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Die siebziger Jahre
Anfänge einer Volksbewegung für Umwelthygiene
1971 stellte Christian Schütze im Merkur mit einem Blick auf die amerikanische Umweltbewegung fest, daß in Europa eine vergleichbare Volksbewegung für Umwelthygiene bislang nicht zustande gekommen1 sei. In diesem Aufsatz fordert er, das herkömmliche Naturschutzdenken durch ein Umweltbewußtsein, das etwas weiter reicht als bis zur Baumgruppe am Horizont des Dorfes, so wichtig deren Erhaltung auch sein mag, zu ersetzen.
Vom konservierenden Naturschutz, der ständig in der Defensive ist und Schritt um Schritt zurückgedrängt wird, müssen wir zur aktiven Vorwärtsverteidigung kommen. Nicht die Erhaltung der Natur, wie sie in Resten uns überkommen ist, kann die Bewohnbarkeit der Erde sichern, sondern nur vernünftige Steuerung der unablässigen, unaufhaltsamen Verwandlung dieser Welt.2
Gegen Ende des Beitrags wurde er in seiner Kriegsmetaphorik noch drastischer:
Die Natur ist durch Aggression mit den Waffen Wissenschaft, Technik und Industrie unterworfen und gezähmt worden. Sie geht im Geschirr des Menschen. Da wir ihr keine Ruhe lassen können, wenn wir leben wollen, müssen wir sie umso intensiver pflegen, je mehr wir sie ausbeuten. Und zwar mit demselben großen Einsatz von Wissenschaft, Technik und Industrie. Die Forschung hat ihren Beitrag geleistet: Ökologie, die neue Wissenschaft von der Erhaltung der Umwelt und ihren Gesetzen, ist voll ausgebildet. Die Technik stellt Mittel bereit, die Erde entweder zu verwüsten oder zu regenerieren.3
Damit ist hinsichtlich der Kriegsmetaphorik noch ein weiterer Assoziationsraum eröffnet: der des Krieges gegen die Natur, dem nun gleichfalls Einhalt geboten werden sollte.
Die Grenzen des Wachstums
Einen Meilenstein im Umweltbewußtsein stellte 1972 die Veröffentlichung der vom Club of Rome in Auftrag gegebenen Studie über die Grenzen des Wachstums von Dennis Meadows u.a. dar. Der Philosoph Heinz-Ulrich Nennen bezeichnet dieses Ereignis in seinem Überblick über die Geschichte der Ökologie als ökologische Wende und führt aus:
Dieser erste, der Berichte des Club of Rome zur Lage der Menschheit, ist in erster Linie ein Medienereignis. Der apokalyptische Charakter der Aussagen, die gewisse Aura des Club of Rome, die an Geheimlogen denken läßt, der Einsatz des Computers, der in den Berichten zum Sinnbild für Wissenschaftlichkeit wird, und nicht zuletzt der geschickte, fast virtuos zu nennende Einsatz der Medien - der Bericht erscheint in elf Sprachen gleichzeitig -, verfehlten die beabsichtigte Wirkung nicht. (...) Weltweit entsteht damit ein Umweltbewußtsein, das seit Rachel Carsons Silent Spring bereits latent vorhanden war, das nun aber in einen Widerspruch tritt zur Fortschrittsdiktion und dieses umso mehr, als im Herbst 1973 die Industrienationen mit der sogen. Erdölkrise konfrontiert werden.4
Schafe blicken auf
1972 erschien der Science-Fiction-Roman des britischen Autors John Brunner The Sheep Look Up (Schafe blicken auf), der eindrücklich die alltäglichen katastrophalen ökologischen Zustände um die Jahrtausendwende schildert. In einem Jugendbuch aus dem Jahr 1986 wird der Text wie folgt zusammengefaßt:
Der Roman hatte wie ein Schock auf ihn (den Protagonisten des Jugendbuches, S.J.) gewirkt. Er war ein Panorama der unmittelbaren Zukunft, etwa zum Ende des 20. Jahrhunderts, wie sie sich der Autor John Brunner vorstellte. 1972 hatte er das Buch geschrieben, und schon waren einige seiner Prophezeiungen eingetroffen. Brunner schildert eine Welt, die unbewohnbar zu werden begann, in der Luftverschmutzung, ungenießbares Wasser und vergiftete Nahrung zu einer schweren Last für die Menschen geworden waren.5
Das Ende der Vorsehung
Gleichfalls 1972 erschien in der BRD Das Ende der Vorsehung - Die gnadenlosen Folgen des Christentums von Carl Amery, das besonders in kirchlichen Kreisen der DDR diskutiert wurde und zur Grundsteinlegung der kirchlichen Umweltbewegung der DDR beitrug.6 Amery bezieht sich auf die Studie des Club of Rome und zeigt auf, daß der gegenwärtige Weltzustand durch einen weltweiten Konsens herbeigeführt worden sei, den er als Folge der Verinnerlichung bestimmter Leitvorstellungen der jüdisch-christlichen Tradition charakterisiert.7 In seiner Diagnose beschreibt er die Situation als totalen Sieg der christlich orientierten Menschheit, der gleichzeitig die totale planetarische Krise ist.8
Zur Kritik der politischen Ökologie
Wiederum gab Hans Magnus Enzensberger einen wichtigen Anstoß, diesmal 1973 in seinem Aufsatz Zur Kritik der politischen Ökologie, der einer der ersten war, in denen sich die bundesrepublikanische Linke überhaupt mit Umweltfragen beschäftigte, und in dem es Enzensberger gelang, das Umweltthema als linkes Thema zu reklamieren.9 Der Aufsatz endet mit der Feststellung, daß ein Überleben in der ökologischen Krise wenn überhaupt, dann nur im Sozialismus möglich sei, gleichzeitig aber eine (sozialistische) Zukunft nur durch das Angehen der ökologischen Frage möglich wird:
Wenn die ökologische Hypothese (nämlich die, daß die ökologischen Widersprüche die industrialisierten Gesellschaften zusammenbrechen lassen werden, S.J.) zutrifft, dann haben die kapitalistischen Gesellschaften diese Chance, das Marxsche Projekt der Versöhnung von Mensch und Natur, wahrscheinlich definitiv verwirkt. Die Produktivkräfte, welche die bürgerliche Gesellschaft freigesetzt hat, sind von den gleichzeitig entfesselten Destruktivkräften eingeholt und überholt worden. Den Preis für ihre versäumte Revolution werden die hochindustrialisierten Länder des Westens nicht allein zu tragen haben. Der Kampf gegen den Mangel ist ein Erbe, das sie der ganzen Menschheit hinterlassen, auch dort, wo sie die Katastrophe übersteht. Was einst Befreiung versprach, der Sozialismus, ist zu einer Frage des Überlebens geworden. Das Reich der Freiheit aber ist, wenn die Gleichungen der Ökologie aufgehen, ferner gerückt denn je.10
Die Schwierigkeit des Prozesses, die bundesdeutsche Linke für die ökologische Problematik zu sensibilisieren, schildert der Historiker Rolf-Peter Sieferle leicht ironisch folgendermaßen:
Man muß sich angesichts dieser Zeilen vor Augen halten, daß zur Zeit der Ölkrise und inmitten der öffentlichen Diskussion um die Grenzen des Wachstums die linken Zeitschriften noch voll von Artikeln waren, in denen es um Staatsableitungen, Klassenanalysen, Imperialismustheorien und Organisationsfragen ging. Es zeigte sich mit übergroßer Deutlichkeit, wie sehr ein geronnenes Erklärungssystem wie der Marxismus dazu tendiert, sich abzuschotten und nur solche Fragen als diskussionswürdig anzuerkennen, die es selbst generiert hat. Es gelang schließlich durchaus, den ökologischen Komplex nachträglich in den Marxismus einzubauen. Dazu mußten einige Begriffe neu definiert werden (z.B. Produktivkräfte), doch fanden sich bald die passenden Klassikerzitate, die Marx und Engels zu den Erzvätern der Umweltbewegung werden ließen.11
Energiepolitische Folgen der Ölkrise
Nach der Ölkrise von 1973 begann in beiden deutschen Staaten eine Umorientierung der Energiepolitik. In der DDR wurde als Reaktion auf die steigenden Ölpreise verstärkt auf die - in den ostdeutschen Kohlerevieren extrem schwefelhaltige - Braunkohle gesetzt, was neben den Schäden durch den Tagebau wiederum negative Auswirkungen auf die Luftqualität hatte.
Mit der Ölkrise, die sich verspätet auf die DDR auswirkte durch gedrosselte und überteuerte Öllieferungen aus der UdSSR, wurde das Land unter anderem zur Rückumstellung auf Braunkohlefeuerung gezwungen. Das führte geradewegs in die ökologische Katastrophe. Die Wälder im Dreiländereck Polen, CSSR, DDR starben, die Böden versauerten, Kinder und empfindliche Erwachsene erkrankten an Bronchitis, Pseudokrupp und Allergien. Bausubstanz zersetzte sich, Kulturdenkmäler zerbröselten. Unbegreiflicherweise wurde eine öffentliche Energiesparmaßnahme um jeden Preis vermieden. Die DDR avancierte zum größten Luftverschmutzer Europas.12
In der Bundesrepublik begannen mit den Planungen von Standorten für Atomkraftwerke, Wiederaufbereitungsanlagen und Zwischen- resp. Endlagerstätten die Proteste der Bürgerinitiativen gegen die Atomkraft. Der Widerstand in Wyhl bildete den Auftakt für die vielen Aktionen der Anti-AKW-Bewegung. Rückblickend schildert Walter Moßmann den Beginn der Proteste als Widerstand gegen einen Krieg gegen die eigene Bevölkerung:
Im Herbst 1974, während der Platzbesetzung in Marckolsheim, hat Meinrad Schröder von der BI Wyhl gesagt: ...dieser Krieg, der über uns geht... (...) Gemeint waren die Atomkraftwerke, die Umweltzerstörung, die ökologischen Katastrophen.13
In der DDR formierten sich die bereits erwähnten Diskussionsforen der Evangelischen Kirche parallel zu den Bürgerinitiativen in der BRD und bildeten somit eine Grundlage für die dortige inoffizielle Umweltbewegung.
The roots of the unofficial green movement in the GDR lie in discussion groups in the Evangelische Kirche in the early seventies. (...) While their attempts to create an alternative culture had much in common with contemporaries in the Bürgerinitiativen and the emerging green movement in the Federal Republic (one thinks of the protest communities in Wyhl and Gorleben), they did not share the latters concern with nuclear technology.14
Gespräch über Bäume II - Ökologie (Kunert)
Variationen des bereits erwähnten Brechtschen Diktums Was sind das für Zeiten, wo / Ein Gespräch über Bäume fast ein Verbrechen ist / Weil es ein Schweigen über so viele Untaten einschließt!15 gehören zu den Standards der frühen Umweltbewegung. Ende 1974 schrieb der noch in der DDR lebende Günter Kunert in einem Aufsatz über Christa Wolf:
Ein Gespräch über Bäume ein Verbrechen? Auf einem Planeten, von dem heute bereits rund 50% des Waldbestandes abgeholzt sind, zeigt sich schon solches Gespräch als daseinserforderlich. Die Veränderungen zwischenmenschlicher Beziehungen, wie wir sie nach der Lektüre der Klassiker, nach dem Überzeugtsein von ihren Argumenten, erhofft und erwartet hatten, waren bei den Klassikern und damit in unserer Fantasie unwillkürlich auf dem Hintergrund des 19. Jahrhunderts gedacht, auf der Folie einer zwar nicht intakten Gesellschaft, aber einer ökologisch intakten Erde. Und so werden vermutlich die Veränderungen besagter Beziehungen künftig anderen und nur ahnbaren Einflüssen unterliegen, Zwängen und Deformationen, deren Druck auszuhalten die herkömmlichen seelischen Verarbeitungsmechanismen wie Frivolität und Zynismus und Resignation vielleicht gar nicht mehr ausreichen werden.16
Gründung des BUND
Um zu einer effizienten Kraft werden zu können, war es wichtig, daß sich in der Bundesrepublik die verschiedenen Stränge des bürgerlichen Naturschutzes und des administrativen technischen Umweltschutzes mit den Bürgerinitiativen, also der Ökologiebewegung als neuer sozialer Bewegung koordinierten. Mit der Gründung des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschlands (BUND) am 20.7.1975 gelang auf Initiative von Horst Stern, Hubert Weinzierl, Konrad Lorenz, Robert Jungk und Bernhard Grzimek die Zusammenführung von Naturschutz und Umweltschutz. Die Bürgerinitiativen hatten sich schon 1972 zum Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) zusammengeschlossen.17
Der Untergang der Stadt Passau
1975 erschien in der Bundesrepublik der Science-Fiction-Roman Der Untergang der Stadt Passau von Carl Amery18, einem der frühen Warner vor ökologischen Schäden, der die Auseinandersetzungen um Rohstoffe in einer als nah geschilderten postindustriellen Zukunft thematisiert.
Seveso
Mit der Katastrophe von Seveso im Juli 1976, bei der eine Giftwolke mit ca. 2,5 kg Dioxinen (TCDD) freigesetzt wurde, ging ein Schock hinsichtlich der Gefahren der chemischen Industrie durch die Bevölkerung. Koch und Vahrenholt schreiben in ihrem Klassiker Seveso ist überall:
Wir haben die Folgen des Chemie-Unfalls vorort gesehn: die vom Gift entstellten Kinder (durch Chlorakne, S.J.), die um die Gesundheit ihrer ungeborenen Babys bangenden Schwangeren, die Menschen, die Haus und Hof verloren - Eindrücke, die man so schnell nicht wieder vergißt. Hierzulande ist mit den nachlassenden Katastrophenmeldungen auch die Angst vor einem ähnlichen Störfall sehr schnell verdrängt worden, in der Annahme, daß es sich eben um eine typisch italienische Schlamperei handelte. (...) Aber sind nicht die Probleme der chemischen Industrie allgegenwärtig?19
Koch und Vahrenholt stellen die Ereignisse in Seveso explizit in den Kontext von Rachel Carsons Sachbuch Der stumme Frühling, das Carson, wie bereits erwähnt, mit einem Zukunftsmärchen einleitet. Aus diesem zitieren die Autoren von Seveso ist überall eine längere Passage, um dann anzuschließen:
Mit diesem Zukunftsmärchen (...) begann (...) Rachel Carson im Jahre 1962 ihr (...) Buch Der stumme Frühling, in dem sie Anklage erhob gegen den Pesthauch der modernen Chemie, gegen die zunehmende Verseuchung der Umwelt durch Insektizide und Herbizide. Damals schloß die Autorin ihre Schreckensvision mit den Worten: Diese Stadt gibt es in Wirklichkeit nicht. Seit dem 10. Juli 1976 gibt es sie.20
Krabat I
Als der erste Umweltroman der DDR kann Krabat oder Die Verwandlung der Welt von Jurij Brzan, einem sorbischen Autor, angesehen werden. Der sorbische Sagenstoff von Krabat, der bundesdeutschen Lesern durch das Jugendbuch von Otfried Preußler bekannt ist, wird hier mit dem Faust-Stoff verschmolzen und aktualisiert: Der Wissenschaftler Jan Serbin hat den genetischen Code entschlüsselt und besitzt damit theoretisch den Zugang zur völligen Veränderung der Welt. Er verwandelt sich in Krabat und reist mit dem Müller Jakub Kuschk und dem Mädchen Smjala durch die Welt, um Kriterien für seine Entscheidung zu finden. Gleichzeitig ist durch die Anbindung an ein sorbisches Dorf und eine dort seit Urzeiten ansässige Familie ein regionaler Bezug hergestellt, der für bundesdeutsche Leser zuerst irritierend an Heimatliteratur erinnert. Davon kann jedoch nicht die Rede sein, eher von einer erzählerischen Umsetzung der Formel think global, act local im Nebeneinander lokaler und globaler Bezüge.21 Der Text beschreibt spürbare Umweltschäden und stellt gleichzeitig deutlich die Gefahren der Gen-Technologie heraus.
Er beharrte starr auf seiner Meinung, daß die Biologen ihrer Verantwortung nur dann gerecht würden, wenn sie ihre Gen-Forschungen einstellten (...) Das ist keine Sache des guten oder schlechten Charakters irgendeines Mannes, (...) sondern die des Bestehens einer Gesellschaftsordnung, die jede menschliche Leistung in Profit berechnet, und der Gefahr, daß Macht mißbraucht werden kann.22
Die Frage, inwiefern Literatur etwas an gegebenen Zuständen ändern könne, wird fiktionsintern beantwortet:
Glauben Sie, daß Ihr Schreiben irgend etwas ändert? frage ich. Ich bin ein Teil der menschlichen Vernunft oder der vernünftigen Menschlichkeit, antwortete er. Sie ändert. (...) Früher (...) habe ich geglaubt, unser Schreiben könnte den neuen Menschen erschaffen. Es war der - verzeihliche - Irrtum eines Anfangs. Heute weiß ich, daß der Mensch sich selbst erschafft, mühselig und so langsam, daß kein Zeitraffer sein Werden erfassen kann. Mein Anteil daran besteht darin, daß ich über diesen Prozeß nachdenke und daß unter meinen Gedanken welche sind, die dem einen oder dem anderen seine Selbstwerdung erleichtern, und sei es um das Gewicht eines Menschenhaares.23
Deutlich ist darüberhinaus ein Appell zum öffentlichen Protest gegen die Umweltzerstörung im Text enthalten, auch wenn der Satz, den Krabat vor sich hin murmelt, nicht zuende gesprochen wird: Eine ganze Stadt empörte sich, weil der Rat beschloß, zehntausend Stadttauben zu vergiften. Wieso empören sich nicht alle Städte der Welt, wenn...24
Biermann und die fehlende Kritiktoleranz
Im November 1976 verweigerten die Behörden der DDR Wolf Biermann nach einer Konzertreise nach Köln die Rückkehr. Das hatte enorme Proteste der Intellektuellen und Künstler der DDR zur Folge. In dem von 106 Künstlern unterzeichneten Protestbrief heißt es unter anderem:
Wolf Biermann war und ist ein unbequemer Dichter - das hat er mit vielen Dichtern der Vergangenheit gemein. Unser sozialistischer Staat, eingedenk des Wortes aus Marxens 18. Brumaire, demzufolge die proletarische Revolution sich unablässig selbst kritisiert, müßte im Gegensatz zu anachronistischen Gesellschaftsformen eine solche Unbequemlichkeit gelassen nachdenkend ertragen können.25
Wie wenig der sozialistische Staat Binnenkritik überhaupt zu ertragen bereit und fähig war, ist heute hinlänglich bekannt. Auch in puncto Umweltkrise waren die Abwehrreaktionen so groß, daß Jörg Naumann, einer der Mitgründer von Greenpeace in der DDR, im nachhinein urteilte: Für den Umweltschutz war in der DDR auch deshalb kein Geld da, weil die Staatssicherheit Unsummen zur Bekämpfung der Umweltarbeit ausgab.26
Die Leute von Gomorrha und Der Atomkrieg von Weihersbronn
1977, auf dem Höhepunkt der Aktivitäten der Rote Armee Fraktion und der Terroristenfahndungen in der Bundesrepublik, fand sich in Wolfgang Hädeckes Roman Die Leute von Gomorrha27 ein bedrückendes Nebeneinander von Umweltzerstörung und politischer Repression. Der im gleichen Jahr erschienene Öko-Thriller Der Atomkrieg von Weihersbronn von Felix Huby28 thematisierte den Umgang mit radioaktivem Material und die Sicherheitsvorkehrungen in einem bundesdeutschen Atomkraftwerk.
Der Atomstaat
Gleichfalls 1977 veröffentlichte Robert Jungk sein Buch Der Atomstaat. Vom Fortschritt in die Unmenschlichkeit, in welchem er darstellt, daß die Sicherheit der kerntechnischen Anlagen - wenn überhaupt - nur im Rahmen eines Polizeistaates gewährleistet werden kann. In einem zum Jahresende in der Zeitschrift Kursbuch erschienenen Text zu demselben Thema spielt er mit seinem Untertitel Ein Brief an die Nachgeborenen, sofern es sie noch gibt29 explizit auf das häufig zitierte Brecht-Gedicht an.
Gespräch über Bäume III - Umweltliteratur (Buch)
Im selben Jahr schrieb Hans Christoph Buch eine Art Programmatik der ökologisch engagierten Literatur, in der immer noch die Überzeugungsarbeit zu leisten war, daß Umwelt durchaus ein linkes Anliegen ist.
Es bedurfte erst der Schocks von Wyhl und Brokdorf, um auch linke Literaten davon zu überzeugen, daß die Erhaltung der natürlichen Umwelt nicht nur ein konservatives Anliegen ist. (...) Die Wiederentdeckung der Natur (...) ist zum Schlüsselwort für die späten 70er Jahre geworden, so wie der Aufbruch in die Gesellschaft für die späten 60er.
Dies verdeutlicht noch einmal das geistige Klima der kritischen Linken in den frühen Siebzigern, die Umweltschutz vorschnell mit bürgerlichem Heimatschutz gleichsetzten, so daß es nötig war, ökologische Themen als relevant auch jenseits von Heimatkunde herauszustellen. Wie Kunert 1974 an das Brecht-Zitat aus An die Nachgeborenen anschließend konstatiert Buch in einer aktualisierten Paraphrase:
Was ist geschehen? Warum erscheint uns der Satz, daß ein Gespräch über Bäume fast schon ein Verbrechen ist, heute fast schon selbst verbrecherisch? Weil es nicht mehr sicher ist, ob es in hundert Jahren überhaupt noch Bäume geben wird auf dieser Erde, und weil das Schweigen über Bäume das Verschweigen so vieler Untaten einschließt, denen nicht allein Bäume zum Opfer fallen.
Daraufhin beschreibt er die Allgegenwart der Umweltkatastrophen und die empfundene Ohnmacht angesichts der Irreparabilität der Schäden.
Das Warten auf den großen GAU (...) täuscht darüber hinweg, daß Umweltkatastrophen wie die von Seveso (...) längst zur Tagesordnung gehören. (...) Ich habe keine Alternative zum sogenannten technischen Fortschritt anzubieten. Ich bin kein Technokrat und habe auch nicht vor, einer zu werden. Es ist auch nicht meine Aufgabe, sogenannte praktikable Vorschläge zu unterbreiten, für Schäden, die längst irreparabel geworden sind.
Was stattdessen seine und die Aufgabe der Literatur wie der Literaten sein könnte, beschreibt er als Kombination aus Information und engagierter Einmischung.
Alles, was ich versuchen kann ist, mit den Mitteln der Sprache Zustände zu beschreiben, die schon lange jeder Beschreibung spotten. Um diese Zustände zu verändern braucht man mehr als nur Kapital und sogenanntes technisches Know-How: man braucht Wut und vor allem Phantasie - nicht nur technische. Wir können es uns nicht länger leisten, die Zukunft den Experten zu überlassen, sonst könnten wir im Jahre 2000 die unangenehme Überraschung erleben, daß tatsächlich die Lichter ausgehen.30
Buch stellt in diesem Schlußsatz die beiden Dimensionen der Ökologiediskussion der 70er Jahre (Rohstoffknappheit/Bedrohung der Lebensgrundlagen) im Bild der ausgehenden Lichter - Lampe und Lebenslicht - nebeneinander.
Abholzungen als Auftakt von Protesten
Nicht nur durch Brechts Gedicht waren die Bäume Thema für den frühen ökologischen Widerstand. Bezüglich Wyhl und Gorleben schildert Walter Moßmann, wie die Abholzungen bzw. Brandrodungen für die geplanten Großprojekte den konkreten Anlaß für die Aktionen bildeten:
Den Startschuß für die Platzbesetzung in Wyhl gaben die Motorsägen, die im Rheinauewald im Höchsttempo Baum um Baum umlegten. Das war ein sehr sinnfälliges Beispiel für den zerstörerischen Charakter der Atomindustrie. In Gorleben brannten (vielleicht zufällig) riesige Flächen Wald nieder, bevor die Atomindustrie bekannt gab, daß sie der Region mit einer Atom-Müll-Deponie aufhelfen will.31
Noch zu Beginn der achtziger Jahre sollte sich dieses Muster hinsichtlich des Widerstandes gegen den Bau der Startbahn West am Frankfurter Rhein-Main-Flughafen wiederholen, als die Bürgerinitiativen zur Waldbesetzung aufriefen und der Kahlschlag vom 28. Oktober 1980 zur Geburtsstunde des Dorfes im Flörsheimer Wald32 wurde.
Ökotopia
1978 kam die deutsche Übersetzung des 1975 im Original erschienenen utopischen Romans Ökotopia von Ernest Callenbach33, der einen von den USA unabhängigen ökologischen Staat in Californien beschreibt und in der BRD von nicht geringem Einfluß auf die Ökologiebewegung war, in der Bundesrepublik auf den Markt. Ganz in der Tradition der fiktiven Reiseberichte der frühen utopischen Romane schildert er den Besuch eines amerikanischen Reporters in den seit 1980 unabhängigen Staaten im Nordwesten der USA im Jahre 1999. Ökotopia schildert einen Staat, der in vielerlei Hinsicht die Ziele der Umwelt-, Frauen sowie der amerikanischen Bürgerrechtsbewegung umgesetzt hat: Demokratische Ideale einer weitestgehenden Partizipation gehen Hand in Hand mit einem grundsätzlich reformierten Bildungssystem, betrieblicher Mitbestimmung, Reduktion des motorisierten Individualverkehrs und Ausbau effizienter Systeme des öffentlichen Personennahverkehrs, Abkehr von der Petrochemie, pestizidfreier Landwirtschaft, dem Ausbau regenerativer Energien, Wiedergewinnung innerstädtischer Wohnqualität, Leben in Kommunen u.v.a.m.
Streit um Symmetrie: Die Kunert-Girnus-Debatte
In der DDR-Zeitschrift Sinn und Form führte Günter Kunert Anfang 1979 mit dem Kulturpapst34 Wilhelm Girnus eine Debatte über die Frage, ob volkseigene Betriebe die Umwelt weniger beschädigten als kapitalistische. Ausgehend von dem Bericht Kunerts über ein Treffen mit dem griechischen Dichter Jannis Ritsos in den späten fünziger Jahren, bei dem die moderne Industriegesellschaft und ihre verheerenden Folgen, die sich damals symmetrisch abzuzeichnen begannen, das Hauptthema des Gesprächs bildeten, entspann sich aufgrund der Weigerung Kunerts, in seinem Aufsatz Antäus das Wort symmetrisch zu streichen, ein Briefwechsel, der in Sinn und Form dokumentiert wurde.
Verstehen wir Dich richtig, wenn wir annehmen, Du möchtest mit diesem Wörtchen sagen, daß Industrialisierung überall in der Welt spiegelsymmetrisch, also gleichermaßen Umweltzerstörung bedeute? Industrialisierung also gesetzmäßige Zerstörung unserer natürlichen Lebensgrundlagen. Unabhängig von geographischen, technologischen, ökonomischen, gesellschaftlichen, politischen Bedingungen? 35
Sie hatten, merkt Wolfgang Ertl in seinem Essay über Ökolyrik in der DDR süffisant an, richtig verstanden.
Zwei Monate darauf entgegnete Kunert, daß das Ideologem von der Umweltfreundlichkeit von Wissenschaft und Technik in der Hand fortschrittlicher Kräfte (...) den Wert einer Seifenblase habe.
Es ist durch eine Realität widerlegt worden, in welcher eine volkseigene Industrie (...) ebenfalls kein reines Manna in die Flüsse und Seen leitet und nicht schieren Sauerstoff von sich gibt. Aus einem sozialistischen Automobil, so ist entgegen aller wissenschaftlichen Weltanschauung zu fürchten, kommt das gleiche Gift wie aus einem kapitalistischen, und es richtet sich überhaupt nicht danach, wer es fährt.36
Desweiteren markierte Kunert in diesem Beitrag recht deutlich die globale Dimension der ökologischen Schäden sowie die Unvorhersehbarkeit möglicher Gefahren, die neben deren prinzipiellen Unahnbarkeit ihre Ursache in den beschwichtigenden Werbestrategien der Pharmakonzerne hatte.
Gemeint ist (...), daß unter anderem die Klimaveränderung durch Anreicherung der Atmosphäre mit Kohlendioxid, mit Schwebeteilchen global wirkt und somit zum übergreifenden (...) Phänomen wird, von dem niemand sich abgrenzen kann. (...) Schlimmer jedoch, daß sich zu diesen wenig rosigen Aussichten eine spezielle Eigenschaft des Homo sapiens gesellt, die man als eine des blinden Fleckes bezeichnen könnte. Selbst wenn man die als schädigend erkannten Insektizide und Pestizide nicht länger verwendete (...) und stattdessen neue Mittel auf die Felder brächte - wüßten wir denn eigentlich besser über deren Auswirkungen Bescheid? Erinnern wir uns der jüngsten Geschichte praktisch angewandter Chemie und ihrer anfänglich immer als absolut harmlos postulierten Erzeugnisse, (...) so ahnen wir im voraus, jedes Mittel gegen eine Lebensbedrohung berge möglicherweise eine neue Bedrohung in sich.37
Im Herbst 1979 verließ Kunert die DDR.
Der grüne Zweig
Der Roman Der grüne Zweig von Marianne Bruns ist im Kontext der kirchlichen Umweltgesprächskreise zu situieren, was sich auch an den Bezügen auf Carl Amery ablesen läßt.38
Die Rahmenhandlung ist in die Bundesrepublik verlegt, was ein deutlicheres Sprechen über ökologische Schäden ermöglichte. Die eigentliche Erzählung nimmt die biblische Geschichte von Noah und der Sintflut auf und beschreibt die Situation vor der Katastrophe, in der niemand so recht auf die Mahner hören möchte. Auf der Ebene der Rahmenhandlung ist die Noah-Geschichte ein von einem Verlagslektor zu beurteilendes Manuskript, welches auf Wunsch des Autors einem kleinen Kreis vorgestellt wird. So ist die Binnenerzählung, die von vornherein als Parabel und Gleichnis eingeführt wurde (eine Geschichte, mit der mehr gemeint ist, als gesagt wird39), immer wieder durch Kommentare und Anmerkungen unterbrochen, die die Bezüge zur globalen ökologischen Problematik der Gegenwart explizit herstellen.
Aber der Regen, der mit Giftstoffen und vielleicht mit Atomspuren beladen ist, fällt auch auf ihre Erde, und der Wind von derselben Beschaffenheit, bläst auch in ihre Lungen. Wir haben es eben mit globalen Problemen zu tun.40
Inwiefern diese Probleme daher nicht individuell, sondern nur in globaler Hinsicht zu lösen sind, und weshalb der Vergleich mit der Noah-Erzählung auf eben dieser Ebene unangemessen ist, wird in der Rahmenhandlung mit der Metapher des Raumschiffs Erde erläutert: Für unsere Probleme gibt es keine Arche, überhaupt keine Privat-Rettung. Wir sind alle in einem Boot oder Schiff. Alle im kleinen Raumschiff Erde!41
Abgesehen von den mehr oder weniger deutlichen Anspielungen auf die innenpolitischen Probleme des Umgangs mit Umweltverschmutzung in der Binnenerzählung, die das Eigeninteresse der Machthaber, das Angewiesensein auf Devisen und die Machenschaften der Staatssicherheit andeuten, wird in der Rahmenerzählung an einer Stelle explizit die Gewässerverschmutzung der DDR benannt.
Wir, das heißt nicht nur wir in der BRD, da muß man alle Industrie-Staaten einbeziehen, wir können schon nicht mehr von Verschmutzung reden. Ein viel zu harmloser Ausdruck. (...) Die DDR schickt uns ihre versalzene (durch die Kali-Werke versalzene) Werra ins Land.42
Hubertus Knabe stellt diese Textstelle in seiner Dissertation43 in den Zusammenhang der oben erwähnten Girnus-Kunert-Debatte, in der Girnus nach seiner Schelte auf Urlauber, die in Seen urinieren und trotz Verboten moderne Waschmittel in die Gewässer einbringen, das Beispiel gelungener Renaturierung eutrophierter Seen in der Schweiz anführt:
Der Zürcher und der Vierwaldstätter See, die ich aus meiner frühesten Jugend noch als sehr oligotroph gekannt habe, waren dank Unwissen und Unvernuft eutroph oder zumindest mesotroph geworden. Dank menschlicher Vernunft gelangten sie auf den Weg der Heilung. Unsere Feldberger Seen haben ein ähnliches Schicksal erlebt. Hartnäckigkeit, Geduld, verbunden mit wissenschaftlicher Einsicht, führen sie auf den gleichen Weg wie die Schweizer Seen - so dürfen wir hoffen.44
Knabe merkt dazu an, daß die Erwiderung, die Bruns innerfiktional auf die Girnus-Kunert-Kontroverse äußern läßt, in der Realität unausgesprochen blieb.
Er habe kürzlich gelesen, erinnerte sich Batzdorf, daß man einen kleinen umgekippten See in Jugoslawien gereinigt habe. (...) Da ist es also doch gelungen! Pali-See, wie? unterbrach Peters. Habe ich auch gelesen. Fünf Quadratkilometer groß, vier Meter tief. Achthunderttausend Kubikmeter vergifteter Schlamm mußten herausgebaggert werden. Es hat vier Jahre gedauert, bis er wieder sauber war, und hat viele Millionen gekostet. Und die umliegenden Werke mußten inzwischen mit Filteranlagen versehen werden. Jetzt lebt er wieder. (...) Aber wissen Sie, daß das Mittelmeer demnächst umkippt?45
Harrisburg
Die Kernteilschmelze im AKW Three Mile Island bei Harrisburg am 28.3.1979 führte der Bevölkerung die Wahrscheinlichkeit eines GAU noch einmal eklatant vor Augen.
1 Schütze, Christian: Schon möglich, daß die Erde sterben muß. Anfänge öffentlicher Meinung zum Thema Umweltschutz, in: Merkur, H. 25, 1971:1, S. 470-485, S. 471
2 Schütze, Schon möglich, a.a.O., S. 478
3 Schütze, Schon möglich, a.a.O., S. 484
4 Nennen, Heinz-Ulrich: Ökologie im Diskurs. Zu Grundfragen der Anthropologie und Ökologie und zur Ethik der Wissenschaften, Opladen 1991, S. 82. (Kreative Zeichensetzung und Hervorhebungen im Original.)
5 Lange, Volker: Retten, was zu retten ist... Die Geschichte von Robin Wood, Baden-Baden 1986, S. 31
6 Vgl. Neubert, Ehrhart: Geschichte der Opposition in der DDR 1949-1989, Bonn 1997, S. 267
7 Amery, Carl: Das Ende der Vorsehung, in: ders.: Die ökologische Chance, Gesammelte Werke in Einzelausgaben, München 1985, S. 10f.
8 Amery, Ende der Vorsehung, a.a.O., S. 15
9 Sieferle, Rolf Peter: Fortschrittsfeinde? Opposition gegen Technik und Industrie von der Romantik bis zur Gegenwart, München 1984, S. 243f.
10 Enzensberger, Hans Magnus: Zur Kritik der politischen Ökologie, in: Kursbuch 33, Ökologie und Politik oder Die Zukunft der Industrialisierung, Oktober 1973, S. 1-42, S. 41
11 Sieferle, Fortschrittsfeinde, a.a.O., S. 245
12 Pirskawetz, Lia: Umweltkritische DDR-Literatur zwischen Totalverbot und Erfolg, in: Berliner Lesezeichen 3/95, S. 23-30, S. 27
13 Moßmann, Walter: Der lange Marsch von Wyhl nach Anderswo, in: Kursbuch 50, Bürgerinitiativen / Bürgerprotest - eine neue Vierte Gewalt?, Dezember 1977, S. 1-22, S. 3
14 Goodbody, Axel: Es stirbt das Land an seinen Zwecken. Writers, the environment and the green movement in the GDR, in: German Life and letters 47:3, July 1994, 325-336, S. 331
15 Brecht, Bertold: Werke. Große kommentierte Berliner und Frankfurter Ausgabe, hrsg. v. Werner Hecht, Jan Knopf, Werner Mittenzwei, Klaus-Detlef Müller, Frankfurt 1988, Bd. 12, S. 85
16 Kunert, Günter: Von der Schwierigkeit des Schreibens, in: Text und Kritik, Heft 46: Christa Wolf, (3., erw. Aufl. 1985) S. 12-15, S. 14
17 Vgl: Bölsche, Jochen: Der Feind im Spiegel (Weltmacht in Grün), in: DER SPIEGEL 10/99, S. 159-191
18 Amery, Carl: Der Untergang der Stadt Passau, München 1975
19 Koch/Vahrenholt, Seveso ist überall, a.a.O., S. 13
20 Koch/Vahrenholt, Seveso ist überall, a.a.O., S. 45
21 Langsam dreht sich mir die Erde entgegen, die Nachtseite ist übersät mit flackernden Punkten von dumpf-roter Farbe, die Tagseite mit schwarzen Rauchsignalen.
Satkula? murmelte der Bewerber. Ist das etwa dieses dreckige Rinnsal, in das ich meine Abfälle schütte? (Brzan, Jurij: Krabat oder Die Verwandlung der Welt, Berlin 1986, S. 280, 343 (Im folgenden zitiert als Krabat I)
22 Krabat I, S. 277
23 Krabat I, S. 315
24 Krabat I, S. 342
25 Zit. nach: Neubert, Ehrhart: Geschichte der Opposition, a.a.O., S. 228
26 Naumann, Jörg: Von der Umweltbewegung der DDR zu Greenpeace-Ost, in: Das Greenpeace-Buch, a.a.O., S. 51-63, S. 56
27 Hädecke, Wolfgang: Die Leute von Gomorrha, München / Zürich 1977
28 Huby, Felix: Der Atomkrieg in Weihersbronn, Reinbek 1977
29 Jungk, Robert: Aus den Katakomben des Atomstaates. Ein Brief an die Nachgeborenen, sofern es sie noch gibt, in: Kursbuch 50, Bürgerinitiativen / Bürgerprotest - eine neue Vierte Gewalt? Dezember 1977, S. 139-147
30 Buch, Hans Christoph: Einleitung, in: Tintenfisch 12, Thema Natur, Oder: Warum ein Gespräch über Bäume heute kein Verbrechen mehr ist, hrsg. von dems., Berlin 1977, S. 7-12
31 Moßmann, Der lange Marsch, a.a.O., S. 19
32 Karasek, Horst: Das Dorf im Flörsheimer Wald. Eine Chronik vom alltäglichen Widerstand gegen die Startbahn West, Darmstadt / Neuwied 1981, S. 13
33 Callenbach, Ernest: Ökotopia. Notizen und Reportagen von William Weston aus dem Jahre 1999, Berlin 1978
34 Schon viel früher hatte ein Literaturpapst den Kulturfunktionären drastisch gezeigt, wie sie in punkto (sic!) Umwelt zu entscheiden hatten. Wilhelm Girnus persönlich hatte Fortschrittsgegner der gefährlichsten Sorte Mensch gleichgestellt, die das DDR-Strafrecht kannte: den Verbreitern faschistischer Ideologie. (Pirskawetz, Umweltkritische DDR-Literatur, a.a.O., S. 29)
35 Ertl, Wolfgang: Ökolyrik in der DDR. Eine Beispielreihe, in: Studies in GDR culture and society, Lanham 1985, S. 221-235, S. 221
36 Anläßlich Ritsos. Ein Briefwechsel zwischen Günter Kunert und Wilhelm Girnus, in: Sinn und Form 4/79, S. 851-864, S. 850
37 Anläßlich Ritsos, a.a.O., S. 851f.
38 Ein Gesichtspunkt, unter dem Carl Amery den manischen Größenwahn betrachtet, in den wir hineingeraten sind: Die Erde - unerschöpflich. Und wir - von Gott ermächtigt, sogar beauftragt! uns rücksichtslos und bedenkenlos anzueignen, was wir wollen. Inzwischen wissen wir, daß sie nicht unerschöpflich ist und daß wir Raubbau trieben, aber wir kümmern uns nicht darum. (Bruns, Marianne: Der grüne Zweig, Halle / Leipzig 1979, S. 102f.)
39 Bruns, Der grüne Zweig, a.a.O., S. 11
40 Bruns, Der grüne Zweig, a.a.O:, S. 122
41 Bruns, Der grüne Zweig, a.a.O., S. 64
42 Bruns, Der grüne Zweig, a.a.O., S. 80
43 Knabe, Umweltkonflikte im Sozialismus, a.a.O., S. 254
44 Anläßlich Ritsos, a.a.O., S. 859
45 Bruns, Der grüne Zweig, a.a.O., S. 81
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