Dokument: Zur Rolle der induzierbaren Stickstoffmonoxid-Synthase beim Zelltod durch UVA in Maus-
Endothelzellen

Titel:Zur Rolle der induzierbaren Stickstoffmonoxid-Synthase beim Zelltod durch UVA in Maus-
Endothelzellen
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URN (NBN):urn:nbn:de:hbz:061-20041222-000991-7
Kollektion:Dissertationen
Sprache:Deutsch
Dokumententyp:Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation
Medientyp:Text
Autor: Voß, Roswitha Maria [Autor]
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Dateien vom 09.02.2007 / geändert 09.02.2007
Beitragende:Prof. Dr. Kolb-Bachofen, Victoria [Gutachter]
Dr. Klotz, Lars-Oliver [Gutachter]
Stichwörter:induzierbare NO-Synthase; Stickstoffmonoxid; NO; UVA; Endothelzellen; Reaktive Sauerstoffspezies; Apoptose; Nekrose
Dewey Dezimal-Klassifikation:600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften » 610 Medizin und Gesundheit
Beschreibung:UVA führt dosisabhängig zu Zellschädigung und Zelltod. Diese Vorgänge werden durch Reaktive
Sauerstoff Spezies (ROS) über eine Membranschädigung und DNA-Strukturveränderungen
mediiert. Neben einer Vielzahl anti-oxidativer Verteidigungsmechanismen innerhalb einer Zelle
kann auch Stickstoffmonoxid (NO) über eine Radikal-Radikal-Interaktion eine anti-oxidative
Wirkung entfalten. Im Ratten-Modell haben in vitro Versuche mit Endothelzellen gezeigt, dass
durch die induzierbare NO-Synthase (iNOS) freigesetztes NO den UVA-vermittelten Zelltod
inhibieren kann. Um den Mechanismus der protektiven Wirkung der iNOS differenzierter untersuchen
zu können, wurden in dieser Arbeit analoge und weiterführende Versuche mit Endothelzellen
aus iNOS defizienten und wildtyp Mäusen etabliert.
Zunächst wurde bei den Maus-Aortenendothelzellen durch UVA1-Bestrahlung der Zelltod provoziert
und charakterisiert. UVA führte dosisabhängig zum Zelltod der Endothelzellen, ohne
dass sich hierbei quantitative oder qualitative Unterschiede zwischen den beiden Mäuse-
Stämmen zeigten. Die Art des Zelltodes wurde anhand mophologischer Untersuchungen mittels
Fluoreszenz-Färbungen sowie mit Hilfe der Detektion von DNA-Strangbrüchen als eine Art
„apoptotische Nekrose“ identifiziert.
Um den Einfluss des intrazellulär freigesetzten NO auf den Zelltod zu untersuchen, wurde in
dieser Arbeit die iNOS in wildtyp Endothelzellen mit proinflammatorischen Zytokinen induziert
und die Menge des iNOS-generierten NO im Zellkultur-Überstand bestimmt. Eine maximale
NO-Produktion wurde durch die Inkubation mit einem Mix der proinflammatorischen Zytokine
TNF-α, IL-1β und IFN-γ in einer Konzentration von je 500 U/ml erzielt. Im Gegensatz zu den
Versuchen an Ratten-Endothelzellen führte die Vorinkubation der Zellen mit NO in Form von
endogenem NO nach maximaler Zytokin-Aktivierung oder in Form von exogenem NO durch
den NO-Donor DETA-NO zu keiner protektiven Wirkung nach UVA-Bestrahlung. Dennoch zeigte
sich exogenes NO, wenn es während der UVA-Bestrahlung präsent ist, in der Lage, die Endothelzellen
beider Mäusestämme signifikant vor dem UV-induzierten Zelltod zu schützen. Unter
gleichen Bedingungen führte auch Nitrit, welches unter UVA-Einwirkung in NO umgewandelt
wird, zu einem Schutz der Zellen. Die anhand von Ratten-Endothelzellen gesammelten Daten
über eine iNOS-mediierte Hemmung der UV-induzierten Apoptose konnten somit nicht völlig
auf die Spezies Maus übertragen werden. Diese Arbeit zeigt demnach Spezies-spezifische Unterschiede
der antioxidativen Antwort auf und schränkt dadurch auch die Übertragbarkeit der Daten
auf den Menschen ein.
Zur weiteren Charakterisierung des UVA-mediierten Zelltodes und zur Aufklärung des Mechanismus
des NO-vermittelten Schutzes wurde in dieser Arbeit die Rolle der beteiligten Reaktiven
Sauerstoff-Spezies untersucht. Hierzu wurden die Zellen während der Bestrahlung mit unterschiedlichen
Antioxidantien inkubiert. Es zeigte sich, dass spezifische Inhibitoren der Singulet
Sauerstoff-Wirkung wie Azid oder Histidin zu einem Schutz der Endothelzellen führte. Ein
Schutz der Zellen vor der toxischen UV-Wirkung wurde ebenfalls durch Substanzen erreicht, die
Superoxidanionen-Radikale (O2-·) eliminieren wie die Porphyrinverbindung MnTBAP (80 µM),
welche Superoxidanion in Wasser umwandelt, aber auch durch Katalase (2000 U/ml) und butyliertes
Hydroxytoluen (BHT) (10 µM) als spezifischem Inhibitor der Lipidperoxid-Bildung.
In anderen Versuchen konnten die UVA-induzierten Zellschäden durch Inkubation der Endothelzellen
mit Hydrogenperoxid (H2O2) nachgeahmt werden. Diese toxische Wirkung von
Hydrogenperoxid wurde ebenfalls durch BHT, und auch durch NO inhibiert. Diese Befunde deuten
darauf hin, dass H2O2 als Folge der UV-Bestrahlung als endständiges Glied der Radikalkette
entscheidend zum Zelltod via Lipidperoxidation beiträgt. Sie führen ferner zu der Annahme,
dass NO die beobachtete Hemmung des UVA-induzierten und ROS-vermittelten Zelltodes somit
durch eine Inhibition der Lipidperoxidation ermöglicht.
Lizenz:In Copyright
Urheberrechtsschutz
Fachbereich / Einrichtung:Medizinische Fakultät
Dokument erstellt am:22.12.2004
Dateien geändert am:12.02.2007
Promotionsantrag am:15.12.2004
Datum der Promotion:15.12.2004
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