chromosomaler Ebene und werden für
die Peptidoglykan-Synthese benötigt [8,92].
Man findet sie sowohl
bei MRSA, als auch bei MSSA, jedoch nicht in anderen Staphylokokken-Spezies
[8,44,66,91].
Die Regionen femA und femB sind in einem Operon zu finden.
Wen nun
Mutationauftreten im femA- oder femB-Gen auftreten, werden verkürzte
Substrate produziert.
Diese
Vorläfersubstrate sind suboptimal und deshalb kommt es zwar zu einer noch
normalen Quervernetzung des Substrats, aber der Vernetzungsgrad ist geringer
als bei „normalen“ Peptidoglykanvorläufermolekülen.
Für das PBP2a ist das
suboptimale Substrat nutzlos, denn es kann es nicht verwerten.
Das wiederum
bedeutet, daß die Keime PBP2a zwar korrekt exprimieren, aber dennoch sensibel
gegenüber Chemotherapeutika sind.
Die Folge ist eine
abgeschwächte Ausprägung der Methicillin-Resistenz, wobei der Einfluß des femB dabei schwächer ausfällt.
Mutationen im femC- und femD-Gen führen lediglich zu einer Abschwächung der basalen
Resistenz bei heterogenen MRSA, während der Einfluß auf die hoch-resistenten
Subpopulationen sehr gering ausfällt.
Diese Ergebnisse
treffen sowohl auf die homogenen als auch auf die heterogenen Stämme zu [8].
Völlig unbeeinflußt
bleibt dabei die Produktion der PBP2a, wenn die fem-Faktoren ausgeschaltet werden [8].
10. Nosokomiale
Infekte:
Zu nosokomialen
Infekten zählt man Infekte, die während eines Aufenthalts im Krankenhaus
erworben werden und als Komplikation des Grundleidens welcher Art auch immer
resultieren [35,61].
Die häufigsten nosokomialen
Infekte sind Pneumonien, Septikämien und Wundinfekte, wobei
Methicillin-resistente S. aureus
(MRSA) neben E.coli und Pseudomonas aeruginosa zu den
Haupterregern gezählt werden [71].
In Europa werden alarmierend
hohe Infektionsraten mit zunehmenden Antibiotikaresistenzen beobachtet, wobei
ein Nord-Süd-Gefälle zu verzeichnen ist:
In den
Skandinavischen Ländern liegt die Anzahl der Methicillin-resistenten
Isolate unter einem % und bei über 30%
in Frankreich und Italien. In Spanien stieg die Zahl dramatisch an von 1,5 % im
Jahr 1986 auf 17,9 % in 1996, teilweise aber auch auf bereits 44 % in einigen
Krankenhäusern [51].
In Deutschland lag
die durchschnittliche Inzidenz von MRSA 1994 bei weniger als 5 % bezogen auf
die Gesamtzahl isolierter S. aureus-Stämme
involviert in Krankenhausinfekten [94].
Ein bestimmtes
Patientengut ist besonders gefährdet für nosokomiale Infekte: Es handelt sich
dabei vor allem um Patienten, die auf Verbrennungsstationen, Intensivstationen
und chirurgischen Stationen nach invasiven Eingriffen liegen.
Ebenso sind Patienten
mit länger belassenen Fremdkörpern, wie arteriellen bzw. venösen Dauerkathetern
und Patienten mit einer erhöhten Anfälligkeit für Infekte, z.B. Diabetiker,
betroffen [59,87].
Obwohl nicht
nachgewiesen werden konnte, daß MRSA-Stämme virulenter als andere Stämme sind,
sind sie dennoch verantwortlich für eine immens hohe Mortalitätsrate bei
infizierten Patienten, wobei der Grund höchstwahrscheinlich in der Resistenzentwicklung
gegenüber vielen Antibiotika zu sehen ist [62,95].
Die erhebliche
Zunahme dieser Erreger in Kliniken in den letzten Jahren hängt zum einem mit
dem erhöhten Einsatz von Kunststoffmaterialien und intravasalen Fremdkörpern
während Therapie und Diagnostik zusammen, auf der anderen Seite kommt es durch
den vermehrten Einsatz von Breitspektrumantibiotika bei Prophylaxe und Therapie
zu einem Selektionsvorteil für die Erreger [87].
Bei einem stark
pflegebedürftigen Patienten liegt das Risiko sich mit einem MRSA-Keim zu
infizieren bei ca.84% und einem länger als 7 Tage dauernden
Krankenhausaufenthalt erhöht sich das Risiko auf bereits 95% [68].
Diese Infekte
erschweren die Behandlung von Patienten und können sich bei einigen Patienten
sogar zu einer Lebensbedrohung entwickeln [100].
Zusätzlich kann es
durch den Transfer von Patienten in verschiedene Krankenhäuser zur
überregionalen Ausbreitung von nosokomialen Infekten kommen.
Außerhalb von
Kliniken werden diese Infekte äußerst selten erworben, sind dann häufig bei
Drogenabhängigen zu finden [45].
Der intensive
Antibiotika-Einsatz in Kliniken erhöht das Risiko der Resistenzentwicklung, da
ein eindeutiger Selektionsvorteil für resistentere Keime produziert wird
[50,72].
Die Maßnahmen zur Bekämpfung
und Verhütung von nosokomialen Infekten entsprechen in etwa den allgemeinen
Methoden zur Bekämpfung von Infektionskrankheiten, wobei diese in drei Gruppen
eingeteilt werden :
• betriebliche
Maßnahmen
Hierbei handelt es
sich um desinfizierende Maßnahmen bei der Pflege und Therapie der Patienten,
sowie bei der Reinigung von OP-Räumen, Behandlungsräumen sowie der einzelnen
Stationen.
Die Desinfektion muß
mit geeigneten Desinfektionsmitteln unter Beachtung der richtigen Konzentration
und ausreichender Einwirkzeit durchgeführt werden.
Besonderes Augenmerk
ist dabei auf die Desinfektion der Hände beim medizinischen Personal zu legen,
da insbesondere kontaminierte Hände eine potentielle Streuquelle für die Patienten darstellen. Außerdem
sollten auch regelmäßige prophylaktische Nasenabstriche zur Kontrolle im
Krankenhaus beim Pflegepersonal durchgeführt werden [21,34,59].
Bei eventuellem
Befall sollte eine adäquate und ausreichend lange Sanierung der Herde erfolgen.
Man hat dabei auch beobachtet, daß bei Keimen, die unter Laborbedingungen
sensibel für bestimmte Medikamente waren, häufig in vivo keine therapeutisch
ausreichenden Wirkstoff-Spiegel für diese Medikamente erreicht werden konnten.
Für die adäquate
Sanierung des HNO-Bereichs wurden spezielle antibiotische Darreichungs-Formen,
wie z.B die Antibiotische Nasensalbe Mupirocin(=Pseudomoninsäure A )entwickelt.
Es besteht jedoch immer die Gefahr von möglichen Resistenzentwicklungen und von
Rezidiven [87].
Bei Kolonisation mit
MRSA stehen Hygiene und Dekontaminations-Maßnahmen im Vordergrund.
Manchmal müssen
Patienten strikt isoliert werden, um eine weitere Verbreitung zu unterbinden.
Bei oropharyngealer
Besiedlung sollte das Personal bei Maßnahmen mit Aerosolbildung, wie es beim
Absaugen von Patienten entsteht, einen Mundschutz tragen, denn auf diese Weise
kann S. aureus ebenfalls übertragen
werden.
Bei Besiedlung der
Haut kann durch tägliche Waschungen mit Chlorhexidin-haltiger Seife, alternativ
mit Octenidindihydrochlorid, dezimiert werden [87].
• Organisation:
Die Organisation der
Krankenhaushygiene muß sich nach dem jeweiligen Strukturmodell des
Krankenhauses richten.
Optimal wäre hierbei
die Einrichtung und Etablierung einer sogenannten Hygienekommission, wobei der
ärztliche Direktor des Krankenhauses die Aufgabe des Vorsitzenden übernehmen
sollte.
Die Aufgabe der
Kommission wäre die Analyse der Situation und die Festlegung der erforderlichen
Maßnahmen zur Verbesserung der Hygiene, Organisation des Funktionsablaufs,
Unterrichtung des Personals in Krankenhaushygiene-Fragen und eine fortwährende
Reflektion.
• bauliche
Maßnahmen:
Bei Neubauten und bei
der Sanierung von Altbauten hat der planende Architekt die Pflicht sich von
Hygienefachleuten bei der Planung und Ausarbeitung der Pläne mitberaten zu
lassen.
11. Unterscheidung
Infektion und Kolonisation:
Beim Nachweis von S. aureus-Isolaten ist es wichtig,
zwischen einer Infektion und einer Kolonisation zu unterscheiden: Eine
Kolonisation geht einer Infektion voraus.
Außerdem gibt es „gesunde“
Keimträger, ohne körperliche Beeinträchtigungen, die unbewußt eine Streuquelle
darstellen können, und Personen, die infiziert sind [71].
12. Vorkommen und
unterschiedliche Keimträger:
Abhängig vom
Untersuchungskollektiv sind 10-90% der “gesunden“ Normalbevölkerung Keimträger,
während dieser Wert beim Krankenhauspersonal noch höher angesiedelt ist [34].
Man unterscheidet
weiterhin zwischen persistierenden, intermittierenden und sporadischen
Keimträgern.
Der persistierende
Keimträger trägt den gleichen Staphylokken-Stamm über einen gewissen
Zeitraum auf seiner Haut/Schleimhaut [71].
Davon abzugrenzen ist
der intermittierende Träger, der auch ständig von einem
Staphylokokken-Stamm „besiedelt“ ist, bei dem aber mehrere verschiedene Stämme
nachweisbar sind.
Wogegen der sporadische
Typ nur vorübergehend von Staphylokokken besiedelt ist [71].
Infekte mit MRSA
können auf endogenem oder exogenem Weg ablaufen.
Wenn der Patient
selbst eine Infektionsquelle darstellt handelt es sich um eine endogene
Infektion und wenn ein Keim von einer Person auf eine andere übertragen wird
(z.B. durch Klinikpersonal) spricht man von einer exogenen Infektion.
Im Krankenhaus sind
beim Klinikpersonal als Hauptreservoir die Hände mit einem Anteil von
ca. 56% und das Vestibulum nasi mit ca. 62% anzusehen, wobei die
Übertragung direkt sein kann durch z.B. Händeschütteln oder indirekt über
berührte Gegenstände [86].
Die mittlere
Halbwertszeit für die Keime liegt bei
ca. 40 Monaten, es sind aber auch Fälle bekannt , bei denen der Keim für mehrere
Jahre nachweisbar war [84].
Manchmal können auch
mehrere MRSA-Stämme gleichzeitig nachweisbar sein während eines
KrankenhausInfektausbruchs [19].
13.
Polymerase-Kettenreaktion (PCR):
Die
Polymerase-Ketten-Reaktion( PCR = polymerase chain reaction)
ist eine Methode, die eine selektive,
enzymatische in vitro-Amplifikation einer spezifischen DNA-Region ermöglicht.
Erste Beschreibungen
dieser Methode findet man im Jahr 1985 [66].
Dabei wird eine in
vivo-DNA(Desoxyribonukleinsäure)-Replikation nachgeahmt.
wobei Genabschnitte,
die amplifiziert werden sollen von zwei bereits bekannten Nachbarsequenzen
eingerahmt werden.
Als Startsignal
benötigt man einen sogenannten Primer, es handelt sich dabei um kurze,
einsträngige DNA-Moleküle, die sich jeweils komplementär zu den
letzten Nukleotiden
einer definierten Gensequenz der DNA-Matrize, dem sogenannten template
verhalten.
Der zu
amplifizierende DNA-Strang muß vorher denaturiert werden und liegt dann als
Einzelstrang vor.
Unter Hinzufügen einer
DNA-Polymerase und in Anwesenheit von Desoxyribonucleosidtriphosphaten wird der
eingesetzte Primer entlang der DNA-Matrize verlängert und es werden neue
DNA-Stränge synthetisiert, die dann als Doppelstränge vorliegen und
komplementär zur eingesetzten DNA-Matrize sind.
Um die DNA-Stränge
erneut zu vervielfältigen, müssen diese erneut mittels Hitze aufgespalten werden, damit sie wieder als
Einfach-Strang vorliegen und nach kurzer Abkühlung kann dieser wieder mit den
eingesetzten Primern reagieren, das wird durch eine verschachtelte
Aneinanderreihung von Zyklen mit definierten Phasen erreicht.
Im Verlauf dieser
aneinandergereihten Zyklen kann jeder neu synthetisierte DNA-Strang wiederum
auch als Matrize dienen, dabei ist dann eine exponentiell ansteigende
Vervielfältigungsrate zu verzeichnen.
Prinzipiell handelt
es sich bei der PCR um ein einfach durchzuführendes Verfahren, wobei bestimmte
Optimalbedingungen die Durchführung erleichtern.
Voraussetzung für
eine optimale Amplifizierung ist die Auswahl von geeigneten Primern.
Die Primer müssen so
ausgesucht werden, daß sie anti-parallel zueinander in der Lage sind an beide
Stränge der DNA zu hybridisieren, auf diese Weise kann die ausgesuchte Sequenz
amplifiziert werden.
Die optimale
Primerlänge liegt bei 18 bis 30 Basen.
Ebenso ist die
Basensequenz von Bedeutung, wobei der ideale G/C-Gehalt im allgemeinen zwischen
45 und 55% angestrebt werden sollte.
Außerdem sollte der
Primer möglichst komplementär zu der gewünschten DNA-Sequenz sein und
sogenannte G/C-clamps ausbilden, das
sind mehrere aufeinanderfolgende G/C oder C/G-Basenpaare zwischen dem 3`-Ende
des Primers und der Template-DNA.
Weiterhin sollte auf
Komplementaritäten innerhalb eines Primers durch Palindrome oder lange
Sequenzen von Polypuriunen und Polypyridinen sowie komplementären Bereichen zur
Sequenz des zweiten Primers verzichtet werden, denn dadurch wird die Ausbildung
von sogenannten Primer-Dimeren gefördert, die störend wirken können.
Die eingesetzten
Primer sollten ähnliche Schmelztemperaturen (Annealing-Temperaturen) aufweisen.
Diese kann anhand der
WALLACE-REGEL [70] ermittelt werden:
[2• (A/T)+ 4 •(G/C)] = Annealingtempertur in
°C
Diese Regel gilt für
Primer, die um ca. 20 Nukleotide lang sind, für längere müssen umfangreichere
Formeln eingesetzt werden.
Ideale
Schmelztemperaturen liegen meist um 55 bis 65°C, wobei die in der Praxis
eingestellte Temperatur oftmals höher anzusiedeln ist als die errechnete.
Dewegen werden zur
Optimierung der Ergebnisse weitere PCR-Protokolle mit jeweils um 2 bis 5° C
höheren Annealingtemperaturen durchgeführt.
Es ist auch darauf zu
achten, daß die Annealingtemperaturen nicht zu lang sind.
Die Hybridisierung
der Primer erfolgt sehr schnell, denn dieser Vorgang ist bereits innerhalb
weniger Minuten beendet und daher sind Annealingzeiten von 10 bis 20 Sekunden
ausreichend.
Lange Annealingzeiten
sind deswegen auch zu vermeiden, weil sie keineswegs zu einer besseren Ausbeute
führen, sondern zur vermehrten Bildung von unspezifischen PCR-Produkten.
Die Verlängerung der
Primer erfolgt in Anwesenheit von Desoxynukleotiden und einer thermostabilen
DNA-Polymerase.
Die PCR verläuft in
einer bestimmten Abfolge, die aus verschiedenen Zyklen mit unterschiedlichen
Phasen zusammengesetzt ist.
Anschließend erfolgt
eine Inkubation bei 72°C für 5 Minuten, die sogenannte „Final-Extension“.
Nach Ablauf aller
PCR-Phasen werden die PCR-Produkte auf einem Agarose-Gel elektrophoretisch
aufgetrennt.
Zur Bestimmung der Größen
der entstandenen Fragmente wählt man einen Größenstandard als jeweils erste und
letzte Bande.
Durch den Zusatz von
Ethidiumbromid zum Agarosegel bei der Herstellung können die Produkte nach
elektrophoretischer Trennung mittels UV-Transluminator sichtbar gemacht und
fotografisch festgehalten werden.
14. Staphylokokken
als Toxinbildner
14.1 Enterotoxine und
TSST-1:
Die
Zelloberflächen-Strukturen von Ag-präsentierenden Zellen nennt man
HLA-Antigene. Diese werden vom sogenannten MHC(major histocompatibility
complex)-Gen-Komplex auf dem Chromosom 6 kodiert und in zwei Hauptgruppen
unterteilt: die MHC-Klasse-I-Antigene
HLA-A,-B und-C, die auf fast allen kernhaltigen Zellen vorkommen und die MHC-Klasse-II-Antigene HLA-D (-DQ,-DP
und -DR), die vorwiegend auf Immunzellen exprimiert werden [34].
T-Lymphozyten
erkennen keine freien, sondern nur an solche Zellen gebunden Antigene.
Die von S. aureus produzierten Enterotoxine
A-E,G-I und das TSST-1 können als sogenannte „Superantigene“ wirken. Andere
Superantigene sind Exfoliativtoxine von S.
aureus, Exotoxine(SPEA und SPEC) von Streptococcus
pyogenes, sowie das M-Protein von
Streptokokken [49,53,78,99].
Die „Superantige“
sind eine Gruppe von bakteriellen oder viralen Eiweißen, die zwei Bindungsstellen
besitzen: eine für den variablen Teil des Antigenrezeptors der T-Lymphozyten
und eine für sogenannte MHC-Klasse II Moleküle.
Die Superantigene
können T-Zellen unspezifisch aktivieren und dadurch werden Zytokine frei, die
als Mediatorsubstanzen dienen und zu einer schockartigen Symptomatik führen
können [33,99].
Die Toxine werden
hauptsächlich in der postexponentiellen Wachstumsphase gebildet, dabei können
sie sowohl jeweils einzeln vorkommen als auch in bestimmten Kombinationen [33].
14.2. Durch Enterotoxine
ausgelöste Lebensmittelintoxikationen:
Die meisten S. aureus-Stämme produzieren eines oder
mehrere Exotoxine aus der Familie der pyrogenischen Exotoxine, worunter auch
die Staphylokokken-Enterotoxine, sowie das sogenannte Toxischer-Schock-Syndrom-Toxin
(TSST-1) fallen. Die Enterotoxine sind die Verursacher von weltweit
vorkommenden Lebensmittelvergiftungen bei Menschen und anderen
Primaten-Spezies.
Die Toxine werden in
verdorbenen Nahrungsmitteln innerhalb weniger Stunden gebildet, sind sehr hitzestabil
und werden teilweise auch durch 30-minütiges Erhitzen auf 100°C nicht zerstört.
Diese Intoxikation
stellt eine häufige Erkrankung mit hoher Dunkelziffer dar, meist sind mehrere
Personen betroffen, die eine gemeinsame Mahlzeit innerhalb der letzten 1-16
Stunden eingenommen haben.
Nach einer kurzen
Inkubationszeit von wenigen Stunden beginnt die Erkrankung mit Übelkeit,
Erbrechen, Diarrhoe und ev. abdominellen Krämpfen.
In schweren Fällen oder
bei geschwächten Personen, sowie Kindern kann es zu extremen Elektrolyt- und
Flüssigkeitsverlusten kommen, die zur orthostatischer Kreislaufdysregulation,
Kollaps und schlimmstenfalls zum Exitus führen können [27,75].
14.3. Genetischer
Hintergrund der Enterotoxine und TSST-1:
S. aureus
ist in der Lage fünf verschiedene Enterotoxine zu bilden, die Toxine A-E, wobei
das Toxin C in drei Untergruppen CE 1-3 unterteilt werden kann und weiterhin
das TSST-1.
Obwohl die
Enterotoxine und das TSST-1 ähnliche Effekte auf das Immunsystem ausüben,
führen das TSST-1 und die Enterotoxine zu unterschiedlichen Krankheitsbildern
[53,75].
Die Enterotoxine
zeigen einen ähnliche Grundstruktur, die aus einer Polypeptid-Kette (26-29 kDa)
besteht, mit einer einzelnen Disulfid-Schlinge. Das TSST-1 ist im Gegensatz
dazu ein kleineres Protein (22 kDa) ohne Disulfid-Schlinge.
Die
Aminosäure-Sequenzen für die einzelnen Toxine, sowie ihrer korrespondierenden Gene sind bereits
sequenziert und veröffentlicht worden [31, 54].
Die drei entC-Gene zeigen einen hohen Grad an
Übereinstimmungen in der Basensequenz, die bei ca. 98% untereinander liegt und
eine teilweise Übereinstimmung mit dem entB-Gen
von ca. 74 %.
Die Übereinstimmung
von entB und entC zu entA liegt bei
ca. 50% und ist damit niedriger eingestuft als von entA zu entE mit ca. 84%.
entD ist
identischer mit entA und entE mit ca. 54%, als zu entB und entC mit 40%.
Dagegen zeigt das tst-Gen nur wenig Übereinstimmungen mit
den ent-Genen [50].
Es ist auch offensichtlich,
daß bestimmte Exotoxine bevorzugt autreten. Man findet z.B. die Kombinationen
des Enterotoxins C1 mit dem TSST-1, sowie das Enterotoxin A zusammen mit dem
TSST-1 bei menstruellen TSS-Infekten (in 71% der Fälle) im Gegensatz zu
nicht-menstruellen TSS ( in 24% der Fälle) oder bei nicht-TSS-Isolaten ( in 12%
der Fälle). Das Toxin C1 und das Toxin B werden nur selten durch S. aureus „ko-produziert“ und die
Kombination von TSST-1 und des Enterotoxins B findet man noch seltener [9,30].
Einige Autoren fanden
heraus, daß Stämme die Gene sowohl für das Toxin B und das TSST-1 besaßen,
trotzdem kein Toxin B produzierten, obwohl die Gene sehr nah beieinander
liegen. Der Grund hierfür ist wahrscheinlich darin zu sehen, daß das tst wahrscheinlich in einer „günstigeren“
Insertionsstelle liegt [9,30].
Das TSST-1-Gen(tst) wurde ursprünglich in E.coli durch Kreiswirth(1983) kloniert. Es ist chromosomal lokalisiert und
besteht aus 702bp und kodiert für ein Protein, dessen Signalpeptid 40
Aminosäuren enthält. Die kodierende Sequenz des reifen Proteins weist eine
Größe von 194 AS und eine Molekulargewicht von 22,049 kDa auf.
Computergestützte
Analysen der Aminosäuresequenz des TSST-1 zeigten, daß es nur wenig oder keine
strukturellen Ähnlichkeiten mit den biologisch verwandten Toxinen, wie den
Streptokokken-Exotoxinen A-C oder den Staphylokokken-Enterotoxinen, aufwies
[7].
Die Menge an
produziertem TSST-1 ist abhängig von bestimmten Wachstumsbedingungen, wie
Temperatur, Sauerstoff, Glukose und Antibiotikagehalt des Mediums.
Bei gleichbleibenden
Bakterienwachstum wurde mehr TSST-1 bei 37°C als bei 30°C produziert.
Bei 40°C war die
Bakterienwachstumsrate zwar niedriger als bei 37°C, aber die TSST-1-Produktion
war erhöht [98].
Weiterhin wurde das
Bakterienwachstum, sowie die Toxinproduktion bei einem Glukosegehalt von 3% im
Medium unterdrückt.
Durch den Zusatz von
Clindamycin, bei Konzentrationen die das Bakterienwachstum unbeeinflußt lassen,
blieb die TSST-1-Produktion unterdrückt [39].
Weiterhin wirken sich
aerobe Bedingungen stimulierend auf die TSST-1-Bildung aus, während anaerobe
die Bildung komplett unterdrücken können, wobei zu hohe O2-Menge die
TSST-1-Bildung auch verringern können.
Auch der Zusatz von
CO2 kann sich positiv auf die Toxin-Produktionsrate auswirken. Die optimalen
Konzentrationen der eingesetzten Gase liegen bei ca. 20 cm² / min für O2 und
bei ca. 5 cm² / min für CO2.
Für die Enterotoxin
B-Produktion wurden andere optimale O2-Zugaben gefunden. Die Toxin B-Produktion
ist maximal bei der O2-Rate von 125-150 cm² / min [92].
Die Anwesenheit von
Blutprodukten und Proteinen ist scheinbar auch ein begünstigender Faktor für
die TSST-1-Produktion [14].
Der Beginn der
Toxinproduktion ist nach der exponentiellen Wachstumsphase zu legen und die
maximale Produktionsrate findet man vor der stationären Phase [97].
Das Enterotoxin
A-Gen(entA), das chromosomal und
Phagen-assoziert sein kann, besteht aus 771 bp, die für ein Vorläuferprotein
von 257 AS kodieren. Das reife Protein besteht aus 233 AS und weist ein
Molekulargewicht von 27,1kDa auf.
Das Enterotoxin
B-Gen(entB) wurde 1985 in E.coli kloniert. Es ist nur chromosomal
lokalisiert und Sequenzierungen zeigten, daß es aus 798 bp besteht, wobei 27
Aminosäuren für eine Signalsequenz kodieren.
Das reife Protein
weist eine Größe von 239 AS und ein Molekulargewicht von 28,336 kDa auf [31].
Das Enterotoxin
C-Gen(entc), kann durch drei
Untergruppen repräsentiert sein,(CE1, CE2 und CE3) ist nur chromosomal
lokalisiert.
Es wurde ebenfalls
kloniert und sequenziert. Jedes der drei Gene kodiert für ein Protein der Länge von 266 AS, von denen die ersten 27
Aminosäuren für ein Signalpeptid kodieren.
Die reifen
Proteine weisen dann ein
Molekulargewicht von 27,56 kDa auf.
Die reifen
ToxinC1-und C2-Proteine weichen in sieben Aminosäuren voneinander in der
Sequenz ab, die allesamt im amino-terminalen Anteil lokalisiert sind.
Das reife C3-Protein
weicht in vielen Aminosäuresequenzen im aminoterminalen Bereich von den anderen
beiden ab.
Das C3-Signalpeptid
zeigt zwar auf der einen Seite Abweichungen von den anderen beiden, auf der
anderen Seite ist es aber identisch mit dem des Enterotoxin B-Gens [31,39].
Das Enterotoxin
D-Gen(entD) liegt in einem
Plasmid vor und Sequenzierungen zeigten, daß es einen ORF mit 774 bp besitzt,
das für ein 258 AS langes Protein-Vorläufermolekül kodiert, das wiederum eine
30 AS langes Signalpeptid enthält.
Das reife Protein
besitzt die Länge von 228 AS und weist ein Molekulargewicht von 26,36 kDa auf,
außerdem zeigt es einen hohen Grad an Übereinstimmung mit anderen
Staphylokokken-Enterotoxinen [5].
Das Enterotoxin E(entE) ist nicht Phagenassoziiert,
obwohl das entA-und das entE-Gen sich am meisten ähneln.
Hybridisierungsansätze werfen die Vermutung auf, daß das entE-Gen sich mit einem defekten entA-ähnlichem Gen eines Bakteriophagen verschmolzen sein muß
[5,30].
Das Gen besteht aus
771 bp, das für ein 257 AS langes Vorläufermolekül kodiert. Das reife Protein
weist ein Molekulargewicht von 26,425 kDa auf [10,39].
Es fällt auch auf,
daß das entA-und das entB-Gen eine ähnliche biologische
Aktivität zeigen und einen gewissen Grad an genetischer Ähnlichkeit aufweisen.
Trotzdem ist das entA-Gen
chromosomalen Ursprungs, während das entB-Gen
Plasmid-assoziiert ist [30].
14.4.
Toxischer-Schock-Syndrom:
Das seit ca. 1978
bekannte Toxischer-Schock-Syndrom (TSS)
ist eine Multiorganerkrankung mit den obligaten Leitsymptomen Fieber, Hypotonie
und Exanthem während der Akut-Phase und Desquamation in der
Rekonvaleszenz-Phase.
Es wird verursacht
durch S. aureus, gehäuft Phagengruppe
I, Phagentyp 29/52, welches das sogenannte Toxischer-Schock-Syndrom-Toxin
1(TSST-1) produziert, wobei der Mechanismus noch nicht vollkommen aufgeklärt
worden ist [33].
In den USA wurde TSS
gehäuft bei jungen menstruierenden Frauen zwischen 15 und 20 Jahren beobachtet,
die Tampons von bestimmten Marken verwendeten. Die menstruelle Vagina
begünstigt die Toxinproduktion-und-Resorption, v.a. bei länger belassenen
Tampons [14,45,97].
Es müssen bestimmte Bedingungen
vorliegen, damit die TSST-1-Produktion stimuliert werden kann.
Ein Autor fand beim
nicht-menstruellem TSS erhöhte Werte für O2, CO2, Proteine, Ca²*-Ionen, sowie
Mg²*-Ionen, die scheinbar optimale Bedingungen für die TSST-Bildung bieten.
Das Toxin wird dann
resorbiert, regt über eine Interaktion mit einem bestimmten Vß-Element von
T-Zell-Rezeptoren die Bildung von Interleukin-2, sowie von
Interleukin-2-Rezeptoren, mit
nachfolgender Proliferation von T-Lymphozyten und Stimulation von Makrophagen zur
Interleukin-1, Prostaglandinen und TNF-alpha-Produktion, die dann sekundär die
klinische Symptomatik bedingen [49,76].
Ein Autor fand
heraus, daß sich durch Einsatz eines Tampons der O2-Druck in der Vagina
ansteigt und damit identisch ist mit dem atmosphärischen Druck. Dabei bietet
die Vagina ein verändertes, optimaleres Mikro-Klima, das wahrscheinlich eine
Rolle bei der Entstehung des menstruellen TSS spielt [98].
Das sogenannte menstruelle TSS tritt mit ca. 90%
wesentlich häufiger auf als das nicht-menstruelle.
Kennzeichnend für das
TSS sind ein abrupter Beginn mit Fieber, Schüttelfrost, schwerem
Krankheitsgefühl, Kopfschmerzen, Myalgien, Erbrechen, Schwindel, hypotonen
Kreislaufreaktion und Synkopen bis zum protrahierten Schock [76].
Innerhalb von 12 bis
24 Stunden tritt ein diffuses, scharlachartiges Exanthem auf, das sogar bis zur
Erythrodermie führen kann.
Prädilektionsstellen
sind dabei Palmae und Plantae sowie der Schultergürtel, der Kopfbereich bleibt
meist ausgespart [33].
Nach Überwindung der
akuten Schockphase kommt es nach ca. zwölf Tagen zu einer groblamellären
Abschuppung der Haut, nach zwei bis drei Monaten kann es zu Haar und
Nagelverlust kommen.
Die Letalität liegt
bei ca. drei bis fünf Prozent und tritt häufig in den ersten drei Wochen auf
[33].
Durch Abstrich aus
Vagina und anderen Schleimhäuten gelingt der kulturelle Nachweis von TSST-1
bildenden Staphylokokken, der serologische Nachweis von TSST-1 Antikörpern ist
auch möglich.
Ein TSS kann bei
ausgedehnten Infekten mit S. aureus
entstehen, sofern die Bakterien in der Lage sind Toxine zu produzieren und der
Patient über keine ausreichende Abwehr verfügt.
Bereits niedrige
Toxinkonzentrationen von einigen Picogramm pro ml reichen dabei schon aus, um
das Krankheitsbild auszulösen.
Sogar eine lokal
begrenzter Infekt kann zu einer Toxineinschwemmung im Körper führen, weil die
Bakterien Toxinmengen im Bereich von vielen Mikrogramm produzieren [14].
Einige Autoren fanden
heraus, daß neben dem TSST-1 auch die Enterotoxine B und C in der Lage sind ein
TSS auszulösen, wobei bestimmte Phagentypen bevorzugt gefunden wurden.
Das Enterotoxin B
wird bevorzugt beim Phagentyp V produziert und das Enterotoxin C vom Phagentyp
95 [45].
Die Enterotoxine A
bis E können sind grundsätzlich als Verursacher von Lebensmittelintoxikationen
verantwortlich gemacht werden, wobei die Toxine B und C zusätzlich jedoch in
der Lage ein TSS auszulösen, jedoch in einem geringerem Maß als das TSST-1.
Es ist unklar, warum
die anderen Enterotoxine(A,D und E) dazu nicht in der Lage sind [14].
Untersuchungen haben
gezeigt, daß mehr als 40% der S. aureus
Isolate ein oder mehrere Superantigene produzieren. Gleichzeitig sind aber auch
Fälle bekannt in denen während eines TSS keine Superantigene nachgewiesen
werden konnten.
Dies bedeutet, daß es
neben den Superantigenen auch andere Ursachen für einen grampositiven Schock
geben muß.
Bei einer
grampositiven Sepsis ist es nun wichtig zu unterscheiden, welche Toxine ein S. aureus-Isolat bilden kann.
Konventionelle
Methoden zum Nachweis von Enterotoxinen und TSST-1 aus Kulturüberständen sind z.B. Immundiffusion, Agglutination und
Elisa-Testung.
Es ist aber
anzumerken, daß diese Verfahren nicht immer als optimal anzusehen sind, wenn
die in-vitro-Toxinproduktion sehr gering ist oder die Nachweisgrenze des Tests
zu hoch ist und das gebildete Toxin so dem Nachweis entgeht.
Es ist auch möglich,
daß ein Stamm zwar das Potential zur Toxinbildung hat, es aber aus
irgendwelchen Gründen unterläßt und auf diese Weise dem Nachweis entgeht.
Zusätzlich ist zu
bedenken, daß die Tests verschiedenen Einflüßen, wie z.B. Medium, pH,
Temperatur usw. unterliegen und das Ergebniss dadurch verfälscht sein kann.
Dieses Problem kann
durch den direkten Nachweis der Gene für die Enterotoxin B(seb), Enterotoxin
C(sec) sowie TSST-1(tst)-Bildung umgangen werden [32].
Durch den Gennachweis
kann man eine Aussage über das genetische Potential für das entsprechende Toxin
und den Stamm machen, wobei man natürlich in dem Moment nicht beurteilen kann,
ob das Toxin tatsächlich auch produziert werden kann.
Deshalb kann man auf
zusätzliche Tests zurückgreifen.
Im Rahmen der
vorliegenden Arbeit wird eine PCR vorgestellt, mit deren Hilfe einzelne S. aureus Kolonien direkt von der
Agarplatte ohne weitere Aufarbeitung verwendet und zu einem PCR-Ansatz
hinzugefügt werden.
Dabei können die Gene
seb, sec und tst gleichzeitig
nachgewiesen werden.
Man kann so innerhalb
von ca. 24 Stunden(der Keim muß anwachsen und danach eine PCR, mit anschließender
Auftrennung mittels Gelelektrophorese durchlaufen) über die untersuchten Keime
und deren genetisches Potential zur Toxinbildung eine Aussage machen.
Dagegen mußte man bei
herkömmlichen Tests mindestens 48 Stunden und auch länger auf ein Ergebniss
warten.
In einem weiteren
Schritt unterzieht man die in der PCR eingesetzten Isolate einem
Agglutinationsessay (Oxoid, der Fa. Unipath),mit deren Hilfe man eine Aussage
über das Vorhandensein von Toxinen im Kulturüberstand machen kann.
Danach konnte man die
Ergebnisse der PCR, die das Gen selbst nachweisen, mit den Ergebnissen der
Agglutinationsessays vergleichen, die lediglich das Produkt des Gens
nachweisen.
15. Zielsetzung der
Arbeit:
Methicillin-resistente
S. aureus werden im zunehmenden Maß
als Verursacher von kompliziert verlaufenden Infekten isoliert. Es ist hierbei
nötig, eine einfache, schnelle und auch gut diskriminierende
Typisierungsmethode zur Hand zu haben, um sicher zwischen pathogenen und
weniger pathogenen Keimen unterscheiden zu können.
Das erste Ziel der
vorliegenden Arbeit liegt darin, eine Multiplex-PCR zum Nachweis von
Staphylokokken, des Koagulase-Gen, sowie des mecA-Gens zu entwickeln.
Das zweite Ziel der
Arbeit liegt darin, eine PCR zu entwickeln, die die Gene zur Enterotoxinbildung
bei S. aureus nachweist.
Parallel wird die
Enterotoxin-Bildung von S. aureus
mittels herkömmlichen Reverse-Passive-Latex-Agglutinationstest(RPLA) aus
Kulturüberständen nachgewiesen, wobei die Toxine B und C, sowie das TSST-1 als
Verursacher des Toxic-shock-Syndrom dabei von besonderem Interesse sind. Die
Ergebnisse beider Verfahren werden
anschließend miteinander verglichen.
Das dritte Ziel der
Arbeit liegt darin, in einem nachfolgendem Schritt beide PCR-Ansätze
miteinander zu kombinieren und dadurch ein sogenanntes molekulargenetisches
„Dendogramm“ eines Keimes erstellen zu können, das ergänzende Aussagen zu den
konventionellen phänotypischen Typisierungsverfahren machen kann [72].
II. Material und
Methoden:
1. Material :
1.1. Chemikalien:
Die während dieser
Arbeit verwendeten Materialien sind im folgenden aufgeführt:
Agar
Fluka(Deisenhofen)
Blut
Charles River Wiga (Sulzfeld)
* Schafsvollblut in EDTA
DNase
Agarplatten Boehringer Mannheim
EDTA
Sigma (Deisenhofen)
Ethidiumbromid Biorad (München)
1 kb Marker Perkin
Elmer
PCR-Nukleotid-Mix
Boehringer Mannheim, Perkin Elmer
Enzyme:
DNA* AmpliTaq-Polymerase Perkin Elmer
1.2. Mikrobiologische
und molekularbiologische Kits:
api-Staph® bioMerieux
(Nürtlingen)
Bactident-Coagulase- Test® Merck
Bacto-Coagulase-Plasma-EDTA-Test® Difco (Augsburg)
Mikrobank ProLab
(Ontario)
Set-RPLA-Test® (TD 900) Unipath
TST-RPLA-Test® (TD 940) Unipath
1.3. Laborgeräte:
Thermocykler
*2400®/ 9600® Perkin Elmer
Videodokumentation
Intras (Göttingen)
1.4. Kunststoff und
Einwegartikel:
Kunststoffartikel, Reaktionsbehältnisse
und Mikrotiterplatten stammen von den Firmen Greiner (Nürtingen), Biozym
(Oldendorf), Eppendorf (Hamburg) und Perkin Elmer.
1.5. Nährmedien:
Die Nährmedien wurden
bei 20 min. bei ca. 121°C und 1,2 bar autoklaviert. Zur Herstellung von festen
Nährmedien wurde die jeweils angegebene Menge Agar hinzugefügt.
Mueller-Hinton(MH)-Boullion
und Agar
Die MH-Boullion
(Unipath) wurde für den Agardiffusionstest verwendet mit folgender
Zusammensetzung:
Pepton 30,0% [w/v]
Caseinhydrolysat 1,75% [w/v]
Stärke 0,15%
[w/v]
Agar 1,7% [w/v]
pH 7,4
Für die
durchgeführten Methicillin-Resistenzbestimmungen wurde dem Grundmedium 4% NaCl
zugefügt.
Für die Kultivierung
der S. aureus-Stämme wurde den
MH-Agarplatten zusätzlich 10% (w/v) Schafsvollblut (Blutagar) zugesetzt.
Mannit-Bouillion (Difco)
Protease Pepton
10% [w/v]
NaCl 5% [w/v]
Mannit 10% [w/v]
0,2% ige
Bromphenolblau-Lsg. 1,2% [w/v]
pH 7,4
Die Bouillion wurde
1h lang bei 100°C im Autoklav sterilisiert.
1.6. Bakterienstämme:
Eigenschaften und Herkunft
der in dieser Arbeit verwendeten Bakterienstämme sind im folgendem
zusammengefaßt:
586
Staphylokokken-Isolate stammen von Patienten von verschiedenen Stationen der
Uni-Klinik Düsseldorf bzw. aus umliegenden Krankenhäusern im Düsseldorfer
Einzugsgebiet.
Diese waren vorher
aus Blutkulturen, Punktaten, Tracheal-und Bronchialsekreten sowie
Wundabstrichen gewonnen und dem Institut für „Medizinische Mikrobiologie und
Virologie“ der Universität Düsseldorf zur Untersuchung zugeschickt worden.
Pro Patient wurde nur
ein Isolat verwendet, um eine möglichst große Vielfalt zu gewährleisten.
Weitere 100
MRSA-Isolate stammen wiederum aus einer internationalen Kollektion, die von der
Fa. Hoffmann LaRoche in Basel zur Verfügung gestellt worden war.
Hierbei gab keine
näheren Informationen zu dem Probenmaterial.
Kontrollstämme:
S. aureus-ATCC-Stämme
12600, 13565, 19095, 25923, 29213, 33591, 33592 und 33593
S.epidermidis-ATCC-Stamm 27626
Tabelle 1: Übersicht
über die eingesetzten Staphylokokken-Isolate:
Keim |
MSSA |
MRSA |
Ursprung |
S. aureus |
n=195 |
n=193 |
Düsseldorf |
|
|
n=26 |
Japan |
|
|
n=23 |
Brasilien |
|
|
n=11 |
Schweiz |
|
|
n=5 |
Sri Lanka |
|
|
n=13 |
Spanien |
|
|
n=14 |
England |
|
|
n=8 |
Ungarn |
S.epidermidis |
n=50 |
n=54 |
Düsseldorf |
S.simulans |
n=11 |
n=10 |
Düsseldorf |
S.haemolyticus |
n=12 |
n=10 |
Düsseldorf |
S.warneri |
n=2 |
|
Düsseldorf |
S.auricularis |
n=6 |
n=7 |
Düsseldorf |
S.sciuri |
n=4 |
n=4 |
Düsseldorf |
S.hominis |
n=2 |
n=3 |
Düsseldorf |
S.capitis |
n=3 |
n=3 |
Düsseldorf |
S.saprophyticus |
n=2 |
n=3 |
Düsseldorf |
S.cohnii |
n=1 |
n=1 |
Düsseldorf |
S.lugdunensis |
n=4 |
n=4 |
Düsseldorf |
S.schleiferi |
n=1 |
n=1 |
Düsseldorf |
1.7. Primerauswahl:
Für die PCR-Ansätze
wurden Primer ausgesucht basierend auf publizierten Gensequenzanalysen, die im
Bereich16-S rRNA-Genabschnitts, des coa-Gens bzw. des mecA-Gens binden und
dementsprechend von der Fa. Pharmacia Biotech synthetisiert. Die Auswahl
erfolgte mit dem Computerprogramm „DNA-Star“ (DNASTAR Inc. 96, Madison).
Die Primer wurden
zunächst einzeln und dann alle gemeinsam in einem Multiplex-PCR-Ansatz
eingestzt.
Multiplex-PCR:
mecA-Gen-PCR-Primer:
5`-Primer: 37- [5`]-GTTGTAGTTGTCGGGTTTGG-
[3`]-66(20-mer)
3`-Primer:178- [5´]-
CGGACGTTCAGTCATTTCTAC- [3´]-198(21-mer)
Das hierbei
entstandene Amplifikationsprodukt weist eine Größe von 161 Basenpaaren auf.
coa-Gen-PCR-Primer:
5´-Primer: 1520-
[5´]-GCTTCTCAATATGGTCCGAG- [3´]-1539(20-mer)
3´-Primer: 1631-
[5´]-CTTGTTGAATCTTGGTCTCGC- [3´]-1651(21-mer)
Das hierbei
entstandene Amplifikationsprodukt weist eine Größe von 131 Basenpaaren auf.
16S rRNA-Gen-PCR-Primer:
5´-Primer: 1170-
[5´]-AACTGGAGGAAGGTGGGGAT- [3´]-1189(20-mer)
3´-Primer: 1521-
[5´]-AGGAGGTGATCCAACCGCA- [3´]-1539(19-mer)
Das hierbei
entstandene Amplifikationsprodukt weist die Größe von 371 Basenpaaren auf.
16S rRNA-Gen-PCR:Nachweis
für Staphylokokken:
5´-Primer: 294- [5´]-GCCGGTGGAGTAACCTTTTAGGAGC- [3´]-318(25-mer)
3´-Primer:1522-
[5´]-AGGAGGTGATCCAACCGCA- [3´]-1540(19-mer)
Das hierbei
entstandene Amplifikationsprodukt weist eine Größe von 106 Basenpaaren auf.
PCR zum Nachweis der
Toxine:
Die für den
PCR-Ansatz benötigten Primer für die seb, sec und tst-Gene wurden entsprechend
der Anweisungen der Fa. Pharmacia Biotech synthetisiert. Die Auswahl der
Oligonukleotide erfolgte mit dem Computerprogramm „DNA-Star“ (DNASTAR Inc. 96,
Madison).
seb-Gen-PCR-Primer:
:
5`-Primer:246-(5`)-GTATAAGAGATTATTTATTTCACATG-(3`)-271 (26-mer)
3`-Primer:451-(5`)-TATATTAAGTCAAAGTATAGAAATTG-(3`)-476 (26mer)
Das entstandene
Amplifikationsprodukt weist die Größe von 231 Basenpaaren auf.
sec-Gen-PCR-Primer:
5`-Primer:
561-(5`)-CCACTTTGATAATGGGAACTTAC-(3`)-583 (23-mer)
3`-Primer:
808-(5`)-GATTGGTCAAACTTATCGCCTGG-(3`)-830 (23-mer)
Das entstandene
Amplifikationsprodukt weist die Größe
von 270 Basenpaaren auf.
tst-Gen-PCR-Primer:
5`-Primer: 51-(5`)-AAGCCCTTTGTTGCTTGCGAC-(3`)-71
(21-mer)
3`-Primer: 279-(5´)-AGCAGGGCTATAATAAGGACTC-(3`)-300 (22-mer)
Das entstandene
Amplifikationsprodukt weist die Größe von 250 Basenpaaren auf.
2. Methoden:
2.1. Anzucht der
Bakterien:
Man verwendete zur
Anzüchtung der S. aureus-Stämme Müller-Hinton-Agar-Platten
unter Zusatz von 10% Schafsblut.
Von bereits
angezüchteten Stammplatten entnahm man jeweils eine Einzelkolonie und beimpfte
damit eine Platte.
Nachfolgend wurden
die angelegten Müller-Hinton-Agarplatten dann für ca. 24 Stunden bei 37° C
kultiviert.
Diese Rein-Kulturen
konnten dann für weitere drei Wochen bei 4°C gelagert werden, um dann für
eventuelle Wiederholungen zur Verfügung zu stehen.
2.2. Stammbank:
Für längerfristige
Konservierung der Bakterienstämme wurde nach Vorschrift des Herstellers eine
sogenannte Mikrobank (ProLab) angelegt.
Die Gefäße zur
Aufbewahrung der Stämme sind streng steril und enthalten kleine säurebehandelte
Kügelchen mit poröser Oberfläche. An diese Kügelchen können sich nun Bakterien
und ein spezielles Medium binden.
Die Bakterien-Stämme
können dann für längere Zeit bei -70° C aufbewahrt werden und bei Bedarf
entnommen werden.
2.3. Biochemische
Identifikation:
Die Staphylokokken
wurden zur Spezieseinteilung mehreren Identifikationsverfahren unterzogen, die
im folgenden aufgelistet sind:
1)-Katalasereaktion
2)-Röhrchenkoagulase
3)-Nuklease(DNase)
4)-anaerobe
Mannitspaltung
5)-biochemische
Identifikation
Die isolierten Stämme
wurden zunächst auf Mannitagar-und Blutagarplatten gleichmäßig ausgestrichen
und danach wurden diese Platten bei 37°C im Brutschrank bebrütet.
Auf der
Blutagarplatte erscheint S. aureus
als mittelgroße, gelbe bis goldgelbe, manchmal auch weißliche Kolonien mit
unterschiedlich ausgeprägter, bisweilen auch fehlender Hämolyse.
zu 1) Um
festzustellen, ob die Katalase-Reaktion positiv war, wurden
Bakterienkolonien des zu bestimmenden Isolats mit Wassestoffperoxid-Lösung
verrieben. Wenn Katalase gebildet wird, spaltet sie die aufgetropfte Lösung zu
Wasser und Sauerstoff ( 2 H2O2 ¯> 2 H2O + O2),
diese positive Reaktion ist anhand der Schaumbildung erkennbar.
zu 2) Der Röhrchen-Koagulase-Test
ermöglicht einerseits den Nachweis der freien, als auch der Zellgebundenen
Koagulase, des sogenannten clumping factor.
Als Testverfahren
wurden der Bacto-Coagulase-Plasma-EDTA-Test® (Difco) sowie der
Bactident-Coagulase-Test® (Merck) eingesetzt.
Die Testung wurde
nach den Anweisungen des Herstellers durchgeführt.
Eine Agglutination
wurde als positives Testergebnis befundet.
zu 3) Der Nuklease-Nachweis
wurde mittels eines DNase-Agars drchgeführt.
Dafür wird zunächst
eine Kolonie des zu untersuchenden Stamms zusammen mit einer Positiv-und einer
Negativkontrolle auf einer DNA-haltigen Agarplatte mittels einer Impföse
ausgestrichen. Das Testprinzip beruht auf der Hydrolyse der im Nährmedium
vorhandenen DNA, wenn nun Dnase durch den S.
aureus-Stamm gebildet wird.
Die Testplatte wird
dann über Nacht bei 37° C bebrütet und am darauffolgendem Tag mit 1 M HCL
benetzt. Auf diese Weise kann ungespaltene DNA durch Präzipitation als Trübung
des Mediums dargestellt werden.
zu 4) Für die Testung
auf anaerobe Mannitspaltung wurde Mannit-Boullion mit einer
Bakterienkolonie beimpft, danach mit Paraffin beschichtet und über Nacht bei
37° C bebrütet.
Ein zugesetzter
indikator zeigte bei Spaltung des Mannits einen Farbumschlag des Mediums von
blau nach gelb.
zu 5) Zur Keimidentifizierung
wurden die einzelnen Isolate mit Hilfe des api® Staph-Systems( bioMerieux) nach
Anleitung des Herstellers als Staphylokokken identifiziert.
2.4.
Resistenztestung:
Zusätzlich wurden die
Stämme bezüglich ihres Resistenzverhaltens getestet. Die Testung erfolgte mittels
Agar-Diffusionstest(nach DIN 58940) auf Mueller-Hinton-Agar (unter Zusatz von
2% NaCl).
Dafür wurden
Testblättchen mit 5 µg Oxacillin pro Testblättchen auf vorher beimpfte
Agaroberflächen aufgelegt. Danach wurden die Platten für 48 Stunden bei 30°C
bebrütet. Anhand eines gebildeten Hemmhofes konnten die eingesetzten
Bakterienstämme in „sensibel“oder „resistent“eingeteilt werden.
Hier wird auch trotz
Einsatzes des Antibiotikums Oxacillin von „Methicillin-resistenten“
Staphylokokken gesprochen.
2.5. Multiplex-PCR:
Zur Etablierung der
Multiplex-PCR wurden die bereits beschriebenen 586 nationalen
Staphylokokken-Isolate und 100 internationalen MRSA-Isolate getestet.
Als Kontrolle dienten
die ebenfalls bereits beschriebenen Kontroll-Stämme.
Mittels einer
Pipettenspitze wurden singulär wachsende Baktereinkolonien direkt von der
Agarplatte abgenommen und im unten aufgeführten Reaktionsansatz durch Unmrühren
verteilt.
Für die Versuche
wurden 24h alte Baktereinkulturen auf MH-Agar mit Zusatz von 10% Schafsblut
verwendet.
Der
PCR-Reaktionsansatz setzt sich
folgendermaßen zusammen:
10 mmol Tris Hcl(pH
8,3), 50 mmol KCL, 2,5mmol MgCL2, 100 µmol dNTPs, je 0,4 µmol jedes Primers.
Das Reaktionsschema:
10 min.
Denaturierungszeit von 94°C.
nach 5 min. 3 Units
AmpliTaq-DNA Polymerase® in jedes
PCR-Reaktionsgefäß hinzu(der sogenannte „hot-start).
Der
Denaturierungsphase folgen 25 Zyklen, die sich auch aus mehreren Phasen
zusammensetzen:
Denaturierung bei 94°C für 20 Sekunden,
Annealing bei 55°C für 20 Sekunden
und Extension
bei 72°C für 50 Sekunden.
Anschließend erfolgt
eine Inkubation bei 72°C für 5 Minuten, die sogenannte „Final-Extension“.
Die PCR selbst wurde
in einem Gene-Amp PCR-Gerät 9200®der Fa. Perkin Elmer durchgeführt.
Durchführung:
Nach Ablauf aller
PCR-Phasen wurden die PCR-Produkte je nach Fragmentgröße auf einem
1-3%igen Agarose-Gel in 1 x TBE-Puffer
elektrophoretisch aufgetrennt. Es werden hierfür 20 µl des PCR-Ansatzes mit 3
µl Probenpuffer (30% Glyzerin, 0,1% BPB ) in die Geltaschen eines Agarosegels
gefüllt.
Zur Bestimmung der
Konzentration und der Größe der erhaltenen Fragmente wurde als
DNA-Längenstandard einen 1 kb-Leiter (GibcoBRL), der jeweils in die erste und
letzte Geltasche pipettiert wurde.
Durch den Zusatz von 0,1%iger
Ethidiumbromidlösung zum Agarosegel konnten anschließend die Produkte nach
elektrophoretischer Trennung mittels UV-Durchlicht (340 nm) sichtbar gemacht
und photographisch mittels Modul-Digit-Store-Duo Geräts (Intras) dokumentiert
werden.
Sensitivitätsprüfung:
Zur Überprüfung der
Sensitivität der eingestzten Primer-Paare wurden zunächst alle o.g. eindeutig
definierten Staphylokokken-Isolate zunächst einzeln untersucht und anschließend
in Kombination mit den anderen Primern.
Es wurde geprüft, ob
alle PCR-Produkte, die theoretisch detektierbar und amplifizierber wären auch
tatsächlich exprimert werden, zunächst mit jedem Primer-Paar einzeln und dann
im nächsten Schritt auch in Kombination.
Spezifitätsprüfung:
Zur Überprüfung der
Spezifität der eingestzten Primer-Paare wurden neben den 686 Staphylokokken
zusätzlich 50 andere gram-positive und gram-negative Isolate aus klinischen
Probenaterial des Instituts für Medizinische Mikrobiologie und Virologie der
Universität Düsseldorf zunächst mit jedem Primer-Paar einzeln und dann wieder
im Kombination mit den anderen Primern.
Als weitere
Überprüfung der Spezifität des 16S rRNA-Primers dienten Kolonien von n=10 Candida albicans-Isolaten.
2.6 Gelelektrophorese:
Eine einfache und
schnelle Darstellung der PCR-Produkte stellt die Auftrennung der Amplifikate
mittels der Gelelektrophorese dar.
Außer dem Nachweis
der erfolgten DNA-Amplifikation kann man Aussagen über deren Auftrennung im
einzelnen machen, ebenso kann man anhand der mitgeführten Größenstandards
Aussagen bezüglich der Größe der entstandenen Amplifikate machen und ob es sich
aufgrund der Größe auch um das zu erwartende Amplifikat handelt.
Weiterhin wird bei
jedem Durchlauf eine sogenannte Positivkontrolle ( d.h. ein Referenzstamm, der
garantiert das gesuchte Gen besitzt) und auch eine Negativkontrolle (d.h. eine
Wasserprobe) mitgeführt.
Das Prinzip der
elektrophoretischen Auftrennung beruht auf der unterschiedlichen
Wanderungsgeschwindigkeit der elektronegativ geladenen DNA-Fragmente in einer
Elektrolytlösung unter dem Einfluß eines elektrisch geladenen Feldes.
2.7. PCR zum Nachweis
der Toxine:
Es wurden insgesamt
100 internationale MRSA-Isolate auf das Vorhandensein der Gene für Enterotoxin
B und C sowie des Toxic Shock Syndrom Toxin-1 (seb, sec1 und tst-Gen)
getestet. Zusätzlich dienten zur Überprüfung des PCR-Ansatzes hinsichtich
Spezifität und Sensitivität zusätzlich 50 Koagulase-negatige Isolate und 50
andere Eubakterein-Isolate aus nationalen Bestand.
Die Isolate sind
bereits vorher beschrieben worden.
Die Primer-Paare
wurden zunächst einzeln getestet und dann in Kombination mit den anderen.
Durchführung der PCR
Die eingesetzten
Reagenzien sowie die Durchführung der PCR und Auftrennung der PCR-Produkte
waren identisch mit dem bereits vorher beschriebenen Procedere bei der
Multiplex-PCR mit nachfolgender Gelelektrophorese, die ebenfalls bereits
beschrieben worden ist.
Sensitivitätsprüfung:
Zur Überprüfung der
Sensitivität der eingesetzten Primer-Paare wurden zunächst alle o.g. eindeutig
definierten Staphylokokken-Isolate zunächst einzeln untersucht und anschließend
in Kombination mit den anderen Primern.
Es wurde geprüft, ob
alle PCR-Produkte, die theoretisch detektierbar und amplifizierber wären auch
tatsächlich exprimert werden, zunächst mit jedem Primer-Paar einzeln und dann
im nächsten Schritt auch in Kombination.
Spezifitätsprüfung:
Zur Überprüfung der
Spezifität der eingesetzten Primer-Paare wurden neben den 100 MRSA-Isolaten
zusätzlich 50 Koagulase-negative Staphylokokken und andere gram-positive und
gram-negative Bakterienisolate aus klinischen Probenmaterial des Instituts für
Medizinische Mikrobiologie und Virologie der Universität Düsseldorf zunächst
mit jedem Primer-Paar einzeln und dann wieder im Kombination mit den anderen
Primern.
2.8. Nachweis der
Enterotoxine:
2.8.1 RPLA-Test:
Zum Nachweis der
Enterotoxine B und C aus Kulturüberständen von S. aureus wurde der SET-RPLA-Test®(Oxoid Art.Nr. TD 900), für den
Nachweis von TSST-1 Toxin der TST-RPLA-Test®(Oxoid Art.Nr. TD 940)der Fa.Unipath
(Wesel) eingesetzt.
Das Testprinzip
beruht auf der Reversen-
Passiven-Latex-Agglutination. Es werden Polystyren-Latexpartikel mit
aufgereinigten Antikörpern sensibilisiert, welche aus mit dem entsprechenden
Enterotoxin immunisierten Kaninchen stammen.
In Gegenwart des
entsprechenden Enterotoxins agglutinieren die Latexpartikel. Die Kontrolle
erfolgt durch Latexpartikeln mit Globulinen aus nicht immunisierten Kaninchen.
2.8.2. Herstellung
des Kulturüberstandes:
Die zu untersuchenden
Isolate wurden für ca. 24 Stunden bei 37°C in 6 ml
Caseinpepton-Sojamehlpepton-Lösung
unter ständigen Schüttelbewegungen
inkubiert.
Anschließend wurde der Ansatz bei 4000 Upm (4°C) für 20 min. zentrifugiert. 25
mcl des Kulturüberstandes wurden in Kavitäten einer Mikrotiterplatte
pipettiert. Der Test wurde dann laut Hersteller fortgeführt. Die Nachweisgrenze
für die Enterotoxine liegt für die Toxine B und C bei 0,5 ng/ml und für das
TSST-1 Toxin bei 2 ng/ml.
Wenn die Toxinmenge
unterhalb dieser Grenzen lag, war es möglich, daß trotz Vorliegen der Toxine
ein falsch negatives Ergebnis erzielt wurde.
Der Test wird in
Mikrotiterplatten mit V-förmigen Vertiefungen durchgeführt.
In zwei Reihen der
Vertiefungen werden Verdünnungen der Kulturflüssigkeit angelegt und mit den
Latexsuspensionen vermischt.
Bei Vorliegen des zu
bestimmenden Toxins kommt es zu einer Agglutination, die sich durch Bildung
einer diffusen Netzstruktur zeigt. Wenn die Menge an gebildetem Toxin unter der
Nachweisgrenze liegt oder gar kein Toxin produziert wird, bildet sich auf dem
Boden der Vertiefung ein Sediment.
2.9. Integration der
beiden Multiplex-Ansätze:
Die Multiplex-PCR zum
Nachweis spezifischer PCR-Produkte für
1.) Eubakterien im
phylogenetischen Sinne (allg.16SrRNA-Primer)
2.) Staphylokokken (
Staphylokokken-spezifische 16S rRNA-Primer)
3.) coa-Gen (coa-Gen-Primer)
4.) mecA-Gen (mecA-Gen-Primer)
wurde wie bereits
oben beschrieben durchgeführt.
Die Primer zum
Nachweis der seb, sec-1 und tsst-1-Gene wurden so ausgesucht, daß
Amplifikationsprodukte einer bestimmten Größe entstanden (231nt, 270nt und
250nt), die sich mühelos in die bereits beschriebene Multiplex-PCR integrieren
ließen ohne störende gegenseitige Überlappung.
Nachdem alle 200
Bakterienisolate zunächst mit jedem Primerpaar einzeln und dann in Kombination
in einem Multiplex-Ansatz für den Nachweis der Toxin-Gene analysiert worden
war, erfolgte anschließend der Einsatz in einem kombinierten
Multiplex-PCR-Ansatz in Kombination aller sieben Primer-Paare.
Auch dabei wurde wie bereits
vorher beschrieben die Sensitivität, Spezifität und Reproduzierbarkeit der
Methode überprüft.
Kapitel III.
Ergebnisse der
Multiplex-PCR:
Entwicklung eines
molekularbiologischen Verfahrens zur schnellen und validen MRSA-Detektion
1. Identifizierung
von klinischem Untersuchungsmaterial:
Zur Verifizierung der
Spezieszuordnung wurden alle in der Arbeit verwendeten Staphylokokken-Isolate
unterschiedlichen konventionellen Identifikationsverfahren wie
Katalasereaktion, Röhrchen-Koagulase, Nuklease (DNase), anaerober
Mannitspaltung sowie einer biochemischen Identifikation unerzogen, wobei
zusätzlich verschiedene ATCC-Stämme mitgeführt worden sind.
Für die nachfolgenden
Untersuchungen kamen nur S. aureus-Stämme
in Frage, die als positiv getestet wurden und eine anaerobe Mannitspaltung
nachgewiesen werden konnte.
Stämme, die bei der
Röhrchen-Koagulase-Testung als negativ getestet worden waren, wurden
anschließend einer biochemischen Charakterisierung mittels api®-Staph
unterzogen sofern die anderen drei Identifikationsreaktionen eine eindeutige
Identifizierung als S. aureus
erlaubten.
Die Einteilung in
Methicillin-sensible und Methicillin-resistente S. aureus-Isolate erfolgte mit Hilfe des Agardiffusionstests.
2. Etablierung einer
Multiplex-PCR zur Identifizierung von Bakterien mit Aussagen zur Taxonomie,
Pathogenität und Methicillin-Resistenz bei Staphylokokken
Die Zahl der durch
Methicillin-resistente S. aureus-Stämme
ausgelöste Infekte stellt in Krankenhäusern und v.a. auf Intensivstationen ein
wachsendes Problem dar.
Deshalb ist der
Bedarf an Typisierungsverfahren, die schnell und zuverlässig Aussagen über den
Verwandschaftsgrad einzelner MRSA-Isolate zueinander machen können sehr hoch,
um frühzeitig adäquate therapeutische und hygienische Maßnahmen einleiten zu
können.
Für die hier
etablierte Multiplex-PCR wurden spezielle Primer ausgewählt, die den Nachweis
spezifischer PCR-Produkte zur Einteilung der Isolate in Eubakterien im
phylogenetischen Sinne, zur Detektion von Staphylokokken, zum Nachweis des
Koagulase- [coa]-Gens, sowie des mecA-Gens ermöglichten [73].
Die einzelnen
Primer-Paare zur Amplifikation von Gensequenzen der 16S rRNA aus Eubakterien
bzw. Staphylokokken, sowie des mecA
und coa-Gens wurden zunächst singulär
hinsichtlich der Spezifität und Sensitivität bei insgesamt 636 Eubakterien und
10 Candida albicans-Stämmen
ausgetestet.
Die hierbei erzielten
Resultate der einzelnen separat untersuchten PCR-Ansätze stimmen dabei
vollständig mit überein mit den Resultaten der kombinierten Multiplex-PCR.
Die Resultate der
Multiplex-PCR sind aus der Tabelle 2 ersichtlich.
Das für Eubakterien spezifische PCR-Produkt
konnte in allen untersuchten Eubakterien
und in keinem der Candida albicans-Stämme
nachgewiesen werden.
Auch auch das für Staphylokokken
spezifische 16S rRNA-PCR-Produkt konnte wie erwartet in allen
Staphylokokken-Stämmen, jedoch nicht in den anderen Eubakterien oder Candida albicans-Isolaten nachgewiesen
werden.
Mit dem mecA-Gen-Primer konnten bei 290 der
insgesamt 293 Methicillin-resistenten Staphylococcus
aureus und bei 98 der insgesamt 100 Methicillin-resistenten Koagulase-negativen Staphylokokken das mecA-Gen nachgewiesen werden.
In Fällen, wo der
molekularbiologische Nachweis des Resistenzgens nicht mit den Ergebnissen des Agardiffusionstests
übereinstimmte, wurde die PCR mehrmals wiederholt, wobei aber die ursprünglich
erzielten Ergebnisse immer wieder reproduzierbar waren.
Mit dem für das coa-Gen-spezifischen Primer konnte wie
erwartet nur in den S. aureus-Stämmen
ein Amplifikationsprodukt erzielt werden.
Tabelle 2
KEIM: |
S. aureus |
KNS |
EUBAKTERIEN |
C.albicans |
Methicillin- Resistenz |
MSSA n=195 MRSA n=293 |
MSSA n=98 MRSA n=100 |
n=50 |
n=20 |
16S rRNA positiv |
MSSA n=195 MRSA n=293 |
MSSA n=98 MRSA n=100 |
n=50 |
n=20 |
16S rRNA negativ |
MSSA n=0 MRSA n=0 |
MSSA n=0 MRSA n=0 |
n=0 |
n=20 |
SSG- positiv |
MSSA n=195 MRSA n=29 |
MSSA n=98 MRSA n=100 |
n=0 |
n=0 |
SSG- negativ |
MSSA n=0 MRSA n=0 |
MSSA n=0 MRSA n=0 |
n=50 |
n=20 |
coa-Gen positiv |
MSSA n=198 MRSA n=293 |
MSSA n=0 MRSA n=0 |
n=0 |
n=0 |
coa-Gen negativ |
MSSA n=0 MRSA n=0 |
MSSA n=98 MRSA n=100 |
n=50 |
n=20 |
mecA-Gen positiv |
MSSA n=3 MRSA n=290 |
MSSA n=2 MRSA n=98 |
n=0 |
n=0 |
mecA-Gen negativ |
MSSA n=192 MRSA n=3 |
MSSA n=96 MRSA n=2 |
n=50 |
n=20 |
Erläuterungen zu den in der Tabelle 2
benutzten Abkürzungen:
KNS=Koagulase-negative-Staphylokokken
S. aureus=Staphylococcus aureus
SSG= spezifisches
PCR-Produkt zum Nachweis von Staphylokokken
MRSA= Methicillin-resistenter S.
aureus
MSSA= Methicillin-sensibler S. aureus
16S rRNA=PCR-Produkt
zum Nachweis von Eubakterien
Die Spezifität der
vier möglichen PCR-Produkte konnte durch die exemplarische Sequenzierung je eines
PCR-Produkts für alle vier amplifizierten Gensequenzen nachgewiesen werden.
Die sich aus den
Ergebnissen ergebenden Spezifitäten und Sensitivitäten der jeweiligen
Primerpaare lagen bei jeweils 100% bei den 16S rRNA-Primern, dem 16S
rRNA-Primer für Staphylokokken und dem coa-Gen Primern, jedoch für die Primer
des mecA-Gens bei 98%.
|
16S rRNA Eubakterium |
16S rRNA Staphylococcus |
coa-Gen |
mecA-Gen |
Spezifität |
100% |
100% |
100% |
98% |
Sensitivität |
100% |
100% |
100% |
98% |
TABELLE 3 Vergleich Spezifität und Sensitivität der
eingesetzten Primer
In der nachfolgenden Abbildung sind exemplarische Ergebnisse der Multiplex-PCR für die verschiedenen Isolate sowie eine H2O Kontrolle aufgeführt.
Die
Reproduzierbarkeit der Ergebnisse war sehr gut, die spezifischen PCR-Produkte
der untersuchten Staphylokokken ließen sich sowohl in der Einzeltestung als
auch in der kombinierten Multiplex-PCR nachweisen.
Abbildung 3 Auftrennung
der Amplifikationsprodukte der Multiplex-PCR in einem Agarosegel Spur 1 und 8 1
kb Längenstandard; Spur 2 Methicillin-sensible KNS; Spur 3 MSSA; Spur 4:
Methicillin-resistente KNS; Spur 5: MRSA; Spur 6: E.coli; Spur 7: H2O-Probe
Die Pfeile geben die
Größe der amplifizierten Fragmente an: 371 bp: Eubakterien spezifisches
PCR-Produkt; 161 bp: mecA-Gen spezifisches PCR-Produkt; 131 bp: coa-Gen
spezifisches Produkt; 106 bp: Staphylokokken spezifisches Produkt
3. Multiplex-PCR zum
Nachweis der Gene seb, sec und tst
Die einzelnen
Primerpaare zur Amplifikation von Gensequenzbereichen der seb, sec und tst-Gene wurden zunächst singulär
ausgetestet hinsichtlich der Spezifität und Sensitivität bei insgesamt 100 MRSA-Isolaten,
50 Koagulase-negativen und 50 anderen Eubakterienisolaten, anschließend
wiederum in einem kombinierten Multiplex-Ansatz, wobei alle Ergebnisse
reproduzierbar waren.
Das für das seb-spezifische PCR-Produkt wurde in
allen 7 Enterotoxin B-produzierenden Isolaten gefunden. Ebenso konnte das für sec-spezifische Produkt in allen
Enterotoxin C-bildenden Stämmen nachgewiesen werden, zusätzlich in 2 weiteren
Isolaten, bei denen im Kulturüberstand kein Toxin C detektierbar war.
Das für das tst-spezifische PCR-Produkt fand sich
nur in 17 TSST-1 synthetisierenden Isolaten.
|
TSST-1 (tst) |
EntB (seb) |
EntC (sec) |
TSST-1/ EntC |
TSST1 /EntB |
EntB/ EntC |
RPLA-Test
|
17 |
7 |
9 |
9 |
0 |
0 |
Toxin-PCR |
18 |
7 |
14 |
14 |
0 |
0 |
Tabelle 4: Ergebnisse
der PCR zum Nachweis der Toxine als Tabelle
Die aufgetrennten
PCR-Produkte besaßen, gemessen am Längenstandard, folgende Größen:
seb zum Nachweis für das Enterotoxin B:
231 bp
sec zum Nachweis für das Enterotoxin C: 270 bp
tst zum Nachweis für das TSST-1: 250 bp
Die Ergebnisse der
einzeln eingesetzten Primerpaare stimmten dabei mit den Resultaten der
Multiplex-PCR komplett überein.
Zur Kontrolle der
Spezifität wurden die Primerpaare zunächst einzeln ausgetestet.
Als Kontrolle wurde
eine E.coli-Kolonie mitgeführt, wobei
keine PCR-Produkt auftreten sollten.
Zur Kontrolle der
Spezifität wurden die Primerpaare zunächst einzeln ausgetestet.
Wie erwartet ließ
sich bei keinem der 50 Koagulae-negativen Staphylokokken und auch bei keinem
der 50 Eubakterien-Isolate eines der für die Toxingene seb, sec und tst spezifischen Produkte.
Daraus ergibt sich
für seb;- sec- und tst-Primer-Sets
eine Spezifität und Sensitivität von 100 %.
Bei Ergebnissen, die
nicht übereinstimmten, wurde das Testverfahren zur Kontrolle mehrfach
wiederholt, wobei die ursprünglich erzielten Ergebnisse immer wieder bestätigt
werden konnten.
Wenn die RPLA-Testung
als Berechnungsgrundlage annimmt, erhält man für die seb, sec und tst-Primer-Paare eine Sensitivität und
Spezifität von 100%.
Abbildung 4 :
Auftrennung der Amplifikationsprodukte der kombinierten Multiplex-PCR
Spur 1 und 12: 1 kb
Längenstandard; Spur 2: seb
spezifisches PCR-Produkt (231 bp); Spur 3: tst
spezifisches PCR-Produkt (250 bp); Spur 4: sec
spezifisches PCR-Produkt (270 bp); Spur 5: Staphylokokken spezifisches
PCR-Produkt; Spur 6: Staphylokokken und tst
spezifisches Produkt; Spur 7: Staphylokokken und seb spezifisches PCR-Produkt; Spur 8: Eubakterien, Staphylokokken, tst und sec spezifisches PCR-Produkt; Spur 9: Spezifisches PCR-Produkt von
Eubakterien, sec, tst, mecA,
coa sowie von Staphylokokken; Spur
10: E.coli Kontrolle; Spur 11: H2O
4. Vergleich von
konventionellen und molekularbiologischen Methoden zum Nachweis von
Enterotoxinen und TSST-1 bei S. aureus:
S. aureus
ist in der Lage Exotoxine zu bilden, die die Pathogenität des Keims
mitbestimmen.
Die Detektion von
Enterotoxinbildnern ist von großer Bedeutung, da sie als Verursacher von
klinisch signifikant verlaufenden Staphylokokken-Sepsen auftreten können.
Im Rahmen dieser
Arbeit wurde der konventionelle RPLA-Test mit dem molekularbiologischen
PCR-Verfahren verglichen, wobei 100 S.
aureus-Isolate der internationalen Stammsammlung hinsichtlich der
Produktion von Enterotoxin B und C, sowie dem TSST-1 untersucht worden sind.
Mittels des
RPLA-Tests, der auf einer Reversen passiven Latex-Agglutination beruht, wurde
bei 24 der 100 S. aureus Stämmen die
Produktion eines oder aber mehrerer Enterotoxine im Kulturüberstand
nachgewiesen.
Bei 7 Stämmen konnte
man das Enterotoxin B, bei 9 Stämmen das Enterotoxin C und bei 17 untersuchten
Stämmen das TSST-1 nachweisen.
9 der 17 TSST-1 produzierenden Stämme produzieren
auch Toxin C.
Es gab keine Isolate,
die gleichzeitig Enterotoxin B und C produzierten.
|
TSST-1 (tst) |
EntB (seb) |
EntC (sec) |
TSST-1/ EntC |
TSST-1/ EntB |
EntB/ EntC |
RPLA-Test |
17 |
7 |
9 |
9 |
0 |
0 |
Toxin-PCR |
18 |
7 |
14 |
14 |
0 |
0 |
TABELLE 4: Vergleich
der PCR zum Nachweis der Toxine und Latexagglutination
Tabelle 5 im Anhang
zeigt die Ergebnisse der beiden Testungen im Vergleich.
Da der RPLA-Test
durch Kulturbedingungen beeinflußbar ist, bietet der Nachweis der spezifischen
Gene mittels PCR eine sensitivere Methode.
Mit der PCR konnten
zusätzlich sechs Isolate identifiziert werden als Träger eines spezifischen
Toxin-Gens, jedoch ohne Nachweis des Toxins im Kulturüberstand.
Dabei sollte bedacht
werden, daß die PCR zwar die Spezifischen Gene nachweisen kann, diese jedoch
„stumm“ sein können ohne phänotypische Expression.
5. Integration der
beiden PCR-Ansätze in eine kombinierte Multiplex-PCR:
Um neben der
schnellen Aussage zur Identifikation und zum Resistenzverhalten der
eingesetzten Staphylokokken-Stämme auch Auskünfte über das potentielle
Toxinbildungsverhalten machen zu können, wurde die PCR zum Nachweis der Toxine
in die vorher beschriebene Multiplex-PCR integriert.
Der daraus
resultiernde PCR-Ansatz enthielt sieben verschiedene Primerpaare zur
Amplifikation von sec-, seb-, tst-,
coa-,mecA-,sowie den 16S rRNA-Genfragmenten von Staphylokokken und
Eubakterien.
Die Ergebnisse der
Austestung der einzelnen PCR-Ansätze stimmten dabei überein mit den Ergebnissen
der kombinierten Multiplex-PCR mit allen 7 Primerpaaren.
IV. Diskussion
1. Verschiedene
Verfahren zur Typisierung von S. aureus
Es sind momentan
schnelle, zuverlässige und kostengünstig arbeitende Verfahren zur
Identifikation jener Isolate gefragt, die als Verursacher von nosokomialen
Infekten in Frage kommen.
Es können nach wie
vor die in der Standard-Routine-Diagnostik eingesetzten Verfahren, wie
Koagulase-Testung oder Latex-Agglutinationstests, angewandt werden, aber oft
ist die reine Identifikation eines Keims hierbei nicht mehr ausreichend, da
viele Stämme bereits Multiresistenzen aufweisen können.
Weiterhin kommt es
auch vor, daß es sich bei manchen Stämmen um sogenannte Grenzfälle handelt, die
von den Routine-Methoden nicht erfaßt werden können und sich der Diagnostik
erfolgreich entziehen oder aber falsch eingeschätzt werden bezüglich ihres
Potentials.
Wie bereits vorher
berichtet, hängt z.B. die Expression von Resistenz-Genen von den angebotenen
Kulturbedingungen, wie pH-Wert, NaCl-Konzentration und Inkubationstemperatur
des angebotenen Mediums ab [44].
Deshalb ist es aber
wichtig, eine sorgfältige Bakterientypisierung vorzunehmen, um eine adäquate
und auch prompte Therapie einzuleiten, sofern dies für nötig erachtet wird.
In verschiedenen
veröffentlichten Studien wurde bereits über den Nutzen der PCR-Technik
berichtet, wie z.B. beim Nachweis von Resistenzgenen, wie des mecA-Gens als Träger der
Methicillin-Resistenz [6,8,16,20,23,24]
Bei fast allen
Autoren war jeweils eine Vorbehandlung des eingesetzten Isolates nötig.
Bei der in der
vorliegenden Arbeit etablierten Multiplex-PCR kann man unter Verwendung von
geeigneten Oligonukletid-Primern Aussagen machen über die Zugehörigkeit der
Isolate zu den Eubakterien, sowie deren Spezieszugehörigkeit.
Weiterhin kann man das
Koagulase-Gen nachweisen, wodurch man die eingesetzten Isolate in die Gruppe
der KNS oder S. aureus einordnen
kann.
Der Nachweis des mecA-Gens weist auf einen
Methicillin-resistenten Stamm hin, worauf entsprechende therapeutische Maßnahmen
eingeleitet werden können.
Als interne Kontrolle
wurden zusätzlich Oligonukleotid-Primer zum Nachweis der in allen Eubakterein
konserviert vorliegenden 16S rRNA-Region eingesetzt, sowie für die
Staphylokokken-spezifische 16S rRNA.
Die eingesetzten
Kontrollen wiesen eine 100%ige Spezifität und Sensitivität auf.
Das Koagulase-Gen
konnte ebenfalls in allen S. aureus-Isolaten
nachgewiesen werden,während das mecA-Gen
nur in 98% der als MRSA im Agardiffusionstest
ausgewiesenen Stämme nachgewiesen werden konnte.
Als Erklärung hierfür
könnten die bereits angesprochenen anderen Resistenzmechanismen angeführt
werden. Umgekehrt detektierte man bei zunächst als MSSA eingestuften Isolaten
ein mecA-Genprodukt.
Diesen Tatbestand
könnte man mit der Beeinflußbarkeit der phänotypischen Resistenzausbildung
durch exogenen Faktoren, wie Inkubationstemperatur usw., erklären. Ebenso
könnten aber auch Spontanmutationen im mecA-Gen
selbst oder deren regulatorischen Elementen dafür verantwortlich sein.
Man setzt vier Oligonukleotid-Primer-Paare
ein und kann bereits nach Ablauf von vier Stunden Aussagen über Taxonomie,
Resistenzverhalten und Pathogenität eines Keims liefern.
Die PCR lieferte
konstante Ergebnisse, die unbeeiflußt blieben von Kulturbedingungen und war in
der Lage zwischen intrinsischer-und auch borderline-Resistenz zu unterscheiden.
Voraussetzung dabei
ist natürlich eine Abnahme des Materials unter sterilen Bedingungen, da
Kontaminationen zu falschen Ergebnissen führen können.
Probleme können
derzeit bei Blutproben oder mit Blut kontaminierten Proben auftreten, da bei
der Lyse entstehendes Hämoglobin zu unspezifischen Ergebnissen führen kann.
2. Entwicklung von
molekulargenetischen Verfahren zur schnellen und validen Detektion bei
MRSA-Isolaten
MRSA gewinnen
zunehmend an Bedeutung, da sie immer häufiger als Verursacher von ernsthaft
verlaufenden nosokomialen Infekten beobachtet werden, wobei besonders
hospitalisierte und immunsupprimierte Patienten betroffen sind.
Um ein schnelles und
effizientes Eingreifen zu ermöglichen steigt der Bedarf an Detektionsverfahren
zur schnellen und zuverlässigen Erkennung und Diskriminierung von sowohl
Koagulase-negativen und -positiven als auch von Methicillin-sensiblen und
-resistenten Staphylokokken-Isolaten.
Im Rahmen der vorliegenden
Arbeit wird eine Multiplex-PCR vorgestellt und evaluiert, die den Einsatz
einzelner Bakterienkolonien ohne vorhergehende Präparation direkt von der
Agarplatte für den PCR-Ansatz ermöglicht.
Anschließend können
nach Ablauf von vier Stunden detaillierte Aussagen über Zugehörigkeit des
vorliegenden Isolates zu den Eubakterien und seiner Spezieszugehörigkeit,
weiterhin über Pathogenitätsmerkmale, wie Koagulaseproduktion und
Resistenzverhalten gemacht werden.
Im Gegensatz zum
Agardiffusionstest ist die PCR relativ unabhängig von Temperatur, pH-Wert und
Salzkonzentration.
Als zusätzlicher
Pluspunkt ist die Unterscheidung, ob eine intrinsische oder aber borderline
Methicillin-Resistenz vorliegt möglich mittels der Multiplex-PCR, was mögliche
therapeutische Konsequenzen nach sich zieht, da „borderline“-resistente Keime
auf ß-Lactamantibiotika ansprechen, jedoch die Isolate mit der durch das mecA-Gen vermittelten Resistenz mit
anderen Antibiotika adäquat therapiert werden können.
In den meisten
PCR-Ansätzen, die im Rahmen der mikrobiologischen Diagnostik von Staphylokokken
durchgeführt worden sind, erfolgte vor Beginn des Ansatzes eine DNA-Extraktion
bzw. eine Vorinkubation mit Enzymen.
Nur Hedin und Löfdahl setzten S.epidermis-Kolonien
zum Nachweis des mecA-Gens ohne
vorhergehende Behandlung direkt von der Agarplatte ein, wobei die Ergebnisse
vergleichbar waren mit Versuchen mit vorheriger Extraktion oder Enzymbehandlung
[93].
Im hier beschriebenen
Multiplex-Ansatz werden die Bakterienkolonien ebenfalls direkt von Agarplatte
ohne vorherige Präparation eingesetzt, was eine enorme Vereinfachung des
Procedere darstellt.
Ein großer Vorteil
der Multiplex-PCR liegt in der Tatsache, daß gleichzeitig mehrere
PCR-Ansätze
bearbeitet werden können.
Um die Anzahl der falsch
negativen Ergebnisse so niedrig wie möglich zu halten, ist der Einsatz einer
Positivkontrolle erforderlich bei dem hier vorgestellten Verfahren und dafür
wurde als interne Kontrolle die Amplifikation von 16S rRNA-Sequenzen aus
konservierten Genregionen gewählt, die in allen Eubakterien nachweisbar sind.
So deutet das Nicht-Vorhandensein diese 16S
rRNA-Amplifikationsprodukts beim Einsatz von Bakterien darauf hin, daß eine
fehlerhafte Amplifikation von Zielsequenzen vorliegen muß, die von einem
„unkorrekten“ PCR-Ansatz
herrühren.
Es können entweder
nicht optimale Konzentrationen der eingesetzten Reagenzien, zuwenig oder aber
zuviel Template-DNA eingesetzt worden sein, ein falsches Programm ausgewählt
worden sein oder aber Pipettierfehler ursächlich vorliegen.
Wird in einem Ansatz
die 16S rRNA-Gensequenz nicht amplifiziert, so muß der komplette Ansatz
wiederholt werden.
Die in der
beschriebenen Multiplex-PCR eingesetzten Primer zum Nachweis der 16S-rRNA-Produkts
bei Eubakterien weisen eine Spezifität und Sensitivität von 100% auf.
Weiterhin bildet die
Amplifikation des Staphylokokken-spezifischen Gens eine interne Kontrolle zur
Klärung der Frage, ob im PCR-Ansatz genügend DNA-Material vorhanden ist.
Als positiver
Nebeneffekt ist dadurch eine indirekte Kontrolle der Zell-Lyse möglich, da v.a.
Koagulase-negative Staphylokokken bekanntlich teilweise nur schwer einer
Lysebehandlung zugänglich sind.
Die Spezifität und
Sensitivität der hier eingesetzten Primer liegt bei 100%, was für den Einsatz
bei der Staphylokokken-Untersuchung spricht.
Zusätzlich können
anhand der Diskriminierung weitere Aussagen zum Grad der Pathogenität gemacht
werden, um ein schnelles und effizientes Eingreifen von Seiten des behandelnden
Arztes ermöglichen zu können sofern notwendig.
Maslow stellt
folgende Forderungen an das optimale Verfahren zur Typisierung von
Staphylococcus aureus: Die Methode muß optimal typisieren können, die
Ergebnisse müssen reproduzierbar sein, müssen gut diskriminieren
können, einfach in der Handhabung sein und die Ergebnisse sollten
einfach zu interpretieren sein [83].
Für die Einleitung
einer adäquaten Therapie bei Vorliegen einer S. aureus Infektion
ist der schnelle
Nachweis einer potentiellen Methicillin-Resistenz von hoher Bedeutung, da
MRSA-Isolate häufig nicht nur gegenüber allen ß-Lactamantibiotika sind, sondern
auch häufig bereits multiresistent sind, d.h. es sind bereits Resistenzen
gegenüber den bis dahin noch wirksamen Antibiotikaklassen wie der Aminoglykoside
und Gyrasehemmer (62,95).
Zusammenfassend
erhält der Untersucher mittels der hier vorgestellten Multiplex-PCR sehr
schnell zuverlässige Informationen bezüglich der Identität des Keims und
Anhaltspunkte fürs weitere Procedere und das Verfahren kann entweder als
Ergänzung oder Aternative zu den herkömmlichen klassischen Testungen fungieren.
Momentan wird das
Verfahren nicht Routinemäßig und auch nicht in automatisierter Form angewandt,
kann aber in Zukunft noch an Bedeutung zunehmen.
3. Vergleich von
Methoden zum Nachweis von Enterotoxinen und TSST-1
Wie bereits
beschrieben ist S. aureus in der Lage
verschiedene Enterotoxine zu produzieren.
Bei jedem Infekt, bei
dem Bakterien die Enterotoxine B,C und das TSST-1 bilden können und
gleichzeitig kein ausreichend hoher Schutztiter vorliegt ist die Inzidenz der
Entwicklung eines TSS erhöht.
Bei ausgedehnten
Infekten ist eine Aussage über das Toxin-Bildungs-Potential eines Stammes
wichtig, um das Risiko für den Patienten an einem TSS zu erkranken, besser
einschätzen zu können.
Im Rahmen dieser
Arbeit wurde zunächst die Expression der Enterotoxine B und C, sowie das TSST-1
mittels eine Latex-Agglutinationstests aus Kulturüberständen von 100
internationalen S. aureus-Isolaten
bestimmt.
Der RPLA-Test wies in
24% der eingesetzten S. aureus-Isolate
eines der Toxine nach, wobei diese Ergebnisse tendenziell mit den
Untersuchungsergebnissen von Lehn et al. [40] übereinstimmten.
Das bedeutet, daß unter
bestimmten Bedingungen jeder vierte Stamm durch Toxin-bildung ein TSS auslösen
kann. Daneben spielen höchstwahrscheinlich auch noch andere Faktoren neben den
Superantigenen bei der Ausbildung des TSS eine Rolle.
Konventionelle
Methoden zum Nachweis von Enterotoxinen und TSST-1 in Kulturüberständen sind
z.B. die Immundiffusion, Agglutination und das Elisa-Verfahren, wobei diese
Verfahren als sehr zeitaufwendig und durch multiple Testbedingungen sehr
störanfällig sein kann.
Außerdem können im
Rahmen immunologischer Verfahren kreuzreagierende Antigene falsch-positive
Resultate erzeugen.
Diese Probleme können
durch den direkten Nachweis der seb-,
sec- und tst-Gene umgangen werden, da durch das entsprechende nachgewiesene
Gen der eingesetzte Keim grundsätzlich das Potential zur Toxinbildung innehat,
was jedoch nicht gleichbedeutend mit tatsächlicher Expression sein muß.
Es wurde im Rahmen
dieser Arbeit eine PCR entwickelt, die ebenfalls Bakterienkolonien direkt von
der Agarplatte verwendet und die Toxinbildenden Gene direkt nachweist. Es
wurden dabei das seb, sec und das tst-spezifische PCR-Produkt in allen
Toxin-produzierenden Stämmen nachgewiesen.
Lediglich ein
weiterer tst-spezifischer und zwei sec-spezifische PCR-Produkte wurden
zusätzlich in den phänotypisch als Toxin-negativ ausgewiesenen Isolaten nachgewiesen.
Für diese Diskrepanz
können mehrere Erklärungen angeführt werden. Es ist möglich, daß die
Test-Sensitivität eine Rolle spielt, wenn z.B. zu geringe Mengen an Toxinen
gebildet werden und somit von dem Test nicht mehr erfaßt werden [29,48]. Weiterhin können Mutationen im
agr-Gen zu einer fehlenden Expression der Toxine führen.
Bei der Auswahl der
Primer wurde darauf geachtet, daß keine Homologien zwischen den einzelnen Genen
als Primertarget dienten.
Für das Enterotoxin C
sind Epitop-Unterschiede beschrieben worden, so daß drei unterschiedliche Typen
unterschieden werden können [39].
Diese Tatsache wurde
bei der Auswahl der Primer wurde diese Tatsache berücksichtigt, damit alle drei
möglichen Ausprägungstypen vom Primer miterfaßt werden konnte.
Im Vergleich zeigt
die PCR zum Nachweis der Toxine eine höhere Spezifität und Sensitivität als die
konventionelle RPLA-Testung.
Zudem ist die
RPLA-Testung viel anfälliger, weil sie durch veränderte Kulturbedingungen
beeinflußt werden kann und außerdem viel zeitaufwendiger ist [97].
Die PCR erlaubt
dagegen eine einfache und schnelle Detektion von Toxin-bildenden Genen, ohne
Rückschlüße auf deren tatsächliche Expression.
Der Nachweis der Gene
zeigt nur, daß der Stamm theoretisch über das Toxinbildungspotential verfügt,
macht aber keine Aussage darüber, ob das tatsächlich der Fall ist.
Auf jeden Fall
sollten Toxin-Gen-positive S. aureus-Isolate
aus klinischen Gründen grundsätzlich als potentielle Toxinbildner angesehen
werden, auch wenn keine in vitro-Toxinbildung nachgewiesen werden kann, da sie
das Potential zur Toxinbildung besitzen und die Produktion jederzeit
eingeschaltet werden kann.
Die in der
vorliegenden Arbeit beschriebene-PCR zum Nachweis der Toxine wurde in die
ebenfalls beschriebene Multiplex-PCR in einer kombinierten Multiplex-PCR
integriert. Auf diese Weise erhält man viele Informationen über ein Isolat.
Diese kombinierte PCR
ist nun in der Lage ein Isolat als S.
aureus zu identifizieren, seine Resistenzsituation zu klären sowie einen
Aussage über sein Toxinbildungspotential zu machen.
Daraus kann der
behandelnde Arzt entscheidende Rückschlüsse über das weitere therapeutische
Procedere ziehen.
Die Feststellung der
Resistenz ist natürlich nur in Zusammenhang mit der kompletten
Spezies-Differenzierung und weiterer Pathogenitätsmerkmale interessant, wie
hier z.B.der Staphylokkoken-spezifischen-Koagulase.
Zwei Arbeitsgruppen
amplifizierten mittels einer Multiplex-PCR parallel zunächst einmal das mecA-Gen,
das femA-Gen bzw. ein Staphylokokken-spezifische Sequenz und dann das mecA-Gen
zusammen mit dem 16S rRNA-Gen. In diesen Arbeiten war jedoch immer eine
Vorinkubation und eine DNA-Extraktion der eingesetzten Staphylokokken-Isolate
nötig [20,90].
In der hier
erarbeiteten Multiplex-PCR können Bakterienkolonien ohne vorherige Aufarbeitung
direkt von der Agarplatte im PCR-Ansatz eingesetzt werden, was eine enorme
Zeit-und finanzielle Ersparnis bedeutet.
Die erarbeitete PCR
ermöglicht mit einem einzigen Reaktionsansatz innerhalb von 4 Stunden Aussagen
über Taxonomie, Pathogenität sowie Resistenzverhalten eines bestimmten
isolierten Staphylokokken-Isolates zu machen.
Das PCR-Verfahren hat
auch Nachteile, es können z.B. verfälschte Ergebnisse auftreten, wenn die
Primer nicht sorgfältig nach bestimmten Kriterien, die im Kapitel II bereits
beschrieben wurden, ausgewählt werden. Außerdem muß die flankierte Gensequenz
ebenfalls nach bestimmten Gesichtspunkten erwählt worden sein und nach
Möglichkeit nicht zu viele identische Basenabfolgen bieten, da es zur
Ausbildung von nicht erwünschten Produkten in Form von sogenannten
„Geisterbanden“kommt.
Bestechend ist jedoch
die leichte Durchführbarkeit, ohne aufwendige Vorpräparation der eingesetzten
Keime und der Zeitfaktor.
Die PFGE ist zwar in
der Lage noch exakter als die PCR-Technik Isolate zu differenzieren und wird
somit als „Goldstandard“ [95] bezeichnet, jedoch ist zu bedenken, daß die
Durchführung mehrere Tage in Anspruch nehmen kann.
Leider fehlt es bei der
PFGE und auch bei der PCR an gänzlich standarisierten Protokollen, um eine
Vergleichbarkeit innerhalb der
Laboratorien zu gewährleisten
V. Zusammenfassung
Aufgrund der
weltweiten Verbreitung von Methicillin-resistenten S. aureus wird dieser immer häufiger als Verursacher von
nosokomialen Infekten isoliert .
Da diese Isolate
immer häufiger Multiresistenzen aufweisen, treten immer öfter therapeutische
sowie krankenhaushygienische Probleme auf .
Aus diesem Grumd
steigt der Bedarf an Detektionssystemen, die schnell und zuverlässig sowohl
zwischen Koagulase-positiven und-negativen als auch zwischen
Methicillin-resistenten und -sensiblen Staphylokokken-Isolaten differenzieren
können.
Das erste Ziel der
vorliegenden Arbeit lag darin, eine Multiplex-PCR zu etablieren, die Aussagen
über Taxonomie, Pathogenität und Resistenzverhalten des zu untersuchenden S. aureus-Isolates ermöglicht, wobei der
schnelle Keimnachweis direkt aus dem Probenmaterial oder aus einer
Bakterienkolonie möglich ist.
Das zweite Ziel der
Arbeit lag darin, das Toxinbildungsverhalten eines Isolates charakterisieren zu können. Es wurde hierfür
eine PCR entworfen, die die Gene für die Enterotoxine B und C sowie TSST-1
nachweisen kann.
Im anschließenden
Vergleich mit konventionellen phänotypischen Methoden wie dem
Latex-Agglutinationstest und dem Reversen-Latex-Agglutinationstest erwies sich
die PCR-Methode als sensitiver und schneller.
Das dritte Ziel der
Arbeit bestand darin, die Multiplex-PCR und die PCR zum Nachweis der Toxine in
einem einzigen Ansatz zu kombinieren, um dadurch ein molekulargenetisches
„Dendogramm“ eines Keims machen zu können, das zusätzliche Informationen zu den
Ergebnissen der konventionellen phänotypischen Typisierungsverfahren machen
kann.
Bei der in der vorliegenden
Arbeit etablierten Multiplex-PCR kann man unter Verwendung geeigneter
Oligonukleotid-Primer Aussagen machen über die Zugehörigkeit der Isolate zu den
Eubakterien, sowie deren Spezieszugehörigkeit.
Weiterhin ist das
Koagulase-Gen nachweisbar, wodurch man die zu untersuchenden Isolate in die
Gruppe der KNS oder S. aureus
einordnen kann.
Der Nachweis des mecA-Gens weist auf einen
Methicillin-resistenten Stamm hin, worauf entsprechende therapeutische
Maßnahmen eingeleitet werden können.
Als interne Kontrolle
wurden zusätzlich Oligonukleotid-Primer zum Nachweis der in allen Eubakterein
konserviert vorliegenden 16S rRNA-Region eingesetzt, sowie für die
Staphylokokken-spezifische 16S rRNA.
Die eingesetzten
Kontrollen zeigten eine 100%ige Spezifität und Sensitivität auf.
Das Koagulase-Gen
konnte ebenfalls in allen S. aureus-Isolaten
nachgewiesen werden, während das mecA-Gen
nur in 98% der als MRSA im Agardiffusionstest
ausgewiesenen Stämme nachgewiesen werden konnte.
Als Erklärung hierfür
könnten die bereits angesprochenen anderen Resistenzmechanismen angeführt
werden. Andererseits detektierte man bei zunächst als MSSA eingestuften
Isolaten lediglich ein mecA-Genprodukt.
Im hier beschriebenen
Multiplex-Ansatz wurden die Bakterienkolonien direkt von Agarplatte ohne
vorherige Präparation eingesetzt, was eine enorme Vereinfachung des Procedere
darstellt.
Ein weiterer großer
Vorteil der Multiplex-PCR liegt in der Tatsache, daß gleichzeitig mehrere
PCR-Ansätze bearbeitet werden können.
Um die Anzahl der
falsch negativen Ergebnisse so niedrig wie möglich zu halten, ist der Einsatz
einer Positivkontrolle erforderlich bei dem hier vorgestellten Verfahren und
dafür wurde als interne Kontrolle die Amplifikation von 16S rRNA-Sequenzen aus
konservierten Genregionen gewählt, die in allen Eubakterien nachweisbar sind.
So deutet das Nicht-Vorhandensein diese 16S
rRNA-Amplifikationsprodukts beim Einsatz von Bakterien darauf hin, daß eine
fehlerhafte Amplifikation von Zielsequenzen vorliegen muß, die von einem
„unkorrekten“ PCR-Ansatz herrühren.
Der Untersucher
erhält mittels der hier vorgestellten Multiplex-PCR sehr schnell zuverlässige
Informationen bezüglich der Identität des Keims und möglicherweise
Anhaltspunkte fürs weitere Procedere.
Das Verfahren kann entweder
als Ergänzung oder aber als Alternative zu den herkömmlichen klassischen
Testungen fungieren.
Momentan wird das
Verfahren nicht Routinemäßig und auch nicht in automatisierter Form angewandt,
kann jedoch in Zukunft noch an Bedeutung zunehmen.
Im Rahmen dieser
Arbeit wurde zunächst die Expression der Enterotoxine B und C, sowie das TSST-1
mittels eine Latex-Agglutinationstests aus Kulturüberständen von 100
internationalen S. aureus-Isolaten
bestimmt.
Der RPLA-Test wies in
24% der eingesetzten S. aureus-Isolate
eines der Toxine nach, wobei diese Ergebnisse tendenziell mit den
Untersuchungsergebnissen von Lehn et al. [40] übereinstimmten.
Das bedeutet, daß
unter bestimmten Bedingungen jeder vierte Stamm durch Toxin-bildung ein TSS
auslösen kann. Daneben spielen höchstwahrscheinlich auch noch andere Faktoren
neben den Superantigenen bei der Ausbildung des TSS eine Rolle.
Es wurde im Rahmen
dieser Arbeit eine PCR entwickelt, die ebenfalls Bakterienkolonien direkt von
der Agarplatte verwendet und die Toxinbildenden Gene direkt nachweist. Es
wurden dabei das seb, sec und das tst-spezifische PCR-Produkt in allen
Toxin-produzierenden Stämmen nachgewiesen.
Im Vergleich zeigt
die PCR eine höhere Spezifität und Sensitivität als die konventionelle
RPLA-Testung.
Witerhin ist
anzumerken, daß die RPLA-Testung weitaus anfälliger ist, weil sie durch
veränderte Kulturbedingungen beeinflußt werden kann und außerdem viel
zeitaufwendiger ist [97].
Die PCR erlaubt
dagegen eine einfache und schnelle Detektion von Toxin-bildenden Genen, ohne
Rückschlüße auf deren tatsächliche Expression.
Der Nachweis der Gene
zeigt nur, daß der Stamm theoretisch über das Toxinbildungspotential verfügt,
macht aber keine Aussage darüber, ob das auch tatsächlich der Fall ist.
Auf jeden Fall sollten
Toxin-Gen-positive S. aureus-Isolate
aus klinischen Gründen grundsätzlich als potentielle Toxinbildner angesehen
werden, auch wenn keine in vitro-Toxinbildung nachgewiesen werden kann, da sie
das Potential zur Toxinbildung besitzen und die Produktion jederzeit
eingeschaltet werden kann.
Die in der
vorliegenden Arbeit beschriebene PCR zum Nachweis der Toxine wurde in die ebenfalls beschriebene
Multiplex-PCR in einer kombinierten Multiplex-PCR integriert. Auf diese Weise
erhält man dezidierte Informationen über das eingesetzte Isolat.
VI.
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VII. Abkürzungsverzeichnis
AS Aminosäure
ATP
Adenosintriphoshat
bp Basenpaare
°C Grad Celsius
dATP Desoxyadenosintriphoshat
dNTP Mischung von
Desoxynukleotidtriphosphaten
DNA Desoxyribonukleinsäure
Dnase Desoxyribonuklease
dru
direct-repeat-unit
E.coli Escherichia coli
EDTA
Ethylendiamintetraessigsäure
g Gramm
GI Growth Index
kb Kilobasen
kDa Kilodalton
KNS
Koagulase-negative-Staphylokokken
l Liter
µ Micro
M Molar
MHK Minimale-Hemmkonzentration
min Minuten
MRSA
Methicillin-resistente S. aureus
MSSA
Methicillin-sensible S. aureus
NaCl Natriumchlorid
OD Optische Dichte
ORF open reading
frame
PBP Penicillinbindeprotein
PCR Polymerase-Ketten-Reaktion
PFGE Pulsfeld-Gelelektrophorese
pH negativ dekatischer
Logarithmus der Wasserstoffionenkonzentration
RNA Ribonukleinsäure
RPLA
Reverser-Passiver-Latex-Agglutinationstest
S. aureus Staphylococcus aureus
Tris
Trichloressigsäure
TSS
Toxic-Shock-Syndrom
TSST-1
Toxic-Shock-Syndrom Toxin-1
UV Ultraviolett
Vol Volumen
VIII. Danksagung:
Die vorliegende
Arbeit wurde am Institut für Medizinische Mikrobiologie und Virologie der
Heinrich-Heine Universität Düsseldorf erstellt.
Auf diesem Weg möchte
ich mich bedanken bei:
Herrn Priv.-Doz.Dr.
med. Franz Josef Schmitz für das interessante Thema, seine Unterstützung und
Betreuung, seinen Humor,
dem Institut für
medizinische Mikrobiologie und Virologie der Heinrich-Heine Universität
Düsseldorf, insbesondere Prof.Dr.med. Hadding und Prof.rer.nat.Heinz, die mir
Arbeitsmaterial und Geräte zur Verfügung stellten,
Frau B. Hofmann für
die freundschaftliche und nette Zusammenarbeit,
dem BMFZ für die
Verfügungstellung von Arbeitsmaterial und Unterstützung,
der gesamten mikrobiologischen
Abteilung für das gute Arbeitsklima,
sowie meiner Familie,
die mich während meiner gesamten Studienzeit stets unterstützt hat.
Lebenslauf:
Persönliche Daten:
Name: Alexandra
Steller
Geb.: 01.07.1969
Ort:
Bytom(Beuthen)
Fam.stand: ledig
Konfession: römisch-katholisch
Werdegang:
1976-77 Grundschule Bytom
1977-78 Grundschule Mannheim-Rheinau
1978-80 Grundschule
Essen-Steele
1980-84 Carl-Human
Gymnasium Essen-Steele
1984-1989 Geschwister-Scholl
Gymnasium Velbert
Abschluß: Abitur
1989-1990 Freiwilliges soziales
Jahr Huyssens-Stiftung Essen
WS 1991/1992 Aufnahme des
Humanmedizinstudiums an der Heinrich-
Heine
Universität Düsseldorf
1998-1999 Praktisches Jahr im
Klinikum Wuppertal-Elberfeld
Frühjahr 99 Ablegung des dritten
Abschnitts der ärztlichen Prüfung
seit 9/1999 Ärztin im Praktikum im
Klinikum Wuppertal-Barmen
seit 3/2001 Assistenzärztin im
Klinikum Wuppertal-Barmen
VIIII: Anhang:
Tabelle 5: Vergleich
RPLA-Test und Toxin-PCR