Dokument: In-vitro Rezeptorautoradiographie und Konnektivitätsanalysen des Gyrus cinguli bei Makaken

Titel:In-vitro Rezeptorautoradiographie und Konnektivitätsanalysen des Gyrus cinguli bei Makaken
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URN (NBN):urn:nbn:de:hbz:061-20040812-000919-6
Kollektion:Dissertationen
Sprache:Deutsch
Dokumententyp:Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation
Medientyp:Text
Autor: Bozkurt, Ahmet [Autor]
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Dateien vom 09.02.2007 / geändert 09.02.2007
Beitragende:Prof. Dr. Kötter, R. [Gutachter]
Prof. Dr. Reifenberger, Guido [Gutachter]
Stichwörter:Rezeptoren, Gehirn, Gyrus cinguli, Autoradiographie, Konnektivität, MakakenReceptors, Brain, Gyrus cinguli, Autoradiography, Connectivity, Macaques
Dewey Dezimal-Klassifikation:600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften » 610 Medizin und Gesundheit
Beschreibung:Einleitung: Der Gyrus cinguli ist eine der wichtigsten Strukturen im zentralen Nervensystem (ZNS) beim Primaten und ist an einer Vielzahl komplexer Funktionen wie Emotionen, Sensorik, Motorik, Kognition, Verhalten beteiligt. Der Gyrus cinguli besteht aus mehreren Hirnarealen, die zyto-, myelo-, chemoarchitektonisch, konnektional sowie elektrophysiologisch als homogene Einheiten charakterisierbar sind.
Zielsetzung: Im Gegensatz zu anderen Strukturen des ZNS ist die Verteilung der Neurotransmitterrezeptoren im Gyrus cinguli weitgehend unbekannt. Die Ermittlung der Rezeptorverteilung in Kombination mit Analysen der strukturellen Konnektivtät soll als ein bimodaler Ansatz eine bisher vorhandene Lücke in der neurowissenschaftlichen Grundlagenforschung schließen. Durch die kombinierte Evaluation der Rezeptor- mit Konnektivitätsverteilung ist eine bessere Bewertung und Interpretation bisheriger anatomischer sowie funktioneller Teilergebnisse zur Knüpfung von Struktur-Funktionsbeziehungen möglich.
Methode: In der hier vorliegenden Dissertation wurden die Dichten von neun verschiedenen Neurotransmitterrezeptoren mit Liganden für glutamaterge- (AMPA, Kainat und NMDA), muskarinische- (M1 und M2), noradrenerge- (α1 und α2), GABAerge- (GABAA) sowie serotoninerge- (5-HT2) Rezeptoren in zytoarchitektonisch definierten zingulären Arealen (25, 24a-c, 24’a-c, 23a-c, 29-31) beim Makakenaffen anhand von in-vitro Rezeptorautoradiographie quantifiziert. Darüberhinaus wurde die entsprechende intrazinguläre Konnektivität, d.h. die Projektionen von und zu zingulären Arealen, beim Makaken anhand moderner Datenbankanwendungen und -auswertungen auf der Grundlage publizierter Literaturdaten analysiert.
Ergebnisse: Der Gyrus cinguli zeigte aufgrund der Rezeptorverteilung eine (interareale) Differenzierung in rostrokaudaler Richtung mit einem anterioren (AGC) und posterioren (PGC) Anteil. Eine Separation des Gyrus cinguli aufgrund des intrazingulären Projektionsmusters konnte nicht nachgewiesen. Im Gegenteil, es ergab sich eine starke projektorische Verflechtung zwischen anterioren und posterioren zingulären Arealen. Das zytoarchitektonische Übergangsareal 24‘konnte rezeptorautoradiograpisch eindeutig dem AGC zugeordnet werden. Je weiter die räumliche Entfernung der zingulären Areale war, desto signifikanter die Unterschiede in der Rezeptorenausstattung. Es bestand ein eindeutiger Zusammenhang zwischen dem Grad der intraarealen (zytoarchitektonischen) Differenzierung einerseits und der Rezeptorenausstattung bzw. des Projektionsverhaltens andererseits. Je stärker die zytoarchitektonische Differenzierung war, desto höhere Rezeptorwerte ergaben sich für die noradrenergen (α1 und α2) und die muskarinischen (M1 und M2) Rezeptoren bzw. desto höher die Anzahl der Afferenzen.
Diskussion: Die so ermittelten strukturellen Beziehungsmuster des Gyrus cinguli dienen als Erklärung für elementare funktionelle Gliederungen des Gyrus cinguli. Die unter anderem von Vogt et al. (1992) und Devinsky et al. (1995) beschriebene funktionelle Zuordnung des rostralen Anteils des Gyrus cinguli als „anterior executive region“ und des kaudalen Anteils des Gyrus cinguli als „posterior evaluative region“ findet ihr strukturelles Korrelat in der rezeptorautoradiographisch nachgewiesenen Separation des Gyrus cinguli in einen AGC bzw. PGC. Die von anderen Autoren, wie z.B. Gabriel and Sparenberg (1987) oder Van Hoesen et al. (1993), in den Mittelpunkt gestellten Hypothesen über das Wirken des Gyrus cinguli in Bezug auf ein gegenseitiges Beeinflussen von anterioren und posterioren Arealen („rostral and caudal feedback system“) finden ihr strukturelles Korrelat in der Evaluation des intrazingulären Verschaltungplanes, das durch die Konnektivitätsanalysen eine überaus starke und reziproke Interaktion zwischen AGC und PGC zeigt.
Lizenz:In Copyright
Urheberrechtsschutz
Fachbereich / Einrichtung:Medizinische Fakultät
Dokument erstellt am:12.08.2004
Dateien geändert am:12.02.2007
Promotionsantrag am:22.07.2004
Datum der Promotion:22.07.2004
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