Dokument:
Quantifizierung der Schilddrüsenvaskularisation bei M. Basedow durch
farbkodierte Duplexsonographie:
Möglichkeiten zur Diagnose, Verlaufskontrolle und prognostischen
Einschätzung
Titel: | Quantifizierung der Schilddrüsenvaskularisation bei M. Basedow durch farbkodierte Duplexsonographie: Möglichkeiten zur Diagnose, Verlaufskontrolle und prognostischen Einschätzung | |||||||
URL für Lesezeichen: | https://docserv.uni-duesseldorf.de/servlets/DocumentServlet?id=2318 | |||||||
URN (NBN): | urn:nbn:de:hbz:061-20001120-000318-9 | |||||||
Kollektion: | Dissertationen | |||||||
Sprache: | Deutsch | |||||||
Dokumententyp: | Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation | |||||||
Medientyp: | Text | |||||||
Autor: | Prof. Dr. Saleh, Andreas [Autor] | |||||||
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Beitragende: | Prof. Dr. Mödder, Ulrich [Gutachter] Prof. Dr. Goretzki, Peter E. [Gutachter] PD Dr. Feldkamp, J. [Gutachter] | |||||||
Stichwörter: | Schilddrüse, M. Basedow, Doppler, farbkodierte Duplexsonographie, Sonographie, Ultraschall, thyroidaler Blutflußthyroid gland, Graves' disease, Doppler, color-coded duplex sonography, sonography, ultrasound, thyroid blood flow | |||||||
Dewey Dezimal-Klassifikation: | 600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften » 610 Medizin und Gesundheit | |||||||
Beschreibung: | Die vorliegende Untersuchung wurde an konsekutiven Patienten der Schilddrüsensprechstunde der Abteilung für Endokrinologie der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf durchgeführt, welche an M. Basedow (MB) oder einer disseminierten Schilddrüsenautonomie (DA) erkrankt waren. Als Parameter der Schilddrüsenvaskularisation wurde duplexsonographisch die systolische Spitzengeschwindigkeit (SSG) und das Stromzeitvolumen (SZV) in den Schilddrüsenarterien gemessen. Farbdopplerbilder der Schilddrüse wurden hinsichtlich ihres prozentualen Farbanteils computergestützt ausgewertet, der Farbanteil als color pixel density (CPD) bestimmt. Zur Frage der Wertigkeit der Farbduplexsonographie zur Abgrenzung des MB zur DA, zur Klärung der statistischen Assoziation zwischen Schilddrüsenvaskularisation und Schilddrüsenfunktionslage und zur Frage der Wertigkeit der Vaskularisationsparameter bei Beginn der Therapie als prognostischer Faktor wurden Patienten mit neu diagnostiziertem (Diagnosestellung vor <= 2 Monate) MB herangezogen. Es handelt sich um 24 Patienten (19 Frauen, 5 Männer) mit einem Durchschnittsalter (SD) von 42,7 (± 10.9) Jahren. Zum Zeitpunkt der farbduplexsonographischen Untersuchung waren 14 Patienten (58%) hyperthyreot, 9 Patienten (38%) euthyreot und 1 Patient hypothyreot. Fünf Patienten waren nicht anbehandelt, bei 19 Patienten war bereits eine Therapie eingeleitet. Zur Prüfung der Parameter der Schilddrüsenvaskularisation bei Absetzen der Therapie als progno-stischem Faktor wurden die Untersuchungen von Patienten zum Zeitpunkt des Auslaßversuchs herangezogen. Es handelt sich um 9 Patienten (5 Frauen, 3 Männer) mit einem Durchschnittsalter (SD) von 49 Jahren (± 16,5). Vier Patienten wurden zuvor mit Thiamazol behandelt, 3 Patienten mit Carbimazol und 1 Patient erhielt eine Kombination aus Carbimazol und Thyroxin. Die Prüfung der statistischen Assoziation zwischen Schilddrüsenvaskularisation und Thyreostatikabedarf erfolgte an Patienten die unter Therapie euthyreot waren. Es handelt sich um 30 Patienten (21 Frauen, 9 Männer) mit einem Durchschnittsalter (SD) von 41 Jahren (± 11,2). Die Patienten wurden mit Carbimazol (15), Thiamazol (8), Propylthiouracil (5), einer Kombination von Carbimazol und Thyroxin (1) und einer Kombination aus Thiamazol und Thyroxin (1) behandelt. 13 Patienten (9 Frauen, 4 Männer) erfüllten die Diagnosekriterien für eine DA. Das Durchschnittsalter (SD) betrug 42,6 (± 14,9) Jahre. Zum Zeitpunkt der farbduplexsonographischen Untersuchung waren drei Patienten (23%) hyper-, 10 Patienten (77%) euthyreot. 6 Patienten waren bislang nicht anbehandelt, bei 7 Patienten war zum Zeitpunkt der Untersuchung bereits eine Therapie eingeleitet. Bei Patienten mit floridem MB betrug die SSG (SD) 110 cm/s (± 49), das SZV 123 ml/min (± 67) und die CPD 33% (± 12). Bei Patienten mit DA betrug die SSG (SD) 43 cm/s (± 9)(p < 0,0001), das SZV 23 ml/min (± 10) (p < 0,0001) und die CPD 9% (± 6) (p = 0,007). Legt man für die CPD einen Trenn-wert von 20% zugrunde, so resultiert eine Sensitivität von 87% und eine Spezifität von 92%. Auch bei einem Trennwert von 60ml/min SZV ergibt sich eine Sensitivität von 87% und Spezifität von 92%. Ein Trennwert von 60cm/s SSG erlaubt die farbduplexsonographische Diagnose des MB mit einer Sensitivität von 87% und einer Spezifität von 100%. Durch Kombination der Vaskularisationsparameter mittels Diskriminanzanalyse ergab sich eine Treffsicherheit von 88,6%. Während keine Fälle hypervaskularisierter Schilddrüsen bei DA beobachtet wurden, zeigten sich Fälle nicht hypervaskularisierter Schilddrüsen bei frischem MB. Da die DA eine wichtige und schwierige Differentialdiagnose zum MB darstellt, stellt die Quantifizierung der Schilddrüsenvaskularisation durch farbkodierte Duplexsonographie eine wertvolle Bereicherung der diagnostischen Verfahren bei diffuser Schilddrüsenerkrankung mit Hyperthyreose dar. Bei Patienten mit frischem MB konnte keine Korrelation zwischen der Höhe der Vaskularisationsparameter und dem TSH bzw. dem fT3 gefunden werden. Patienten, die nach Absetzen der thyreostatischen Therapie ein Rezidiv entwickelten unterschieden sich bezüglich der Vaskularisationsparameter zu Beginn und am Ende der Therapie nicht sigifikant von Patienten, welche nach dem Auslaßversuch in stabiler Remission blieben. Geeignete Parameter der Schilddrüsenvaskularisation stellen vor allem die CPD und die SSG dar. Die CPD ist leicht und schnell zu erheben, jedoch über verschiedene Gerätetypen nicht zu standardisieren, so daß keine allgemeingültigen Grenzwerte erarbeitet werden können. Die Ergebnisse der SSG sind prinzipiell auch von verschiedenen Geräten vergleichbar, die Messungen sind aber zeitaufwendiger und erfordern Übung. Die Erhebung des SZV erscheint zwar prinzipiell geeignet, aufgrund der Meßungenauigkeit aber weniger sinnvoll. | |||||||
Lizenz: | Urheberrechtsschutz | |||||||
Fachbereich / Einrichtung: | Medizinische Fakultät | |||||||
Dokument erstellt am: | 20.11.2000 | |||||||
Dateien geändert am: | 12.02.2007 | |||||||
Promotionsantrag am: | 20.11.2000 | |||||||
Datum der Promotion: | 20.11.2000 |