Dokument: Bau und Bilanzierung der Lössdecke am westlichen Niederrhein

Titel:Bau und Bilanzierung der Lössdecke am westlichen Niederrhein
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URN (NBN):urn:nbn:de:hbz:061-20070220-084835-4
Kollektion:Dissertationen
Sprache:Deutsch
Dokumententyp:Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation
Medientyp:Text
Autor: Kels, Holger [Autor]
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Dateien vom 09.02.2007 / geändert 09.02.2007
Beitragende:Prof. Dr. Schirmer, Wolfgang [Gutachter]
Prof. Dr. Jordan, Ekkehard [Gutachter]
Stichwörter:Quartär, Löss, Paläoböden, Solkomplexe, Diskordanzen, Bilanzierung, Paläolithikum, Tagebau Garzweiler, Jülicher Börde, NiederrheinQuaternary, loess, paleosols, solcomplexes, discordances, balancing, Paleolithic, open-cast mine Garzweiler, Lower Rhine
Dewey Dezimal-Klassifikation:500 Naturwissenschaften und Mathematik » 550 Geowissenschaften
Beschreibung:Der Löss am Niederrhein weist eine lange Forschungsgeschichte auf und zählt zu den besonders gut untersuchten Lössen in Mitteleuropa. Bisher war aber wenig bekannt über die Verbreitung der einzelnen Lösseinheiten in der Fläche. Unter Zuhilfenahme der neuen und sehr differenzierten niederrheinischen Lössgliederung nach SCHIRMER wird der Aufbau der Lössdecke auf dem Hauptterrassenplateau des westlichen Niederrheins untersucht.

Grundlegende Untersuchungen zur Lössdecke resultieren aus der interdisziplinären Prospektionsarbeit zwischen der Abteilung Geologie der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf und dem Institut für Ur- und Frühgeschichte an der Universität zu Köln. Erst durch das Verfolgen und Dokumentieren der Lössstraten über lange Abschnitte der Abbauwände des Tagebaus Garzweiler war es möglich, den Aufbau detailliert zu skizzieren und archäologische Fundkomplexe einzustufen.
Der Geländearbeit schloss sich die Bilanzierung der dokumentierten Lösseinheiten an. Dabei zeigte sich, dass der Aufbau der Lössdecke im Tagebau Garzweiler auf einer Länge von über 1.600 Meter zu annähernd 50 % durch oberwürmzeitlichen Löss bestimmt ist. Jeweils knapp 25% des Budgets sind dem Unteren Mittelwürm und dem Präeem zuzuordnen. Nur geringe Anteile nehmen unterwürmzeitliche und holozäne Sedimente ein.

Ausgehend von den Erkenntnissen, die auf der Dokumentation und Ansprache weit reichender Abschnitte der Abbauwand im Braunkohlen-Tagebau Garzweiler resultieren, wird die Lössdecke als Ganzes untersucht. Unter Berücksichtigung bekannter Profile, weiterer eigener Aufnahmen und der Auswertung von Bohrdaten fand mit Hilfe von GIS eine Integration der Lössmächtigkeiten in einer Lössverbreitungskarte statt. Die Massenbilanzierung zeigt, dass die etwa 5,3 Mrd. m³ einnehmende Lössdecke im Untersuchungsgebiet bestimmten Verbreitungsmustern folgt.
Mittels ausgewählter Teilflächen wurde der Lössaufbau in verschiedenen Bördenregionen näher untersucht. Dabei wird deutlich, dass besonders Lagen mit tektonischem Bezug ein Ausdünnen oder Anschwellen der Lössdecke bewirken können. Dazu steuern Luv- und Lee-Positionen und expositionsgesteuerte Solifluktion und Schwemmlössbildung die Lössakkumulation und -erosion. Zudem wirken alt angelegte Talungen limitierend auf die Lössdecke. Am Beispiel des Elsbachtales im Tagebau Garzweiler werden mehrphasige Talbildungs- und Talverfüllungsphasen deutlich.

Ältere Lösse sind zumeist in morphologisch bedingten Sedimentfallen konserviert, während jüngere Lösse diese alten Landoberflächen bedecken, allen voran der oberwürmzeitliche Brabant-Löss, welcher den Untergrund weitflächig und vergleichsweise eben verhüllt. Der Aufbau der Lössdecke bleibt nur verständlich unter der Beachtung der zahlreichen Diskordanzen, welche limitierend auf diesen Einfluß nehmen. Eine der wichtigsten und weit verbreiteten Diskordanzen ist hierbei die oberwürmzeitliche Eben-Diskordanz. Abgesehen von wenigen Gunstpositionen mit umfangreicher Lösserhaltung ist das durchschnittliche Bild der Lössdecke auf dem niederrheinischen Hauptterrassenplateau daher dasjenige einer relikthaften Lössdecke.

Lizenz:In Copyright
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Fachbereich / Einrichtung:Mathematisch- Naturwissenschaftliche Fakultät » WE Geographie
Dokument erstellt am:28.01.2007
Dateien geändert am:12.02.2007
Promotionsantrag am:19.07.2005
Datum der Promotion:19.07.2005
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