Dokument: Histopathologisches Regressionsgrading nach neoadjuvanter Radiochemotherapie von Rektum-Karzinomen: Vergleich verschiedener Klassifikationssysteme

Titel:Histopathologisches Regressionsgrading nach neoadjuvanter Radiochemotherapie von Rektum-Karzinomen: Vergleich verschiedener Klassifikationssysteme
URL für Lesezeichen:https://docserv.uni-duesseldorf.de/servlets/DocumentServlet?id=41382
URN (NBN):urn:nbn:de:hbz:061-20170303-095424-3
Kollektion:Dissertationen
Sprache:Deutsch
Dokumententyp:Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation
Medientyp:Text
Autor: Ihry, Estelle [Autor]
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Dateien vom 02.03.2017 / geändert 02.03.2017
Beitragende:Prof. Dr. Baldus, Stephan Ernst [Gutachter]
Prof. Dr. Bölke, Edwin [Gutachter]
Dewey Dezimal-Klassifikation:600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften » 610 Medizin und Gesundheit
Beschreibung:Das Rektumkarzinom zählt zu den häufigsten Neoplasien in Deutschland. Vom therapeutischen Standpunkt her bildet die neoadjuvante Radio(chemo)therapie eine etablierte Behandlungsoption. Die beiden konkurrierenden Therapiekonzepte unterscheiden sich in der Strahlendosis sowie in der Chemotherapie (Langzeitkonzept und Kurzzeitkonzept). Die Tumorregression wird pathologisch untersucht und mittels Regressionsgradingsystemen in Kategorien eingestuft. Derzeit gibt es kein einheitlich genutztes Regressionsgradingsystem. Zum einen sind im Rahmen der vorliegenden Arbeit Korrelationen zwischen einem histopathologischen Regressionsgrading und klinisch-pathologischen Parametern, dem Therapie-Konzept sowie dem Überleben eruiert worden. Zum anderen sind unterschiedliche Regressionsgradingsysteme untereinander verglichen worden, um Aussagen über ihr Testverhalten treffen zu können.
In der vorliegenden Arbeit sind histologische Präparate von 68 Patienten mit neoadjuvant therapiertem Rektumkarzinom mikroskopiert worden. Für die Einstufung der Tumorregression sind sieben unterschiedliche Regressionsgradingsysteme angewendet worden. Korrelationen zwischen Regressionsgrading und klinisch-pathologischen Parametern sind mittels Chi-Quadrat-Tests eruiert worden. Prognostische Faktoren sowie Überlebenswahrscheinlichkeit sind mittels Überlebenskurven nach der Methode von Kaplan und Meier ermittelt worden. Übereinstimmungen der zu vergleichenden Regressionsgradingsysteme sind nach dem Wilcoxon Testverfahren untersucht worden.
Es konnte keine statistisch signifikante Korrelation zwischen Regressionsgrading und klinischen Parametern festgestellt werden. Die Dauer zwischen Radio(chemo)therapie und Operation korreliert mit dem Regressionsgrading. Innerhalb der Langzeitkonzept-Gruppe konnte allerdings keine Differenz im Tumorregressionsverhalten für unterschiedlich lange Zeitintervalle ermittelt werden. Demnach ist die Tumorregression vielmehr auf das unterschiedliche Therapiekonzept als auf den zeitlichen Abstand zwischen Radio(chemo)therapie und Operation zurückzuführen. In Bezug auf das Regressionsverhalten konnte im Vergleich zur Kurzzeitkonzept-Gruppe eine signifikant stärkere Tumorregression für die Langzeitkonzept-Gruppe bestätigt werden. Es konnte ein statistisch signifikanter Zusammenhang zwischen Regressionsgrading und Tumorgröße sowie UICC-Stadium eruiert werden. Die ermittelten Ergebnisse stimmen überwiegend mit den Daten aus durchgeführten umfangreichen Studien überein. Die Überlebensanalyse konnte keine prognostischen Faktoren identifizieren. Mögliche Erklärungen hierfür sind die geringe Anzahl an Fällen (n=64) und die verhältnismäßig kurze Nachbeobachtungszeit (Median: 20 Monate). In puncto Vergleichbarkeit der Regressionsgradingsysteme konnte die komplette Regression für alle Regressionsgradingsysteme als zuverlässigste Kategorie identifiziert werden. Ein statistisch signifikanter Unterschied in Bezug auf das Testverhalten mit einer Verteilungsrichtung der Ergebnisse in höhere Regressionsgrade konnte für das Regressionsgradingsystem nach Werner und Höfler sowie für das Regressionsgradingsystem nach Baldus et al. eruiert werden.
Die Ergebnisse der vorliegenden Arbeit stimmen zum überwiegenden Teil mit den Ergebnissen bereits publizierter Studien überein. Eine konventionell durchgeführte Radio(chemo)therapie geht mit einer ausgeprägten Tumorregression einher, weshalb diese von vielen Autoren bei primär nicht resezierbaren Tumoren empfohlen wird. Der prognostische Wert des Regressionsgradings konnte in der vorliegenden Arbeit nicht bestätigt werden. Wesentliche Unterschiede in puncto Testverhalten der Regressionsgradingsysteme konnten für zwei Klassifikationssysteme identifiziert werden.
Lizenz:In Copyright
Urheberrechtsschutz
Fachbereich / Einrichtung:Medizinische Fakultät
Dokument erstellt am:03.03.2017
Dateien geändert am:03.03.2017
Promotionsantrag am:02.09.2015
Datum der Promotion:01.03.2017
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