Dokument: Mehrsprachigkeit, Erstsprachverschleiß und das Konzept des 'Native Speaker'

Titel:Mehrsprachigkeit, Erstsprachverschleiß und das Konzept des 'Native Speaker'
Weiterer Titel:Multilingualism, L1 attrition and the concept of 'native speaker'
URL für Lesezeichen:https://docserv.uni-duesseldorf.de/servlets/DocumentServlet?id=15440
URN (NBN):urn:nbn:de:hbz:061-20100628-094413-3
Kollektion:Dissertationen
Sprache:Englisch
Dokumententyp:Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation
Medientyp:Text
Autor:Dr. Dostert, Susan [Autor]
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Dateien vom 24.06.2010 / geändert 24.06.2010
Beitragende:Prof. Dr. Stein, Dieter [Gutachter]
Prof. Dr. Kouteva, Tania [Gutachter]
Dewey Dezimal-Klassifikation:400 Sprache » 420 Englisch, Altenglisch
Beschreibungen:Für diese Studie wurden die Daten von 64 Teilnehmern, aufgeteilt in drei Gruppen, erhoben: 25 Briten und Iren, die seit mindestens 10 Jahren in Deutschland leben und daher unter Erstsprachverschleiß leiden könnten (die so genannten möglichen ‚Attriters’), 20 Briten und Iren als monolinguale Kontrollgruppe (Englisch) sowie 19 Deutsche als Kontrollgruppe für Deutsch. Alle Teilnehmer wurden gebeten, Fragebögen über ihre (sozio-)linguistische Situation auszufüllen und anschließend zu einem Interview geladen, wo verschiedene Tests der Sprachkompetenz durchgeführt wurden.

Die 2 Hauptfragen an den Daten waren:
1) Gibt es Anzeichen von Erstsprachverschleiß unter den 25 möglichen ‚Attriters’, d.h. weichen ihre Ergebnisse signifikant von denen der englischen Kontrollgruppe ab?
2) Korreliert der errechnete ‚Native Speaker Status’ der drei Gruppen sowie der Einzelpersonen mit den erzielten Testergebnissen?

Die Auswertung der Daten hat gezeigt, dass die möglichen ‚Attriters’ in fast allen Punkten von der englischen Kontrollgruppe nicht zu unterscheiden waren. Lediglich bei der Nacherzählung einer Filmsequenz hat diese Gruppe signifikant häufiger als die Kontrollgruppe stille Pausen produziert, ein Zeichen von potentiellem Erstsprachverschleiß. Die Studie zeigt daher, dass selbst Englisch anfällig wird, wenn eine Person lange Zeit im Ausland lebt und mehrsprachig wird.
Der ‚Native Speaker Status’ der drei Gruppen korreliert mit fast allen Tests: die zwei Gruppen von englischen Muttersprachlern haben signifikant bessere Ergebnisse erzielt als die deutsche Gruppe. Dieses Bild wird bei den Einzelpersonen jedoch weniger deutlich da es Individuen gibt, die die Tests wesentlich besser oder schlechter als der Durchschnitt für ihre Gruppe absolviert haben.

For this study data was collected from a total of 64 participants, divided into 3 groups: 25 British and Irish speakers who have been living in Germany for at least 10 years and are therefore potential candidates for L1 attrition, 20 British and Irish monolingual speakers (the English control group), and 19 German speakers (the German control group). All participants were asked to complete a questionnaire about their (socio-)linguistic situation and then invited to an interview where various language tests were carried out.

The 2 main questions for the data were:
1) Do the potential attriters show signs of L1 attrition, i.e. do their test results differ significantly from those of the English control group?
2) Does the native speaker status, calculated for all three groups and the individuals, correlate in any way with the test results?

Data analysis revealed that the potential attriters were indistinguishable from the English control group in virtually all tests. The only significant difference was discovered in a film retelling task where the attriters produced significantly more silent pauses, a sign of possible L1 attrition. The study, therefore, shows that even English can become vulnerable to L1 attrition when a speaker has lived abroad for a long time and become multilingual.
The native speaker status of the 3 groups correlates with almost all tests: the 2 native speaker groups generally significantly outperform the non-native German control group. When we look at the individuals, however, the picture becomes less clear as there are many individuals who either attained much higher or much lower results than their group average. These findings are interpreted as showing that the label ‘native speaker’ should be applied with caution as it does not necessarily guarantee higher linguistic competence than a non-native speaker.
Lizenz:In Copyright
Urheberrechtsschutz
Fachbereich / Einrichtung:Philosophische Fakultät » Anglistisches Institut » Englische Sprachwissenschaft (III)
Dokument erstellt am:28.06.2010
Dateien geändert am:24.06.2010
Promotionsantrag am:18.09.2001
Datum der Promotion:14.07.2009
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