Dokument: Quantifizierung der Schilddrüsenvaskularisation bei M. Basedow durch
farbkodierte Duplexsonographie:
Möglichkeiten zur Diagnose, Verlaufskontrolle und prognostischen
Einschätzung

Titel:Quantifizierung der Schilddrüsenvaskularisation bei M. Basedow durch
farbkodierte Duplexsonographie:
Möglichkeiten zur Diagnose, Verlaufskontrolle und prognostischen
Einschätzung
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URN (NBN):urn:nbn:de:hbz:061-20001120-000318-9
Kollektion:Dissertationen
Sprache:Deutsch
Dokumententyp:Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation
Medientyp:Text
Autor:Prof. Dr. Saleh, Andreas [Autor]
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Dateien vom 09.02.2007 / geändert 09.02.2007
Beitragende:Prof. Dr. Mödder, Ulrich [Gutachter]
Prof. Dr. Goretzki, Peter E. [Gutachter]
PD Dr. Feldkamp, J. [Gutachter]
Stichwörter:Schilddrüse, M. Basedow, Doppler, farbkodierte Duplexsonographie, Sonographie, Ultraschall, thyroidaler Blutflußthyroid gland, Graves' disease, Doppler, color-coded duplex sonography, sonography, ultrasound, thyroid blood flow
Dewey Dezimal-Klassifikation:600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften » 610 Medizin und Gesundheit
Beschreibung:Die vorliegende Untersuchung wurde an konsekutiven Patienten der
Schilddrüsensprechstunde der Abteilung für Endokrinologie der
Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf durchgeführt, welche an
M. Basedow (MB) oder einer disseminierten Schilddrüsenautonomie (DA)
erkrankt waren. Als Parameter der Schilddrüsenvaskularisation wurde
duplexsonographisch die systolische Spitzengeschwindigkeit (SSG) und
das Stromzeitvolumen (SZV) in den Schilddrüsenarterien gemessen.
Farbdopplerbilder der Schilddrüse wurden hinsichtlich ihres
prozentualen Farbanteils computergestützt ausgewertet, der Farbanteil
als color pixel density (CPD) bestimmt.
Zur Frage der Wertigkeit der Farbduplexsonographie zur Abgrenzung des
MB zur DA, zur Klärung der statistischen Assoziation zwischen
Schilddrüsenvaskularisation und Schilddrüsenfunktionslage und zur
Frage der Wertigkeit der Vaskularisationsparameter bei Beginn der
Therapie als prognostischer Faktor wurden Patienten mit neu
diagnostiziertem (Diagnosestellung vor <= 2 Monate) MB herangezogen.
Es handelt sich um 24 Patienten (19 Frauen, 5 Männer) mit einem
Durchschnittsalter (SD) von 42,7 (± 10.9) Jahren. Zum Zeitpunkt der
farbduplexsonographischen Untersuchung waren 14 Patienten (58%)
hyperthyreot, 9 Patienten (38%) euthyreot und 1 Patient hypothyreot.
Fünf Patienten waren nicht anbehandelt, bei 19 Patienten war bereits
eine Therapie eingeleitet.
Zur Prüfung der Parameter der Schilddrüsenvaskularisation bei
Absetzen der Therapie als progno-stischem Faktor wurden die
Untersuchungen von Patienten zum Zeitpunkt des Auslaßversuchs
herangezogen. Es handelt sich um 9 Patienten (5 Frauen, 3 Männer) mit
einem Durchschnittsalter (SD) von 49 Jahren (± 16,5). Vier Patienten
wurden zuvor mit Thiamazol behandelt, 3 Patienten mit Carbimazol und
1 Patient erhielt eine Kombination aus Carbimazol und Thyroxin.
Die Prüfung der statistischen Assoziation zwischen
Schilddrüsenvaskularisation und Thyreostatikabedarf erfolgte an
Patienten die unter Therapie euthyreot waren. Es handelt sich um 30
Patienten (21 Frauen, 9 Männer) mit einem Durchschnittsalter (SD) von
41 Jahren (± 11,2). Die Patienten wurden mit Carbimazol (15),
Thiamazol (8), Propylthiouracil (5), einer Kombination von Carbimazol
und Thyroxin (1) und einer Kombination aus Thiamazol und Thyroxin (1)
behandelt.
13 Patienten (9 Frauen, 4 Männer) erfüllten die Diagnosekriterien für
eine DA. Das Durchschnittsalter (SD) betrug 42,6 (± 14,9) Jahre. Zum
Zeitpunkt der farbduplexsonographischen Untersuchung waren drei
Patienten (23%) hyper-, 10 Patienten (77%) euthyreot. 6 Patienten
waren bislang nicht anbehandelt, bei 7 Patienten war zum Zeitpunkt
der Untersuchung bereits eine Therapie eingeleitet.
Bei Patienten mit floridem MB betrug die SSG (SD) 110 cm/s (± 49),
das SZV 123 ml/min (± 67) und die CPD 33% (± 12). Bei Patienten mit
DA betrug die SSG (SD) 43 cm/s (± 9)(p < 0,0001), das SZV 23 ml/min
(± 10) (p < 0,0001) und die CPD 9% (± 6) (p = 0,007). Legt man für
die CPD einen Trenn-wert von 20% zugrunde, so resultiert eine
Sensitivität von 87% und eine Spezifität von 92%. Auch bei einem
Trennwert von 60ml/min SZV ergibt sich eine Sensitivität von 87% und
Spezifität von 92%. Ein Trennwert von 60cm/s SSG erlaubt die
farbduplexsonographische Diagnose des MB mit einer Sensitivität von
87% und einer Spezifität von 100%. Durch Kombination der
Vaskularisationsparameter mittels Diskriminanzanalyse ergab sich eine
Treffsicherheit von 88,6%.
Während keine Fälle hypervaskularisierter Schilddrüsen bei DA
beobachtet wurden, zeigten sich Fälle nicht hypervaskularisierter
Schilddrüsen bei frischem MB. Da die DA eine wichtige und schwierige
Differentialdiagnose zum MB darstellt, stellt die Quantifizierung der
Schilddrüsenvaskularisation durch farbkodierte Duplexsonographie eine
wertvolle Bereicherung der diagnostischen Verfahren bei diffuser
Schilddrüsenerkrankung mit Hyperthyreose dar. Bei Patienten mit
frischem MB konnte keine Korrelation zwischen der Höhe der
Vaskularisationsparameter und dem TSH bzw. dem fT3 gefunden werden.
Patienten, die nach Absetzen der thyreostatischen Therapie ein
Rezidiv entwickelten unterschieden sich bezüglich der
Vaskularisationsparameter zu Beginn und am Ende der Therapie nicht
sigifikant von Patienten, welche nach dem Auslaßversuch in stabiler
Remission blieben.
Geeignete Parameter der Schilddrüsenvaskularisation stellen vor allem
die CPD und die SSG dar. Die CPD ist leicht und schnell zu erheben,
jedoch über verschiedene Gerätetypen nicht zu standardisieren, so daß
keine allgemeingültigen Grenzwerte erarbeitet werden können. Die
Ergebnisse der SSG sind prinzipiell auch von verschiedenen Geräten
vergleichbar, die Messungen sind aber zeitaufwendiger und erfordern
Übung. Die Erhebung des SZV erscheint zwar prinzipiell geeignet,
aufgrund der Meßungenauigkeit aber weniger sinnvoll.
Lizenz:In Copyright
Urheberrechtsschutz
Fachbereich / Einrichtung:Medizinische Fakultät
Dokument erstellt am:20.11.2000
Dateien geändert am:12.02.2007
Promotionsantrag am:20.11.2000
Datum der Promotion:20.11.2000
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